Kapitel 1: Ich bin immer für dich da

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Sicht: Kurono
Es war ein anstrengender Tag gewesen. Ich war in der Uni und anschließend hatte ich noch ein paar Videos für meinen YouTube-Kanal gedreht, da bald Ferien sein würden und ich in der Zeit nicht so viel Zeit und Lust hätte, ein Video zu drehen.
Ich war etwa um 11 ins Bett gegangen, obwohl morgen Samstag war und ich demnach keine Uni hatte. Ich hatte gefühlt 5 Minuten geschlafen, als mich ein "Ohaaa!" Aus dem Schlaf riss. Kurz danach hörte ich Julian sagen: "Ich kannte das Video ja schon, aber das hat mich trotzdem erschreckt. Ich hab ja schon mal in einem Video selbst einen Jumpscare eingebaut..."
Ich brauchte ein paar Minuten, um zu begreifen, dass Julian ein Video aufnahm. Ich hörte seine Abmoderation und ging zu ihm, ich weiß selber nicht wirklich, wieso, aber ich wollte gerade bei ihm sein.
"Ey Amir, alles gut? Hast du geschlafen?", fragte er mich, als ich zur Tür reinkam.
Ich murmelte nur etwas unverständliches und setzte mich neben ihn. "Geht's dir gut?", fragte er und sah mich besorgt an. Es war irgendwie süß, wie er sich so sorgte. Ich war wahnsinnig müde und war nicht wirklich ansprechbar, aber ich blieb trotzdem bei ihm. Er sah mich noch einmal an und stand dann auf, ging aus dem Zimmer und kam kurz danach mit Schokolade, Keksen und Tee zurück. Er lächelte mich an, drückte mir eine Tasse Tee in die Hand und legte die anderen Sachen auf den Tisch.
"Du benimmst dich schon einigen Tagen seltsam, also... Was ist los? Du weißt, du kannst mir alles sagen, was du willst, ich bin immer für dich da!" Wieder sah er mich besorgt an. Er hatte Recht. Ich hatte mich die letzten Tage anders verhalten. Und das lag an ihm. Er konnte nichts dafür und hatte nichts falsch gemacht, aber trotzdem war er der Grund für mein Verhalten. Ich habe es lange nicht realisieren wollen, aber ich hatte mich in Julian, meinen besten Bro, verliebt.
Julian beobachtete mich, als ich einen Schluck von dem Tee trank, den er mir gebracht hatte. "Du sagst mir doch, wenn etwas ist, oder?", hakte Julian nach.
Ich schaute ihn an, aber nur kurz, danach senkte ich meinen Blick wieder. "Klar...", sagte ich nur, dachte aber eigentlich das Gegenteil. Ich würde ihm alles erzählen, er war toll, er hörte mir zu, er war immer für mich da und er half mir. Aber das war etwas, worüber ich nicht mit ihm reden konnte. Mir war die Freundschaft zu ihm einfach so wichtig, ich wollte sie nicht zerstören.
Ich blieb noch etwas bei Julian, wir redeten über die letzte Zeit, über die Uni, über YouTube, nur mein 'Problem' sprach er nicht an, wofür ich ihm ziemlich dankbar war. Er schien zu verstehen, dass ich nicht darüber reden wollte. Dachte ich. Bis er irgendwann noch mal darauf zurück kam. Erst wollte ich ihm sagen, dass ich nicht darüber reden wollte, aber dann dachte ich mir, dass ich ihm wenigstens die Hälfte sagen könnte. Er würde es verstehen und mich in Ruhe lassen. Er würde denken, er wüsste, was los ist. Ich könnte ihm ja sagen, dass ich schwul bin. Nicht mehr und nicht weniger. Julian versteht das bestimmt.
Julian sah mich immer noch an, er legte mir eine Hand auf die Schulter und lächelte mich an, wahrscheinlich, um mir Mut zu machen. Ich atmete tief durch und fing an: "Also... Ich hoffe, du hast danach nichts gegen mich und selbst wenn, dann kann man da nichts ändern. Na ja... ich habe etwas bemerkt... und das macht mich ziemlich fertig... also... wie soll ich das sagen? Also... Ich..." Ich war erstaunt, wie gut ich es bis hierhin geschafft hatte. Aber jetzt begann ich zu stottern. Ich atmete noch einmal tief durch und sagte dann: "Ich bin schwul."
Julian sah mich teilweise geschockt, teilweise überrascht und irgendwie auch entsetzt an. Sein Mund war leicht geöffnet und er rührte sich kaum. Ich spürte, wie meine Augen feucht wurden. 'Nein, Amir! Du heulst jetzt nicht!', ermahnte ich mich. Julian hatte sich inzwischen wieder gefasst und sagte nun langsam, aber sicher: "Das ist okay für mich. Ich hätte das nicht gedacht, aber ich komme damit klar. Wir bleiben Freunde, so wie vorher. Ich bin nicht enttäuscht oder so, was auch immer du erwartest."
Julian kam auf mich zu. Er saß dicht neben mir und ich war mir sicher, dass er mich jetzt küssen würde, weshalb ich meine Augen schloss. Es klingt komisch, aber in dem Moment, in dem ich ihm das gebeichtet hatte und er auf mich zukommt und mir so nah war, da denkt man das nun mal. Ich war voller Hoffnung, dass er auch schwul und in mich verliebt war. Doch ich spürte nur, wie Julian mich in eine freundschaftliche Umarmung zog. So etwas nennt man dann Friendzone...
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HEY!
Das ist der erste Teil meiner neuen FanFiction.
Ihr könnt gerne alles kommentieren, egal ob Lob, Kritik, Hate, Verbesserungsvorschläge oder Rechtschreib-/Grammatikfehler. Ich hoffe, euch gefällt meine Geschichte. :)
Ich kann jetzt schon sagen, dass die Teile unregelmäßig kommen werden, je nachdem, wie viel Zeit ich habe und wie motiviert ich bin. Außerdem werde ich demnächst eine Kürbistumorfanfiction hochladen, bei der ich schon einige Kapitel fertig habe, und die angefangene Paularowfanfiction, die ich unterbrochen habe, aber das erkläre ich nochmal dort.

Unerwiderte Liebe - Eine FanFiction über Zeo, Kurono, Jarow und NinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt