26 Stunden zuvor

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"Ähm, Max,dass macht man nicht ohne vorher zu fragen.",mahnte ich meinen Sohn,der mit einem "Oh",die Finger von Matteo's Nase ließ. Ich bettete innerlich,dass er jetzt nicht vor allen Leute rumbrüllen würde. Denn ich wusste,dass Max dann Schiss bekam und dass wollte ich nicht.
Zum Glück rümpfte Matteo nur die Nase und murmelte: " Kein Problem." und ging. Verdattert blieb ich stehen,so kannte ich ihn ganz und gar nicht.
Ich rief Julia an und fragte,wo sie gerade war. Sie war auf der Neugeborenen-Station um sich die Babys anzuschauen. Dass war gut,so konnte bzw. wollte ich ihr Max gleich in die Hand drücken. Doch dass war leichter gesagt als getan,denn als ich Max los ließ,rannte er gleich zu den Fenstern,um sich den immer dunkler werdenden Himmel anzuschauen. " Komm schon Max,wir müssen weiter. Ich muss dich noch zu Julia bringen. Die kennst du doch noch vom letzten Mal,nicht?" "Ja,aber Papa,schau mal in den Himmel,der ist soo dunkel,dass müssen wir jetzt beobachten." " Ich muss aber Menschen helfen und alleine kann ich dich hier nicht lassen." " Ja,du musst dem Himmel aber auch helfen,dass er wieder hell wird?" " Abgemacht,erst helfe ich den Menschen und dann dem Himmel. Also komm jetzt." Immer noch sehr widerwillig,ließ Max sich mitziehen. Als wir dann in dem Aufzug waren krachte es draußen dass erste Mal,dass Max leicht zusammen zuckte. "So hab ich mir dass aber nicht vorgestellt,Papa!!' "Ich weiß" und endlich waren wir angekommen. Ich wollte auf keinen Fall im Aufzug stecken bleiben. Von weitem sah ich Julia schon,wie sie vor dem Fenster stand und die Neugeborenen beobachtete. "Das könnte ich stundenlang machen",seufzte sie resigniert,als ich neben ihr stand. "Ich auch",flüsterte ich ihr zu. Gemeinsam schauten wir mit Max einem neugeborenen Mädchen zu,wie es gerade herzhaft gähnte."Willst du auch mal so eins haben?",fragte Max in die Stille hinein." Ähm ja,ich denke schon. Ich brauche aber erstt denn richtigen Partner.",antwortete Julia ihm. " Papa ist der richtige Partner für dich.", gab Max zurück und ich starrte ihn erschrocken an.
Wollte mein Sohn mich wirklich verkuppeln? Ich bezweifle mal ganz stark,dass er noch nicht wusste,was er tat,aber trotzdem lief es mir eiskalt und dann wieder warm den Rücken runter. Als ich dann meine Sprache wiedergefunden hatte fragte ich ihn: " Und wie kommst du darauf?" Max schien erst ein wenig zu überlegen,aber dann rückte er mit der Antwort heraus,mit der ich nie und nimmer gerechnet hätte. "Weil Mama gemeint hat,dass du und Julia gut zusammen passt. Und dass ihr euch immer so anschauen würdet." Max versuchte ein verliebtes Gesicht nachzustellen,was aber eher als Grimasse eingergehen würde. " Wie bitte? Dass hat Mama gesagt?" Max nickte eifrig und fragte uns beide: "Stimmt doch,oder?" "Da hast du vollkommen recht,kleiner Mann.",sagte nicht ich und auch nicht Julia. Nein,Herr Berger stand hinter uns und grinste nur wie ein Honigkuchenpferd.

Mir schoss sofort die Röte ins Gesicht,als ich die Stimme meines Vater hörte. Er tauchte aber auch immer in den unpassendensden Momenten auf,weshalb ich etwas ruppig antwortete: "Och Papa,du hast doch gar nicht alles mitgekriegt. Also kannst du es gar nicht beurteilen." "Oh doch,meine Liebe. Dass habe ich!"
" OH MEIN GOTT!",schoss es mir in den Kopf. Bevor mein Vater zum Glück weiterreden konnte,klingelte das Telefon von Niklas. "Ahrend.....Ich komme sofort." Niklas wandte sich zu Max und sagte zu ihm: " Du,ich muss jetzt in die Notaufnahme. Du kannst bei Julia bleiben. Okay?" Max nickte,bekam noch einen Kuss von Niklas auf dem Kopf und wurde mir dann von ihm in die Hand gedrückt. Dass erste was mir auffiel,war,dass er wie Niklas schöne,zarte Hände hatte. "Was wollen wir jetzt machen,Max?" " Wir gucken uns das Wetter an." und schon ging er zielstrebig zum nächsten Fenster und hockte sich davor. Ich hockte mich daneben. Ich schaute mir aber eher die Krankenwagen an,die noch ankamen,dass sie teilweise von den starken Windböen irgendwelche Bäume/Äste und so weiter reingeschleudert bekamen. Ich hatte ein leichtes schlechtes Gewissen,da ich hier mit Max saß und in der Notaufnahme bestimmt viel los war. Also schnappte ich mir kurzerhand Max,der erst protestieren wollte,doch nach einer kurzen Kitzelattacke von mir,aufgab und bugsierte ihn zur Clownstunde auf der Kinderstation. Danach ging ich so schnell ich konnte zur Notaufnahme und suchte nach Niklas. Er sah mich fragend an,doch nachdem ich ihm erklärt hatte,wo Max war,bekam er wieder Farbe ins Gesicht. Er war nämlich vor Schreck erstmal ganz blaß geworden.
"Was haben wir?",fragte ich Niklas." Herr Schröder,ist beim Apfelpflücken von der Leiter gestürzt. Was sehen sie Frau Berger?" Nachdem ich mir den Oberkörper von Herr Schröder angeschaut und abgetastet hatte,was nur unter Schmerz-Protestschreien ging,meinte ich: " Sieht nach einigen Rippenfrakturen aus und einer rechten Schulterprellung." "Wie gehen wir vor?",kam schon die nächste Frage von Niklas. " Stabilisieren,Gabe von Schmerzmitteln,ein Röntgenbild und ein Ultraschall,um Blutungen im Bauchraum auszuschließen. " "Sehr gut,Frau Berger.",lobte Niklas mich,was mich mit Stolz erfüllte.
Die nächsten 8 Stunden kammen immer mehr Notfälle rein. Max war,wie ich inzwischen gehört hatte,bei meinem Vater im Büro.

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