Kapitel 4

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„Nächste Stunde schreiben wir uns das alles auf.", antwortet Fr. Prof. Haralds, meine Biologie Lehrerin. Verdammt, ich bin fasteingeschlafen, so langweilig war es. Warum ist Tobi nicht da, wenn ich ihn brauche. Am Wochenende haben wir uns nicht gesehen, sondern nur geschrieben und die bescheuerten Lehrer geben uns gleich am Montag in den ersten 4 Stunden einen langweiligen, öden, ätzenden Vortrag und dann noch unsere letzte normale Stunde. Ohne Tobi ist das ganze Leben langweilig. Ich packe meine Sachen und beeile mich die Schule endlich nach 5 Stunden zu verlassen. Ich stehe im Haupteingang, als ich Tobi erkenne, der lässig an ein Motorrad gelehnt dasteht. Ich renne zu ihm, erkennt mich noch rechtzeitig um mich in den Arm zuschließen. Er küsst mich und die Zeit scheint still zu stehen für diesen einen Moment. Er löst sich von mir und ich frage: „Wieso hast du mich heute alleinegelassen. Es war richtig scheiße ohne dich." „Diesen ätzenden Vortrag hatte ich letztes Jahr. Also habe ich gesagt,nö, das gebe ich mir nicht wieder, dass ich wieder fast vor Langweile sterbe.Naja, deswegen bin ich nicht gekommen. Es tut mir leid, dass ich dich nicht informiert habe. Aber ich hatte genug Zeit was anderes zu machen. Wir sollten langsam verschwinden, wenn mich Setz erwischt, bin ich am Arsch." Er nimmt meine Hand und zieht mich zum Motorrad, er hat mir gegenüber nie erwähnt, dass er Motorrad fährt, und reicht mir einen Helm. Tobias setzt sich auf das Motorrad und ich mich hinter ihn. Meine Arme schlinge ich um Tobi, damit ich bei der Fahrt nicht runterfalle, aber auch, weil ich seine Nähe liebe. Im Nackenspüre ich eisige Blicke, die sich mit einem Schauer über den Rücken bestätigen. Genau solche Blicke habe ich auch auf der Sportwoche gespürt, immer als ich mit Tobi gemeinsam irgendwo hingegangen bin, beim Essen, wenn Tobi gekommen ist und ich mich gefreut habe. Irgendwas läuft falsch in dieser Geschichte. Ich höre wie Tobi den Motor startet und los fährt. Ich kuschle mich an ihn und höre ihn gegen den Wind rufen: „Du bist 4 Monate in dieser Stadt und hast nicht einmal ihre Sehenswürdigkeiten gesehen. Jetzt machen wir eine Sightseeingtour." „Jetzt? Auf dem Motorrad?", frage ich empörter als erwartet. „Ja. Siehst du etwa ein anderes Transportmittel auf dem du sitzt? Hast du etwa Angst?", den letzten Satz sagt er spöttisch. „Nein, natürlich nicht." „Das beruhigt mich. Sonst hätte ich an mir selbst gezweifelt." „Sehr lustig.", antworte ich sarkastisch. Er fährt mich wirklich durch die ganze Stadt. Er zeigt mir das Parlament, das Rathaus, das Burgtheater, die Hofburg und so vieles mehr. „Jetzt gibt es eine Überraschung.", verkündet er. „Ich bin gespannt.", und lächle. Es ist der Wahnsinn. Ich liebe ihn. Ich liebe mein neues Leben. Tobi fährt aus der Innenstadt. Nach cirka 10 Minuten halten wir. Ich steige vom Motorrad und nehme den Helm runter. Tobi fasst meine Hand und geht mit mir auf eine grüne Wiese. Es sieht Fantastisch aus. Auf der Wiese steht ein Baum, unter dem Baum steht eine Bank und vor der Bank ist eine Picknickdecke mit Picknickkorb aufgelegt. Einfach toll. Tobi führt mich vor die Decke und gewährt mir einen herrlichenAusblick aufs Meer. Die Wiese befindet sich auf einem Hügel/Klippe direkt übereinem Strand wo das Meer liegt. „Das ist mein absoluter Lieblingsort. Er istMagisch. Die Aussicht bekommst du nirgendwo. Ich liebe es mich hieraufzuhalten.", bekomme ich ins Ohr geflüstert. „Es erinnert mich an Ossiach. Deswegen bist du so gerne am See gesessen. Esist bezaubernd.", flüstere ich zurück. Dieser Ort ist Atemberaubend. Ich tretebisschen zurück und merke wie ein Junge sich Tobias von hinten nähert und derJunge seinen Zeigefinger auf seine Lippen legt. Ich soll also leise sein. DerJunge legt seine Hand auf die Schulter meines Freundes. Sofort packt Tobi denArm und ist bereit ihn nach vorn zu schleudern Der Junge meldet sich zu Wort:„Hey Tobi, du würdest doch niemals deinen Besten Freund auf die Fresse hauen,oder?" Das ist also Maxi. „Verdammte scheiße Max. Wieso erschreckst du mich dannso?"