Der Marsch zurück war für uns beide anstrengend. Die Hitze über dem Wald stieg immer weiter an und erdrückte mich. Schweiß ran in blutigen Bächen von meinen Wangen und geronn auf meiner kalten Haut. Harry versuchte, mich so sanft wie möglich zu tragen, trotzdem tat mir bei jedem Schritt meine verletzte Seite weh.
Alle halbe Stunde rasteten wir im Schatten einer Lichtung oder an einem kleinen Bach damit wir uns ausruhen konnten, doch mein Zustand besserte sich nicht. An einer Stelle streifte ein großer Schemen durch das Unterholz und schnüffelte hörbar in der Luft, Harry hielt mir seine behandschuhte Hand vor den Mund und presste uns gegen die abgewandte Seite einer großen Eiche. Die Kreatur verzog sich lautlos.Nach drei Stunden erreichten wir endlich wieder das Dorf, das zu dieser Uhrzeit (es war inzwischen früher Nachmittag) ein geschäftiges Treiben beherbergte. Die Flotte war von ihrem mehrtägigen Ausflug zurückgekehrt und der ganze Hafen schwirrte unter den schweren Schritten der Seeleuten, den neugierigen Augen der Kinder und dem verärgerten Fauchen der Katzen, als sie von den Körben mit frischem Fisch verjagt wurden. Harry schob sich mühsam durch die dichte Menge und rief mehrmals laut, um uns Platz zu verschaffen. Es gab mehrere laute Schnaufer und einen Andrang, bevor jemand nach der Ärztin rief. Ein Fischer bahnte für Harry den Weg und verscheuchte die Schaulustigen, bis wir an meinem Haus angekommen waren. Ich verlor das Bewusstsein, noch bevor mein Kopf das Kissen berührte, und stürzte in einen tiefen Abgrund aus Fieberträumen und Schmerz.
Als ich das nächste Mal wirklich aufwachte, war es Nacht. Mühsam setzte ich mich auf und versuchte vorsichtig, meine Beine aus dem Bett und auf den Boden zu bringen. Sofort packte mich eine Schwindelattacke und zwang mich, meinen Kopf auf die Matratze zu legen. Miserabel starrte ich auf meine nackten Arme in der Dunkelheit. Die vergangenen Tage waren eine verwirrende Mischung aus abschnittsweiser Bewusstlosigkeit, endlosen Kopfschmerzen und furchtbarer Dehydration, die mich auslaugte. Tamara, die Ärztin des Dorfes, sah öfters nach mir, erneuerte meine Verbände und sorgte dafür das ich genug trank, Ich hielt es nicht mehr aus.Sobald die Übelkeit verebbte, zog ich mich an meinem Bücherregal hoch und tastete mich an der Wand entlang Richtung Türe. Ein leichtes Schnarchen aus dem Wohnzimmer störte die Stille und verriet Harry, der auf dem Sofa übernachtete. Ich öffnete die Haustüre und ließ mich auf die Bank auf der Veranda fallen, die den Hafen überblickte. Das Meer war makellos und rollte in leisen Wellen über den Sand und gegen die Wogenbrecher, die die kleine Bucht abschirmten. Ich stützte meinen verletzten Arm in meinen Schoß und schloss die Augen.
Ich war mir unsicher, was passiert war, niemand wollte mir irgendetwas erzählen. Ich hatte Harry seit über einem Jahr nicht mehr gesehen, seit wir das Ausbildungsprogramm der Wyvern-Akademie in Bherna abgeschlossen hatten. Es war eine Überraschung gewesen, als er plötzlich auftauchte, und mich... retten musste. Warum war er hier? Er redete kaum mit mir. Im Moment übernahm er meine Pflichten als Jägerin des Dorfes, aber bis auf kurze Ausflüge in der Nähe des Dorfes verließ er kaum meine Nähe.
Ich seufzte frustriert. Mein Arm und meine verletzte Seite behinderten mich schwer. Es würde noch eine ganze Weile dauern, bis ich wieder auf die Beine kam und es hing mir zum Hals raus.
Plötzlich erregte ein Licht in der Ferne meine Aufmerksamkeit: Aus der Richtung des Meeres glommen mehrere helle Punkte und flackerten auf und ab, immer über dem Wasser. Ich stand hastig auf und eilte ins Haus, Harry brauchte nur einen Moment, bis seine Augen meine in der Dunkelheit fanden.
"Ein Boot kommt", flüsterte ich und stolperte über meine eigene Zunge. Harry rollte vom Sofa und fand ein Hemd auf dem Boden.
"Zieh dir was über, du erkältest dich", forderte er, als ich ihm auf die Veranda folgen wollte, ich sagte nichts sondern holte seine Wolldecke vom Sofa in die ich mich fest einwickelte.
Die Lichter waren inzwischen näher gekommen und stellten sich als Öllampen heraus, die das Deck eines winzigen Fischkutters beleuchteten, der nur langsam vorankam. Auf dem Deck standen mehrere Gestalten und bedienten die Gewinde und Stangen, die nötig waren, um das Boot auf Kurs zu halten. Ich kniff die Augen zusammen und erkannte, das drei von ihnen in zum Teil exotischer Rüstung steckten, die im schummrigen Licht der Lampen lila, türkis oder gelb schimmerten.
Endlich erreichten das Boot den Pier, und die Besatzung beeilte sich, die Taue zu vertäuen.
"Weißt du wer das ist?", fragte ich Harry und folgte ihm barfuß hinunter zum Hafen.
"Mein Mannschafft", sagte er, ohne mich anzuschauen.
"Was?" Ich versuchte ihn an der Schulter festzuhalten, aber er schüttelte mich mühelos ab.
"Meine Mannschaft.", wiederholte er und stoppte am Anfang des Piers.
Die Männer kamen uns entgegen, schwere Seesäcke über die Schultern geschlungen, noch schwerere Mienen in ihre Gesichter gemeißelt.
"Lange nicht gesehen", grüßte ihr Anführer.
Als wir in mein Haus zurückkehrten, war an Schlaf nicht mehr zu denken. Zwei der Ankömmlinge entfachten die Feuerstelle in der Küche und begannen Tee zu kochen. Ich lehnte im Türrahmen und beobachtete sie missmutig. Harry tippte mir auf den Arm, und ich zuckte zusammen. "Sorry", murmelte er und fuhr sich durch seine vollen Locken. Ich warf ihm einen verärgerten Blick zu.
"Du solltest ins Bett gehen. Dich ein bisschen ausruhen." Seine rubingrünen Augen trieften mit Mitgefühl, und ich musste mich arg zusammennehmen um ihn nicht anzuschreien.
"Harry", zischte ich und massierte meine Schläfen.
Er nickte und lehnte seinen Kopf neben meinen an die Wand, um mich aufmerksam anzuschauen, ich war kurz davor zu fauchen.
"Was machen diese Männer hier?"
Er lachte leicht und fuhr sich durch die Haare. "Sie sind aus dem gleichen Grund wie ich hier."
Ich schnaubte und pustete eine Strähne aus meinem Gesicht. "Und der wäre?"
Harry öffnete den Mund und schloss ihn wieder. "Es ist ein bisschen kompliziert. Komplizierter als sonst."
Bevor er erzählen konnte, klopfte es dreimal an die Haustüre, laut. Wie durch Zauberhand hatte Harry sein Schwert in der Hand und der dritte Fremde legte seine Hand auf den Griff seiner Armbrust, während er mühelos einen Bolzen einspannte."Wer ist da?", fragte Harry laut und kreiste lautlos hinter die Türe, seine gesamte Haltung lauernd.
"Ich bin's.", antwortete eine Stimme. "Rudd, bist du da?"
Ich stolperte fast über einen Seesack auf dem Boden, als ich zur Tür rannte und stieß Harry aus dem Weg, um sie aufzureißen. "Ross!", rief ich noch während ich ihm in die Arme fiel. Er war verschwitzt und stank, er hatte einen riesigen Kratzer im Gesicht, aber er war es, er war es wirklich.
Erst als Harry sich räusperte, löste ich mich aus der tiefen Umarmung und drehte mich zum Rest der Wohnung um. Die beiden anderen spähten vorsichtig aus der Küche heraus, und Harry runzelte die Stirn.
"Darf ich vorstellen?", fragte ich und strahlte aus jedem Mundwinkel. "Das ist Ross, mein Freund."
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Schwanger von One Direction
FanficHarry Styles ist berühmt, reich, gutaussehend und ein richtiger Bad Boy. Amber ist schlau, selbstständig, aber vollkommen unerfahren in Sachen Liebe. Was ist, wenn sich die beiden in einem Club für einen One Night stand treffen??? Was ist, wenn sic...