Die neuen Nachbarn

16 2 0
                                    

Morgens war die schönste Zeit im Haus, Dad war arbeiten und Theresa auf irgendwelchen Meetings. So genau hatte ich mich mit ihr darüber nicht auseinander gesetzt. Ich war alleine im Haus. Ich konnte ungestört frühstückten, wenn nicht dieser Lärm wäre. Ein bisschen gereizt, da mein sorgenloser Morgen gestört wurde, aber auch neugierig lief ich zur Haustür um zu sehen was da draußen los war.

Neue Nachbarn?

Das kann ja was werden. Der Umzugswagen versuchte gerade lautstark piepend einzuparken. Da mich neue Nachbarn herzlich wenig interessieren wollte ich gerade die Tür schließen, doch die Nachbarin hatte mich schon gesehen. Eine junge Frau kam auf mich zu gelaufen. Freundlich streckte sie mir die Hand entgegen.

"Wir sind die neuen Nachbarn", sagte sie.

Das hatte ich mittlerweile mitbekommen. Ich streckte ihr meine Hand entgegen.

"Mary June", sagte ich und die Frau lächelte.

"Ich bin Amy Hanten und da vorne sind mein Mann Theodor und unser Sohn James", antwortete sie. Ich blickte hinüber zu dem Umzugswagen.

"Ich wollte nicht länger stören, einen schönen Tag noch", sagte die Frau und machte sich bereit die Treppe vor unserem Eingang wieder nach unten zu gehen.

"Ihnen auch", sagte ich lächelte ihr hinterher und schloss dann die Tür. Keine fünf Minuten später klingelte es an der Tür.

"Entschuldige mich das ich nochmal störe, aber du gehst doch sicher hier auf die Schule", fragte sie.

"Ja, Frank Beckster Gymnasium", sagte ich und wurde somit auch erinnert das ich mich beeilen sollte.

"Und genau da muss ich auch jetzt hin, tut mir leid aber ich muss jetzt los wir können nach der Schule weiter reden", sagte ich und versuchte sie freundlich loszuwerden.

"Klar kein Problem, James hat heute seinem ersten Tag an der Schule, ich wollte fragen ob du ihm den Weg zeigen könntest", fragte sie schnell. Ich blickte zur Uhr.

"Ich laufe in fünf Minuten los, wenn er mitkommen will dann soll er unten warten", sagte ich und lächelte sie an.

"Vielen Dank", sagte sie und lief die Treppe hinunter.

Ich schloss die Tür, räumte meine Frühstückssachen weg und zog mich an. Ich setzte meinen Rucksack auf und warf einen letzten Blick in den Spiegel, dann öffnete ich die Tür und ging hinaus. Unten am Treppenende wartete er. Sein Blick war auf den Boden gerichtet und er hielt seine Rucksackträger mit beiden Händen fest. Mit seinen Schuhen male er kreise in den Sand. Es schien ihm ein bisschen unangenehm zu sein das seine Mutter mich gebeten hatte ihn zur schule zu begleiten.

"James, richtig?", fragte ich ihn als ich die Treppe nach unten lief, um noch einmal sicher zu gehen das er so heißt und da ich nicht wusste wie ich das Gespräch sonst beginnen sollte.

"Ja, tut mir leid wenn meine Mutter dich belästigt hat, ich hätte den Weg zu Schule sicher auch alleine gefunden", sagte er verlegen und leicht beschämt.

"Das macht doch nichts", sagte ich und versuchte die unangenehme Stimmung zu lockern - nicht unbedingt das was ich am besten kann.

Eigentlich bin ich eher schüchtern und zurückhaltend.

"Ich hab mich garnicht vorgestellt, ich bin Mary June.", sagte ich und lächelte ihn an. Er lächelte zurück. Er hatte ein schönes lächeln und zusammen mit seinen wunderschönen blauen Augen sah er einfach umwerfend aus - Momentmal, Mary June das hast du gerade nicht wirklich gedacht oder?

"In welche Klasse gehst du?", fragte ich ihn, nachdem wir uns eine halbe Ewigkeit angeschwiegen hatten.

"12b", sagte er, etwas überrascht das ich etwas gesagt hatte.

Das ist jetzt nicht sein Ernst oder? 12b?

"Was für ein Zufall", sagte ich und wusste nicht, ob ich das jetzt gut oder schlecht finden sollte.

"Warum das denn? ", fragte er.

"Ich bin auch in der 12b", sagte ich und beschloss zufrieden mit der Situation zu sein.

Das Glück bist duWo Geschichten leben. Entdecke jetzt