„Ich erschrecke Leute gerne, das weißt du. Du musstwohl Mika sein. Ich kenn nicht viele Mädchen die rotblonde Haare und blaueAugen haben."„Ja, das bin ich und du musst Maxi sein.", antworteich bisschen erschreckt.„Vor dir in Person.", und grinst mich an.„Ich wollte Maxi ja eigentlich überreden nichtherzukommen, weil ich diesen Tag nur für uns zwei haben wollte, aber er hatsich nicht überreden lassen, da er dich so unbedingt kennenlernen wollte. Undja, jetzt ist er hier." Ich habe Schuldigkeit in der Stimme gehört. „Das machtja nichts. Ich habe bis jetzt einen positiven Eindruck von ihm.", grinse ichihn an.Wir setzen uns auf die Decke und ich habe wirklichHunger. So eine Sightseeingtour ist anstrengend. Tobi holt 3 Plastikschüsselnaus dem Korb und gibt jedem eine. „Ich habe einen selbstgemachten ‚Curry'-Salatmitgenommen. Es ist ein normaler Salat nur mit Hühnerbrust und Currygewürzdrin.", erklärt er uns.„Falls ich eine Vergiftung habe, Tobi ist schuld.",sagt Maxi lachend.„Wieso reißt jeder diesen Witz? Das ist nichtlustig.", antwortet Tobi beleidigt.„Sorry Kumpel.", antwortet Max und steckt sich einSalatblatt in den Mund.Nachdem wir gegessen haben, holt Tobi seine Gitarrevon der Bank und fängt an zu spiele. Ich kenn das Lied. Ich kenn's. Tobi singtdie erste Strophe: „Si no hay nada que decir...." Als er den Refrain zum zweitenMal singt, singe ich mit. „Woher kennst du die Lieder? Zuerst ‚Yo soy Así',dann ‚Nuestro Camino' und jetzt ‚Entre tu y yo'?"„Daher, dass meine Lieblingsserie ‚Violetta' war. Ichhöre die Lieder immernoch gerne. Trotzdem habe ich das Lied ‚Voy por ti' vonLeón lieber." Sofort macht sich Tobi daran, die Anfangsklänge von ‚Voy por ti'zu spiele. „Es pormomentos que parezco invisible y solo yo entiendo lo que me hisiste..." singt er.Und wieder steige ich beim zweitem Mal vom Refrain ein: „Hablemos de una vez yote veo pero tú no ves, en esta historia todo está al revés, no importa estavez, voy por ti, voy... Hablemos de una vez, siempre cerca tuyo estaré, aunque nome veas mirame, no importa esta vez voy por ti, voy por ti, voy por ti, voy porti. " Er lächelt. „Und du behauptest du kannst nicht singen?", wirft ermir vor. Ich krieche zu ihm, werfe ihn auf den Rücken, lege mich auf ihn undküsse ihn. Er ist manchmal so unberechenbar. So wie ich manchmal. Und Maxi, ersitzt nur da und beobachtet uns. Als Tobi und ich uns aus dem Kuss lösen schauter zu Maxi und flüstert mir zu: „Maxi hätte auch so gerne eine Beziehung wieich mit dir. Nur mit Katelyn. Das ist unsere Beste Freundin und sie ist inAmerika. Sie sollte bald kommen. Er denkt grade an sie, er vermisst sie, wenner so auf das Meer schaut."Das ist ein richtiges Problem. Auf einmal spüre ichetwas Nasses auf meinen Kopf tröpfeln. „Hastdu das gespürt Tobi?", frage ich ein bisschen verzweifelt. „Verdammt. Es wird gleich regnen.", antwortet er mir.Und tatsächlich, im nächsten Moment beginnt es zu schütten. Ich stehe auf undstelle mich unter den Baum. Tobias und Maxi packen in sekundeneile alles einund bringen es in Maxis Auto. Ich verschränke meine Arme, weil es kühl gewordenist. Auf einmal spüre ich, wie jemand mir seine Weste auf die Schultern legt.„Hier, damit dir nicht kalt ist.", höre ich ihn sagen. Ich ziehe die Weste anund entgegne mit einem Grinsen: „Ob du es mir glaubst oder nicht, aber ichliebe regen. Und ich wollt schon immer mal mit einem Motorrad durch den Regenfahren."„Dann ist jetzt die perfekte Gelegenheit dazu.",erwidert mein Freund. Wir begeben uns zum Motorrad und Tobi reicht mir denHelm, welchen ich mir aufsetze. Ich setze mich auf das Motorrad und schlingewieder meine Arme um Tobi. Er fährt mich so schnell wie möglich nach Hause,trotzdem hat der Regen es geschafft mich während der Fahrt voll durchzuweichen.Vor meiner Haustür bleibt Tobi stehen, wir beide steigen ab und rennen zur Tür.Ich krame meinen Schlüssel so schnell wie möglich aus meiner Tasche, sperre dieTürauf und trete mit Tobi im Schlepptau ein. Er schließtdie Tür und lehnt sich dagegen, während ich ihn in im nächsten Moment küsse. Nachdem Kuss wispere ich: „Danke."„Wofür?", erkundigt er sich lächelnd. „Für diesen wundervollen Tag.", antworte ich ebenfallslächelnd.„Ob er wundervoll ist, trotz Regen, lässt sichstreiten, aber das Wetter spielt nie mit mir mit."„Es war trotzdem toll.", erwidere ich selbstsicher.„Ich muss jetzt los. Ich muss noch Spanisch lernen fürdie morgige Wiederholung. Bis Morgen.", verabschiedet er sich.„Bis morgen."Tobi geht in den gießenden Regen raus, doch ich renneihm noch hinterher, da ich vergessen habe ihm seine Weste zurückzugeben. Icherreiche meinen Freund noch bevor er losfährt. Ich gebe ihm seine Weste undsage gegen den Regen: „Te quiero."„Te quiero tambien.", vernehme ich bevor er losfährt.Ich gehe zurück ins Haus und rufe Jake. Kein Pfoten Getrappel gegen den Parkett. Ich pfeifeund schon höre ich das Getrappel. Jake ist manchmal echt launisch undRegenwetter mag er überhaupt nicht. Er begrüßt mich freudig und ich marschiereins Badezimmer um mir mit einem Handtuch die Haare abzutrocknen. Womit soll ichmich denn jetzt beschäftigen, wenn ohne Tobi sowieso nichts Spaß macht. Ah ja,ich arbeite an meinem Projekt weiter, morgen ist es in dem Fall fertig. Ichfreu mich schon es morgen auszuführen. Später mach ich dann die Hausaufgaben. Verdammt, ich spüre so ein Drücken im Magen. Ich spürewie mein Essen mir hochkommt, ich renne aus dem Bett, auf direktem Weg aufsKlo. Dort angekommen übergebe ich mich erstmal. Im nächsten Augenblick kommtauch schon meine Mutter angerannt. Sie fragt mich: „Geht's dir gut?"„Sieht's aus also ob es mir gut geht?", frage ichgenervt entgegen. Ich muss mich schon wieder übergeben. Meine Mutter verdrehtdie Augen, wie sie es immer macht wenn ich etwas Freches sage. Endlich hab ichalles ausgekotzt. Meine Mutter schlägt mir vor bei ihr zu schlafen, falls ichmich wieder übergeben muss. Zum Glück war das in der ganzen Nacht nur nocheinmal der Fall. Ich wache um halb 7 in der Früh wieder auf, während meineMutter sich im Badezimmer fertig. Alles kommt mir gelegen, auch diesesÜbergeben sehe ich positiv. Ich husche ins Arbeitszimmer meiner Mutter undschaue mir ihren Stundenplan, was sie nach der 6 Stunden hat. Ich schaue aufihrem Schreibtisch und ihn ihrer Tasche, als ich endlich Unterlagen für ihreStunde finde. Ich nehme sie raus und eile schnell zurück ins Bett, weil ich dieSchuhe meiner Mutter auf dem Parkett klopfen. Ich decke mich zu und lege dieUnterlagen unter die Decke. „Ruh dich aus okay? Morgen wird es dir hoffentlichbesser gehen. Kommt Tobi dir die Hausaufgaben bringen oder muss er was anderesmachen?", fragt sie mich. „Ich weiß es nicht.", antworte ich prompt. Meine Mamágibt mir einen Kuss auf die Stirn und macht sich auf den Weg in die Uni. Nachder ersten Stunde, habe ich eine Nachricht von Tobi bekommen: Wo bist du?Ich schreibe zurück: ZuHause. Ich versetze dich heute, so wie du mich gestern. :PJetzt bin ich beleidigt. , schreibt er zurück.Nein Spaß, ich habe mich in der Nachtübergeben. Ich muss was Falsches gegessen haben. Meine Mutter wollt michsicherheitshalber nicht in die Schule lassen, falls es Angina ist. Gute Besserung meine Liebe. ;*Danke, kannst du mir dann die HÜ'sbringen? Pls.Ja klar. Te quiero, mi novia.<3 ;*Tequiero tambien, mi novio. <3 ;*Drück mir die Daumen, hab gleich Spanisch WH. Das schaffst du. Ich beschäftige mich mit Jake und dann lese ich nochein Buch. Plötzlich klingelt mein Handy. Eine Nachricht von meiner Mamá: HiMika, hast du zufällig meine Unterlagen mit den Sachen für meinen Kurs in der6. Stunde gesehen? Ich brauche sie heute. Der erste Teil meines Planes funktioniert. Ichschreibe sofort zurück: Jap Mamá, du hast sie amSchreibtisch liegen lassen. Ich bring sie dir, wenn Tobi kommt. Wir fahren dannzur Uni. Ich werde vor dem Lehrerzimmer warten.Danke, du bist die beste. Am Nachmittag kommt Tobi, der mich mit einem Kaffeeüberrascht. So süß von ihm. Ich trinke den Kaffee und Tobi erklärt mir daweildie Aufgaben. „Tobi, mi amor, kannst du mich bitte zur Uni fahren?Ich muss meiner Mamá Unterlagen bringen. Bitte.", fragte ich.„Na klar. Komm wir fahren am besten gleich los.",erwidert er.Ich sperre die Tür zu und steige aufs Motorrad. Ichbekomme meinen Helm und halte mich an Tobi an. Teil 2 meines Plans. Erledigt.Vor der Uni bleiben wir stehen und ich gehe in Richtung des Gebäudes, höreich wie Tobi mir hinterherruft: „Ichwarte hier auf dich." Alles läuft nach Plan. Vor dem Lehrerzimmer sehe ich sie.Das Mädchen mit dem ich mich abgesprochen habe. Sophie Hathaway. Ich frageeinen Professor ob meine Mamá da ist, sie kommt zu mir und nimmt mir dieUnterlagen ab. „Tobi wartet vor der Uni. Du solltest ihn überraschen.",berichte ich ihr mit einem Lächeln. „Typisch Tobi. Er hat sich das Motorradendlich gekauft, nicht? Er hütet es mit seinem Leben." Sie lächelt und setztsich in Bewegung. Ich beobachte Tobias und Sophie von einem Fenster aus. Nichtweil ich eifersüchtig bin, sondern weil ich Tobis Lächeln sehen will, wenn erSophie wieder sieht. Er lächelt, rennt ihr entgegen und schließt sie ihn seinenArm. Ich kann seine Emotionen, meiner Meinung nach, nicht nachempfinden, dennich habe so etwas noch nie erlebt. Aber ich freu mich, dass er so glücklichist. Ich gehe langsam zum Ausgang und bleibe dann an einer Mauer, neben derEingangstür, stehen und beobachte die beiden. Als Tobi mich bemerkt, winkt ermich zu sich und ich renne gleich los zu ihm. „Mika, das ist Sophie. Sophie,das ist Mika mi novia.", stellt mich Tobi meinem Gegenüber vor. Die einzigeReaktion von uns beiden ist es uns anzugrinsen. Tobi merkt es und kommentiertes mit den Worten: „Es ist kein Zufall, dass Sophie hier ist. Nicht? Du hastsie hierher geholt, Mika. Hab ich Recht?"„Du bist so schlau Tobi.", antworte ich. „Macht euch einen schönen Tag, solange du die Möglichkeit hast. Ich fahre mit derStraßenbahn nach Hause." Ich mache kehrt auf meinem Absatz und beginne inRichtung der Straßenbahnstation zu gehen. Ich rufe zu Tobi noch: „Ihr Zug fährtheute am Abend. Bring sie rechtzeitig zum Bahnhof." Im nächsten Moment sehe ichwie die Beiden neben mir vorbeiflitzen und mir noch zuwinken. Am Abend erreicht mich eine Nachricht von Tobi, in derer sich für meine Überraschung bedankt. Und das ich einfach die Beste bin. Ichweiß, dass ich die Beste bin. Mein überreichendes Ego. HAHAHA.

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Neues Kapitel. Woohoo. Ich hoffe ihr langweilt euch nicht zu sehr wieder.

Liwia :)

Another Love StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt