Er kommt auf mich zu und meint: „Du, ich muss dir was sagen: Ich liebe dich!“
Ich schaue ihn an, denk‘ kurz nach und antworte: „Ey, du kennst mich nicht.“
Ich drehe mich um und will geh’n.
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Da packt er mich am Arm, will mich zum Dableiben bewegen, aber damit hat er es geschafft:
„Komm mir nicht zu nah, fass mich nicht an!"
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Dabei meine ich das doch eigentlich gar nicht so.
Aber ich kann nicht anders, was soll ich tun?
Ich (er)kenne mich doch selber nicht.
Wenn ich in den Spiegel seh. Ein dunkles Loch. Das schreit. Ohne Ton.
Nur Zittern. Angst. Kein Laut.
Weiß nicht, was ich sagen/tun soll/muss.
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Ich habe Angst, warum versteht/seht ihr das nicht?
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Nicht anfassen, nicht berühren.
Aber eigentlich will ich doch warme Nähe spüren.
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Doch kommst du mir zu nah, brauch ich Abstand, kann nicht klar denken.
Du ist jeder.
Kommst du näher, will ich weg. Kann keine Nähe ertragen. Keine Berührung. Nichts.
Wunsch.
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Läufst du neben mir, gehe ich zur Seite.
Kommst du an, dann nehme ich erst mal Abstand.
Das ist nicht gegen dich.
Denn ich habe dich wirklich gern.
Ich habe nur Angst.
Vor Nähe.
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Berührungen.
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Und ich weiß nicht, was ich tun kann.
Außer absperren. Abstand.
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Lass mich los!
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Halt mich fest!
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Gib mir Zeit!
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Und gib mich nicht auf!
Bitte.
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Vielleicht.
Schaffe ich es, dich zu berühren.
Mich berühren zu lassen.
Es zu mögen.
Keine Angst zu haben.
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Mutig zu sein.
Für etwas, das so viele können, muss ich mich so sehr überwinden.
Aber glaub mir.
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Ich gebe mir Mühe/versuche es.
Auch wenn es dauert.
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Hilfst du mir?