Kapitel 3

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Die Woche ist vergangen, meine Mamá ist glücklich nach Hause gekommen. Dann ist sie eine Woche da gewesen und jetzt ist sie seit gestern auf einem Seminar in einer anderen Stadt. Ich bin alleine zu Hause, weil ich Tobi nicht schon wieder fragen wollte ob ich bei ihm übernachten darf. Wäre ein bisschen peinlich. Ich liege in meinem Bett und draußen ist es dunkel. Ich kann nicht schlafen, dauernd träume ich von dem Tag, als mein Vater mir das Fahrradfahren beigebracht hat, als ich so viele schöne Sachen mit meinen Besten Freundinnen erlebt habe und einfach alle schönen und schlimmen Momente. Ich kann nicht weiter schlafen, ich muss meinen Kopf frei bekommen. Ich ziehe mich um, packe mein Handy und meinen Schlüssel in meine Handtasche und verlasse das Haus. Mein Weg führt wieder in den Park. Der Ort, wo ich Tobi zum Ersten Mal gesehen habe. Ich gehe im Park herum, doch ich spüre diesen Eiskalten Blick im Nacken. Mir läuft ein Schauer über den Rücken. Ich gehe den Weg entlang, wo auf beiden Seiten Rosenbüsche stehen. Ich drehe mich nach links, wo ich den Springbrunnen sehe. Jetzt weiß ich, dass ich richtig bin. Plötzlich spüre ich zwei Hände auf meinem Rücken und erschrecke. Bevor ich aber reagieren kann, schubsen mich diese zwei Hände in die Rosenbüsche vor mir und ein unerträglicher Schmerz erfüllt meinen Körper. Ein Metallstück liegt in den Dornen und ein spitzer Draht bohrt sich in meinen Unterschenkel und steckt fest. Egal ob nach vor oder zurück, ich werde mir die Haut aufreißen. Ich entscheide mich nach vorne und mache es kurz aber schmerzhaft. Ich sehe die weiße Bank auf der Tobi gesessen ist und laufe dort hin. Ich setze mich und spüre wie Blut meinen Unterschenkel runterrinnt. Ich hole mein Handy aus der Tasche und suche Tobis Nummer. Ich rufe ihn an und nach dreimal läuten, hebt er ab. Er meldet sich mit verschlafener Stimme: „Hallo?"

„Tobi bitte komm her. Ich brauche dich.", sage ich mit weinerlicher Stimme. Ich pack das alles nicht mehr und mir reicht es einfach, dass ich dauernd vom Pech verfolgt werde.

„Was ist passiert? Wo bist du?"

„Ich bin im Park. Auf der Bank wo ich dich gesehen habe."

„Was machst du um diese Uhrzeit im Park?!"

„Komm einfach her. Ich erkläre es dir dann."

„Ich bin unterwegs."

Ich stütze meinen Kopf auf die Knie und lasse ein paar Tränen fließen. Ich kann nicht mehr. Nach 10 Minuten ist Tobias da. Er setzt sich neben mich und schaut mich fragen an. Ich zeige nur auf meinen Unterschenkel. Er sieht das Blut und die Wunde. Er holt ein Pflaster aus seiner Hosentasche und klebt es auf die Wunde. Ich schau weg, damit er meine roten Augen nicht sieht. Doch plötzlich spüre ich seine warme, schützende Hand auf meiner Schulter und schaue ihn an. Er bemerkt es, sagt jedoch nichts außer: „Komm, wir gehen nach Hause. Ich übernachte heute bei dir." Ich stehe auf und gehe neben Tobi nach Hause. Zu Hause kommt er mit in mein Zimmer und setzt sich neben mich auf mein Bett.

„Was ist passiert? Komm erzähl's mir.", sagt er mit sanfter Stimme. Er ist überhaupt nicht böse auf mich. Er versteht mich.

„Ich habe dauernd von Papá geträumt und von Vanessa und Leila. Ich konnte nicht schlafen und musste meinen Kopf frei bekommen und da dachte ich mir, dass ich in den Park gehen könnte, weil ich dort auch das letzte Mal geschafft habe das zu tun. Und dann bin ich den Rosenbuschweg gegangen und auf einmal schubst mich jemand in die Dornen und dort ist ein Metallstück gelegen und ein Draht hat sich in meinen Unterschenkel gebohrt und egal in welche Richtung ich gegangen wäre, ich hätte mir so oder so die Haut aufgerissen. Mir reicht's dauernd vom Pech verfolgt zu werden." Mir steigen Tränen in die Augen und fange an leicht zu schluchzen. Tobi nimmt mich in seine schützenden Arme und sagt: „Shhhh" Er streicht mir über den Rücken und ich beruhige mich allmählich. Dann lösen wir uns aus der Umarmung und er schenkt mir einen verständnisvollen Blick. Ich lege mich hin und Tobi legt sich auf den Boden. Er hat es ernst gemeint mit dem Übernachten. Ich werfe ihm einen Polster und eine Decke runter. Zum Glück ist morgen Wochenende. Es ist echt lieb von ihm, dass er mich nicht hängen gelassen hat. Jetzt sollte ich wirklich schlafen.

Another Love StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt