Vor fast 500 Jahren..

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"Übrigens habe ich dir ein paar neue Klamotten bringen lassen, mit der Uniform die du gerade trägst,würdest du dir hier nur Feinde machen.", Crowley's Worte klangen sanft, „komm bitte mit mir.". Er entfernte seine Hand von meiner Wange und ging in Richtung des großen Bettes. Ich öffnete meine Augen wieder und folgte ihm still. Bei der Trennwand vor dem Bett angekommen, griff er in einen der Schränke und zog ein weißes Kleid heraus. „Hier! Das müsste dir passen.", behutsam legte er es in meine Hände. „Wo soll ich mich denn umziehen?", fragte ich verwundert. „Na hier natürlich.", Crowley kicherte. „Keine Angst, geh einfach hinter die Trennwand. Ich warte davor und schaue auch nicht.", er zwinkerte mir zu und tätschelte meinen Kopf. Als ich schließlich hinter der Wand war, striff ich meine Uniform ab und zog das Kleid an. „Das sieht gar nicht mal so schlecht aus",dachte ich, während ich mich kurz bewunderte. Ich spähte um die Ecke. Crowley hatte sich auf dem großen Sofa vor dem Kamin niedergelassen. „ Eehm... Lord Crowley? Ich bin fertig.", vorsichtig ging ich auf ihn zu. Er starrte mich nur an, so, als hätte er einen Geist gesehen. „Stimmt etwas nicht?", fragte ich. Aus seinen Gedanken gerissen sprach er, „Nein nein. Alles gut.", wieder lächelte er. „Komm setz dich zu mir.", Crowley verwies auf den Platz neben sich. Als ich mich gesetzt hatte, schaute ich ihn an und wisperte, „Was soll das alles?", er senkte seinen Blick. Ich konnte die Trauer in seinen Augen deutlich erkennen. Wortlos zog er mich an sich heran und hielt mich fest in seinen Armen. „Du siehst genau so aus wie sie...", hauchte er. „Wie wer?", flüsterte ich. „Vor fast 500 Jahren lernte ich, nicht weit von hier, in einem Dorf ein Mädchen kennen. Damals mussten wir uns noch vor den Menschen versteckt halten, die meisten wussten nicht einmal, dass wir existieren. Aber sie, sie wusste es. Sie hatte sogar nach uns gesucht. In dieser Zeit gab es eine Organisation, welche Experimente an Menschen durchführte und genau vor dieser war sie geflüchtet. Sie hatten ihr etwas eingepflanzt, man könnte es als antikes Seraph bezeichnen, eine unterentwickelte Form von dem, was Yuichiro in sich trägt. Bei dem Versuch, sie zu einem Vampir zu machen, passierte das selbe wie bei dir. Zwar war sie ein Vampir, jedoch floss immer noch menschliches Blut in ihren Adern. Nachdem sie eine Weile hier in der Untergrundstadt lebte und wir uns sehr oft getroffen hatten, wurden wir schließlich ein Paar...", Crowley verstummte. Er drückte mich nun noch fester an sich, „ Und wo ist sie jetzt?", fragte ich mit Bedacht. „In einer schönen, klaren Nacht ging sie nach draußen um die Sterne zu beobachten, sie hatte mir nur einen Zettel da gelassen.Ich ging also ebenfalls um nach ihr zu sehen und um mich zu vergewissern, dass es ihr gut geht, doch ich konnte sie nicht finden. Ich machte mich auf den Weg zu dem Dorf, in welchem sie früher gelebt hatte, weil ich dachte, dass sie ihre alte Heimat besuchen wollte. Als ich allerdings dort ankam sah ich, wie sie sie an einen großen Holzpfahl gebunden und verbrannt hatten. Ich konnte sie nicht mehr retten...". Mir hatte es die Sprache verschlagen und mir wurde bewusst, dass das der Moment gewesen sein musste, in welchem er angefangen hatte, die Menschen zu hassen. „Bleibst du bitte bei mir? Ich habe das Gefühl, dich beschützen zu müssen.", hauchte er. Ich schaute in seine blutroten Augen und nickte stumm. „Kann es sein, dass ich Gefühle für dich habe?", Crowley's trauriger Blick wurde von einem warmen Lächeln verdrängt. Er hielt mich immer noch fest in seinen Armen. Ich spürte wieder dieses Kribbeln in meiner Brust und ich wusste, dass ich auf jeden Fall Gefühle für ihn hatte.

Doch nur ein Mensch..? ( Owari No Seraph - Crowley x Reader) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt