Stuck in the Icezone

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"Ich weiß noch früher, da bin ich genau hier am Fluss lang gelaufen. Das Wasser hat mich nur schon beim Anblick von der Hitze abgekühlt."

Ich lächelte und ließ den Blick vom nun eingefrorenen Fluss ab. Luke hatte gerade Eisblöcke aus diesem heraus gehackt. Welche ich dann in beide Schubkarren verlagert hatte.

Es war der kälteste Winter den wir je erlebt hatten. Noch nie ist der dorfanliegende Fluss so zu Eis geworden wie in diesem Jahr.

Ich rieb mir meine Hände um etwas Wärme zu erzeugen.

"Ich würde gerne beim nächsten Mal dabei sein."

Ich schaute rüber zu Luke, der neben mir, eine der Schubkarren schob. Er hatte seinen Blick auf mir, was mich dazu brachte ihm schnell zu antworten.

"Du hättest beim letzten Mal auch dabei sein können." 

"Meine Güte, Val. Reib mir das nicht immer unter die Nase!"  Seine Augenbrauen zogen sich zusammen.

"Ja, wenn du mir immer einen Grund dafür gibst?"

Ich lachte, doch verstummte als ich merkte, dass nur ich es amüsant fand. Er richtete den Blick wieder nach vorne,  verdrehte die Augen noch so, dass ich es sehen konnte.

Zwar gab es darauf keine Antwort, doch nach einer Weile, ein leichtes Heben seiner Mundwinkel. Der Schnee unter meinen Schuhen knackte bei jedem einzelnen Schritt, so wurde die Stille zwischen uns erträglicher. Etwas weiter vorne konnte man schon die überwiegend rötlichen Dächer unseres Dorfes erkennen. Rauch verließ die meisten Schornsteine. Ich freute mich schon in die warme Stube einzutreten und die Füße hochzulegen. Doch nun bin ich immernoch in dieser verfluchten Kälte. 

"Frierst du?" Kam es von Luke.

"Ein wenig. Aber ich halte schon durch." Ich stellte jetzt fest, wie sehr ich zitterte. Kein Wunder, dass er mich gefragt hat. Er blieb auf einmal stehen und machte Anstalten seine Jacke auszuziehen.

"Ich brauche deine Jacke nicht. Wirklich." Meine Hände umklammerten seine und ich sah ihn lange an, bis er den Reißverschluss seiner Jacke losließ.

"Dann lass uns beeilen. Ich will nicht, dass du krank wirst." Ich schmunzelte bei seinen Worten und umschloss erneut die Griffe der Schubkarre. Im schnellen Tempo, glitten wir über den glatten Boden eines nicht sehr dicht bewachsenen Waldes. Die Tannenbäume waren mit hellem Schnee bedeckt, es könnte einen womöglich blenden.

Als wir nach kurzer Zeit schon aus dem Wald herauskamen, wurden wir von einigen Dorfskindern empfangen. Sie strahlten uns an, als hätten sie Geschenke von uns erwartet. Das einzigste Mädchen von den insgesamt vier Kindern, hatte eine wunderschöne Mohnblume in der Hand. Sie ging auf Luke zu und streckte sie ihm hin.

"Die habe ich für dich gefunden." Sprach sie leise zu ihm. Luke ging in die Hocke und nahm die zierliche Blume in die Hände.

"Wo hast du die denn gefunden?" Fragte ich, denn diese Blumen wachsen eigentlich nirgendswo mehr. Das letzte Mal, dass ich so eine gut erhaltene gesehen habe, war ein paar Monate her.

"Ich war unten im Rila." Sie senkte ihren Kopf. Luke hatte eine Hand auf ihr Schulter, die andere führte er unters Kinn des kleinen Mädchen.

Die Rila, so nennen wir das Tal, dass von all der Kälte nicht viel abbekommen hatte. Es ist aus dem Grund dort gefährlich, weil nicht nur wir, sondern auch andere Geschöpfe dort gerne verweilen. Nur einmal im Monat, gehen wir dort hin um jegliche Früchte zu sammeln. Doch stets mit vielen Männern, die uns Frauen verteidigen können. Da ich beim vorletzten Mal dabei gewesen war, hatte ich eine Mohnblume sehen können.

"Du weißt doch, dass du da nicht hin darfst!" Lukes strenge Stimme kam zum Vorschein, er machte sich wirklich um jeden Sorgen.

Ich beobachtete die beiden von der Seite, während anderen Kinder meine Beine umarmten. Schön warm hielt das ja. Doch trotzdem wäre mir ein Kaminfeuer angenehmer.

Denn wenn wir noch länger hier stehen bleiben werden, verwandele ich mich in einen Schneemann.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 03, 2014 ⏰

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