Ich schritt immer näher zum Jungen, doch er wirkte abweisend.
"Hey, du! Wie heißt du? Ist dir nicht kalt?"
Ja, ich war damals ein nerviger Bengel. Der Fremde blickte mich jedoch verschlafen an und meinte mit einem sehr unfreundlichem Unterton, dass ich doch verschwinden solle.
Ich hätte ihn fast nicht verstanden. Doch etwas an ihm zog mich an.
"Wolleb wir spielen"
"Hey, ich sagte bereits, dass du verschwinden soll-"
Er wurde von einem lauten Magenknurren unterbrochen. Er zuckte zusammen und sah nun kleiner aus.
"Hey, hast du hunger?"
"Willst du, dass ich dich verhaue?! VERSCHWINDE NUN ENDLICH!"Verletzt ging ich mit gesenktem Blick zu meiner Tante, die auf einer Bank saß. Auf dem Weg zu ihr bemerkte ich, dass der Platz neben ihr, der eben noch frei war, von einer älteren Dame eingenommen wurde.
Sie wirkte sehr alt, aber nett. Die beiden Damen unterhielten sich.
"Ich bin nun schon 87 Jahre alt. Ich weiß nicht, was mit ihm geschieht, wenn ich in den Himmel aufsteige. Ich mache mir so große Sorgen. Er ist doch noch so jung und braucht jegliche Hilfe."
"Machen sie sich keine Sorgen, sie müssen positiv denken. Am Ende erwartet uns doch alle das Paradies, die Freiheit."
"Ich hoffe sie haben Recht."Ich wurde von der Neugier gepackt und hätte meine Tante zu gerne gefragt, worüber sie denn geredet haben. Aber meine Eltern lehrten mir, still zu sein und meine Nase nicht in jede Angelegenheit zu stecken. Also befasste ich mich nicht mehr lange mit dem Gedanken und fragte meine Tante, ob sie mir eines der Brötchen geben könne, welche wir zu Hause noch gemacht haben.
Als sie mir das Brot in die Hand gab, lief ich zu dem Jungen der mich eben noch abgewiesen hat hin.
"Tut mir Leid, dass ich dich nerve. Aber hier- iss das. Du musst großen Hunger haben."
"Ver-"
"Nimm. Ich werde so lange hier bleiben, bis du dieses Brot nimmst."
Mit großen, bleichen und knöchrigen Händen nickte der Junge vorsichtig und nahm mir das Brot ab, welches ich ihm hinhielt."Vielen Dank- eh-"
"Jimin."
"Jimin. Ich schulde dir etwas. Was kann ich für dich tun? Du musst wissen, dass ich kein Geld habe."
"Sage mir nur deinen Namen. Bitte."
"Mein Name ist Yoongi."Bevor er auch nur anfing, das Brot zu essen, brach er es in der Mitte durch und gab mir eine Hälfte.
"...du? Ich möchte nicht unhöflich sein, aber wo sind deine Eltern? Und warum hast du so zerfetzte Klamotten?"
Yoongi schwieg. Dann entschloss er sich, mit einer gefühllosen Stimme zu erzählen:
"Ich habe keine. Meine Eltern haben mich kurz nachdem ich 3 Jahre alt geworden bin zur Adoption freigegeben. Meine Adoptiveltern haben mich verjagt, da sie Zuwachs von 2 Kindern bekamen und nicht mehr für mich sorgen konnten. Jetzt lebe ich alleine."Ich schaute ihn bemitleidenswert an. Wie konnten Menschen doch nur so grausam sein? Warum tuhen sie einem so jungem, gebrechlichem Kind sowas an?!
"Yoongi? Lass uns Freunde sein."
Sein Blick haftete an mir. Hatte ich etwas falsches gesagt?
"...g-gerne. Dankeschön."
"Ich mag dich."Ich bemerkte, dass die ältere Frau bereits gegangen war. Nach einer kurzen Zeit verabschiedete sich auch Yoongi von mir. Meine Tante und ich begaben uns also auch auf den Heimweg.
Als wir durch die Haustür schritten, fing der Horror an. Ich traute meinen Augen nicht, mir war weinen und schreien zumute.
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Heeey.
Danke für das Lesen des Chapters.
Ich habe vergessen mich bei defyeol zu bedanken, da sie mir Mut gegeben hat, all dieses hier zu schreiben. Außerdem ist sie eine sehr große Inspiration für mich.~♡
Ich hoffe euch hat der Chapter gefallen.
~K🌸
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The lunatic
FanfictionIch beobachtete diesen Jungen Tag und Nacht. Er hat ein großes Herz, jedoch traue ich mich nicht ihn anzusprechen, da ich doch so ein Feigling war. Sein Leben ist traurig. Ich möchte das ändern. Jetzt. Ich will ihn glücklich sehen und ihm ein Leben...