Kapitel 1

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-Skyla-
Nun stehe ich hier. In London. Ohne Freunde und ohne Familie. Ich fühlte mich alleine und irgendwie hilflos. Doch trotzdem war alles unglaublich aufregend. Der Flughafen an dem ich angekommen war, war riesig und ich brauchte einen kurzen Moment, um mich zurecht zu finden. Nie zuvor hatte ich ein solches Gebäude betreten und alles war neu und fremd. Es war das erste Mal, dass ich außerhalb der USA war. Als ich noch klein war, sind wir nie viel verreist, deswegen schlug mein Herz tausend Takte schneller. Mit zögernden Schritten lief ich zur Kofferausgabe. Die Halle war voller Menschen und aus allen Richtungen hörte ich verschiedene Sprachen. Es war faszinierend, wie viele Kulturen an einem Ort zusammentreffen können. Nach kurzer Zeit entdeckte ich mein Gepäck. Ich hatte viel dabei, schließlich war ich lang fort von meiner Heimat. Ich hievte es vom Laufband herunter und lief dann zum Ausgang des Flughafens. Ich musste blinzeln, als mir die Sonne direkt in mein Gesicht schien. Ich schloss für einen kurzen Moment die Augen und genoss die wohltuende Wärme. Meine Mum hatte mich vor dem regnerischen Wetter in London gewarnt, doch am Himmel war keine einzige Wolke zu sehen. Eigentlich hatte sie immer recht. Doch diesmal zum Glück nicht. Ich lächelte und suchte die nächste Bushaltestelle.

"Ich habe wirklich lang darüber nachgedacht, ob ich mich an dieser Universität bewerben soll. Es ist eine große Chance.", sagte ich vorsichtig zu meiner Mum. Sie sah mich traurig an und wischte sich ein paar Tränen aus den Augen."Und vielleicht werde ich auch überhaupt nicht aufgenommen. Dort kommen nur die die Besten hin." Meine Mama lächelte mich liebevoll an."Du bist die Beste, Skyla.", antwortete sie schluchzend und ich nahm sie sacht in den Arm. Ich wusste, dass sie trotzallem Stolz auf mich war. Ich schloss die Augen und vergrub mein Gesicht in ihrem roten Shirt.

Ich fuhr mit dem Bus an dem riesigen Gebäude vorbei und ich sah gespannt aus dem Fenster, als der Bus an einer Ampel hielt. Ist die Sache vielleicht doch eine Nummer zu groß für mich?

"Ich habe es tatsächlich geschafft.", jubelte ich. Ich kann es immernoch nicht glauben. Ich bin aufgenommen wurden. Auch meine Mum freute sich für mich. Ich kann es auf dieser Hochschule wirklich weit bringen. Es ist eine der größten und bedeutendsten Universitäten in ganz England. "Er wäre sehr stolz auf dich gewesen. Wenn du mit dieser Entscheidung glücklich bist, dann ist er das auch. Er weiß, dass die Musik trotzallem immer ein Teil in deinem Leben sein wird und sie in deinem Herzen bleibt, auch wenn du jetzt andere Wege gehst .Du wirst ihm in London so nah sein wie schon lange nicht mehr. Fast sein ganzes Leben verbrachte er dort." Ich nickte glücklich und dachte an meinen Dad.

Ich sah einige Schüler vor der Uni stehen. Manche hatten eigene Modeentwürfe dabei, andere hatten tausende von Büchern in der Hand. Ich beobachtete ein Mädchen, welches mit einem Stapel Blätter auf ihrem Arm über den Platz lief. PLötzlich stolperte sie über eine Tasche, welche am Boden lag, verlor das Gleichgewicht und alle Zettel fielen ihr aus der Hand. Erschrocken hielt ich mir die Hand vor den Mund, als sie alle vom Wind davongetragen wurden. Das Mädchen rannte den Blättern fluchend hinterher und ich musste leise lachen, weil es wirklich süß aussah. Gespannt versuchte ich alle weiteren Eindrücke aufzusaugen. "London College of Fashion. Karriere trifft auf Leidenschaft.-Lasse deine Modeträume wahr werden.", stand auf einem riesigen Schild neben dem Eingangstor. Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, fuhr der Bus weiter.

"Soll ich es wirklich tun, Mum?" "Es ist deine Chance, Sky.", sagte sie lächelnd. "Ich weiß nicht, ob ich bereit dafür bin." Meine Mutter wartete mit ihrer Antwort. "Das kannst nur du wissen, mein Engel. Und zwar hier drin." Sie legte ihre Hand auf die Stelle, wo ungefähr ihr Herz war. Ich machte es ihr gleich. "Ich werde soweit weg von Zuhause sein, Mum. Wir werden uns lange Zeit nicht sehen können." Meine Mama sah mich aufmunternd an. "Mach dir um mich keine Sorgen. Ich werde jeden Tag an dich denken und dich sobald es geht einmal in London besuchen kommen." "Das wäre toll.", sagte ich begeistert.

Ich drückte meine Hand auf meine Brust und lauschte meinem Herzschlag. Danach holte ich mir meine Kopfhörer aus meiner Tasche und setzte sie auf. Ich suchte in meiner Playlist nach einem ruhigeren Lied und lehnte mich in meinem Sitz zurück. Es kann nicht mehr weit bis zu Clara sein.

"Wo soll ich wohnen?", fragte ich zweifelnd. "Bei deiner Tante Clara. Ich habe schon längst mit ihr darüber geredet, mein Schatz. Sie würde sich sehr freuen, wenn du eine Zeit lang bei ihr lebst. Sie hat gesagt, dass ihr sicherlich noch einiges aufzuholen habt, schließlich habt ihr euch viele Jahre nicht gesehen." "Danke, Mum.", murmelte ich und kuschelte mich an sie. "Wofür?". fragte sie lachend. "Dafür, dass du meine Mum bist." Schmunzelnd drückte sie mir einen Kuss auf die Stirn.

4 Wochen habe ich Zeit bis das Studium für uns Neuanfänger losgeht. Wir fangen nicht zu Beginn des Semesters an, sondern erst nach dem ersten Monat. Ich freue mich schon, in dieser Zeit die Stadt anschauen zu können.

"Ich werde dich vermissen, mein Engel." , murmelte sie."Wir sehen uns spätestens in vier Monaten wieder.", versuchte ich optimistisch zu klingen, aber ich war selbst auch sehr traurig. Neben ihr stand meine beste Freundin Kiera. "Hoffentlich gewöhnst du dir nicht diesen britischen Akzent an, sonst kann ich dich am Telefon überhaupt nicht mehr verstehen.", scherzte sie. Ich grinste und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. "Sag mir Bescheid, wenn du angekommen bist und schick jeden Tag ganz viele Fotos. Ich will ja schließlich wissen, was du den lieben langen Tag, tausende Kilometer von mir entfernt, so treibst.", erinnerte sie mich. "Mach ich.", versprach ich Kiera. Wir umarmten uns noch lang. Doch ich merkte, dass es Zeit war, zu gehen. "Ich muss los. Sonst fährt mein Flieger ohne mich." Meine Mum lachte leise und nahm mich nocheinmal kurz in ihre Arme. Ich lief durch den Check-In. Kurz bevor ich um die Ecke ging, drehte ich mich nocheinmal um, winkte, lächelte ihnen aufgeregt zu und sah meine Mama und Kiera das letzte Mal an.

Der Bus hielt quietschend an. Ich nahm meinen Koffer und meine Handtasche und verließ das Fahrzeug. Ich nickte dem Fahrer freundlich zu, der sich ebenfalls mit einem Zwinkern von mir verabschiedet. Es waren nur noch einige Meter bis zu meinem neuen Zuhause. Als ich angekommen war, holte ich tief Luft und drückte die Klingel.

Ich hoffe, dass es die richtige Entscheidung war, Dad.

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Ich hoffe, dass euch der Beginn meines ersten Buches gefällt. Mein Schreibstil war in diesem Kapitel etwas anders, da ich ein paar Szenen in der Vergangenheit dargestellt habe. Aber die eigentliche Geschichte spielt ab dem nächsten Kapitel in der Gegenwart. Viel Spaß beim Lesen dieses Buches und danke an jeden, der mich mit einer positiven Bewertung oder einem Kommentar unterstützt.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 20, 2017 ⏰

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