Die Verabredung

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Ich war verzweifelt normalerweise würde ich jetzt abhauen und zu Sarah gehen. Das letzte halbe Jahr war die reinste Folter. Ich schrieb Sarah.

Ich:    Es ist grauenvoll
     Ich halte es hier einfach nicht aus
     Theresa verwandelt sich von Tag zu Tag mehr in ein Monster
     Ich weis einfach nicht wohin
     Sarah ohne dich packe ich das hier nicht

Sarah antwortete mir zehn Minuten später.

Sarah:    Ich wünschte ich könnte dir helfen <3
         Ich würde dich jetzt so gerne durch mein Fenster klettern lassen
         Du weist auch wenn ich jetzt nicht bei dir sein kann ich bin für dich da
         Also erzähl bitte mit wem warst du bei UNSEREM Eiscafé! ^^

Ich:    Zuerst war ich alleine da und dann kam der Nachbarjunge
     Aber Sarah ich weis was du jetzt denkst und NEIN es ist nicht so

Sarah:    Ach komm schon jetzt erzähl mir mehr von ihm
         Ich weis noch nicht einmal wie er heißt

Ich:     Sein Name ist James
     Ich glaube er ist 17
     Soviel weis ich jetzt auch nicht von ihm aber anscheinend mag er Schoko-Eis ^^

Sarah:    Süße es klingt doch so als würdet ihr euch gut verstehen
         frag ihn doch ob du mal zu ihm gehen kannst
         Ich meine dann bist du wenigstens Weg von diesem Monster in deinem Haus
         Er wir wohl nicht schlimmer sein als sie und so lange du nicht nachts bei mir
         einbrechen kannst brauchst du Ersatz <3
         Hab dich lieb

Ich:     Du hast wohl recht so wie immer
     Ich kann ihn ja mal fragen...
     Bye Mäuschen <3

Mir ging es schon ein bisschen besser. Ich schaute auf die Uhr, es war 20:00 Uhr. Ich sollte noch was essen bevor ich schlafen ging. Ich ging nach unten in die Küche. Dad und Theresa schienen im Wohnzimmer zu sitzen. Ich konnte mir ungestört etwas zu Essen machen. Ich nahm das Essen mit nach oben in mein Zimmer und schaute beim Essen einen Film. Ich beschloss Sarahs Rat zu befolgen und James am Montag zu fragen ob wir nicht zusammen ein bisschen rumhängen wollen.  Es war nur bis Montag noch so lange. Ich musste irgendwie das ganze Wochenende überstehen.  Ich könnte auch rübergehen und klingeln, aber das würde ich mich nicht trauen.  Nach dem Film putzte ich meine Zähne und zog mir mein Schlafanzug an. Ich kroch unter meine Decke konnte aber irgendwie nicht einschlafen. Ich holte mein Handy raus und sah das in der Klassengruppe ein paar Nachrichten waren. Nichts wichtiges, hauptsächlich Fragen wann die Prüfungen waren, da die meisten sich die Termine nicht auf geschrieben hatten.  Da es mich nicht weiter interessierte schloss ich den Chat und schaute mir noch ein paar Videos auf YouTube an. Und dann viel es mir ein. Ich musste garnicht bis Montag warten, ich hatte James ja seine Nummer für den Klassenchat in mein Handy speichern lassen. Ich könnte ihm einfach schreiben ob er Lust hat morgen wieder in den Park zu gehen. Ich öffnete seinen Chat.

Ich:     Hey, hier ist Mary June. :)

Ich erwartete aus irgendeinem Grund das ich direkt eine Antwort kriegen würde aber es kam keine und ich war ein bisschen enttäuscht. Er wird wahrscheinlich gerade was anderes machen oder vielleicht schon schlafen. Ich schaltete mein Handy aus und versuchte einzuschlafen. Ich dreht und wälzte mich im Bett aber keine Position war bequem. Als ich dann irgendwann bequem lag vibrierte mein Handy. Ich drehte mich sofort um und schaute nach von wem die Nachricht war. Er hatte geantwortet. Ich freute mich mehr darüber als ich gedacht hätte.

James:    Hey :)

Ich hatte irgendwie mehr erwartet als nur ein „Hey", aber ich hatte ihm ja auch keine Frage gestellt, was hätte er schon schreiben sollen.

Ich:     Morgen schon was vor?  :)

James: Bis jetzt noch nicht...

Ich war gerade dabei zu schrieben als ich einen Anruf bekam. James rief an. Ich war verwundert doch ich ging ran.
„Hallo", sagte ich.
„Hi Mary June, du musst wissen ich telefoniere lieber als zu schreiben", sagte er und ich hörte wie er in den Hörer atmete.
„Da bist du der erste den ich kenne der nicht lieber chattet", sagte ich und musste lachen. Er lachte ebenfalls.
„Also erzähl, was hast du morgen vor?", fragte er neugierig. Er wirkte so anders am Telefon als vorher.
„Nichts bestimmtes", sagte ich nach einer langen Pause,"Ich dachte nur du kennst hier keinen und ich hab nicht wirklich jemanden, weil Sarah in Spanien ist das weist du ja. Ich dachte vielleicht hast du ja Lust morgen wieder zum Park zu gehen.", sagte ich und es fühlte sich an als würde ich den Satz unnötig in die Länge ziehen und nicht zum Punkt kommen.
„Klar gerne, soll ich nach dem Frühstück bei dir klingeln?"; fragte er locker. Es war komisch ihn so zu hören, weil er ja so schüchtern war als wir uns die letzten Male unterhalten hatten.
„Ich Klingel bei dir okay", sagte ich und hoffte er würde nicht nachfragen wieso und das tat er zum Glück auch nicht. Es herrschte wieder stille zwischen uns.
„Ich gehe dann jetzt schlafen, es ist schon recht spät", sagte ich und schaute auf die Uhr. Ich wusste garnicht wie spät es war, aber ich war müde geworden und es war tatsächlich auch schon fast 1:00.
„Okay, schlaf gut", sagte er und ich musste lächeln.
„Bye", sagte ich und legte auf.
Am nächsten Morgen stand ich gut gelaunt auf, ich ging in die Küche und machte mir Frühstück. Dad setzte sich zu mir und tat so als wäre nichts gewesen, als ob er noch nie gesehen hätte, wie Theresa mich fertig macht, oder als ob er nicht merken würde, dass er keine Zeit mehr für mich hat oder als ob er nicht mehr wissen würde, dass ich ihn gestern angeschrien habe. Er tut einfach jeden Tag so als wäre alles perfekt. Ich hatte ihn wirklich lieb, er war mein Vater und wenn Theresa nicht da war fühlte es nich auch so an, so wie damals mit Mom, aber sobald sie auch nur im Haus war, war er wie ausgewechselt.
„Wie hast du geschlafen, soll ich dir noch ein Omelett machen?", fragte er und lief schon zum Herd. Ich wusste, dass ich eh nicht nein sagen konnte und Theresa schien gerade nicht da zu sein, also nickte ich mit dem Kopf.
„Hast du heute noch was vor?", fragte Dad während er das Omelett briet.
Ich schüttelte den Kopf.
„Ich muss nur meine Spanisch Hausaufgaben machen", sagte ich mit wenig Begeisterung.
„James!", sagte ich plötzlich. Dad schaute mich komisch an. Das Omelett war fertig und er stellte mir den Teller auf den Tisch. Ich schlang das Omelett und mein Brot hinunter und rannte in mein Zimmer. Ich zog ein blaues Blümchen-Kleid an und steckte meine Haare in einem Dutt nach oben. Ich putzte mir schnell die Zähne nahm dann meinen Rucksack und  ging wieder in die Küche. Ich packte mir etwas zu trinken ein.
„Danke Dad für das Omelett, das war echt lecker", sagte ich eilig.
„Ich denke du hast heute nichts vor?", fragte er.
„Doch, wir sehen uns heute Abend", antwortete ich und verschwand aus dem Haus.
Ich setzte mir den kleinen Rucksack auf den Rücken und ging über die Straße zu James Haus. Am Gartentor war eine Klingel, auf die ich rauf drückte. Kurz später meldete sich eine Stimme.

„Hallo wer ist da?"
„Mary June",  sagte ich und der Türöffner für das Gartentor schnarrte.
Ich öffnete das Tor und ging den Weg entlang zur Tür.
„Schön dich zu sehen, komm doch rein. James kommt gleich", sagte sie und ich durch die Tür und schloss sie hinter mir. James Mom verschwand in im nächsten Zimmer und ich wartete im Flur auf ihn.
„Hi Mary June", sagte er lächelnd als er die Treppe hinunter lief. Er zog sich seine Schuhe an und öffnete die Tür.
„Bis später Mom", rief er durch das Haus und wir gingen nach draußen.
Wir gingen den Weg zur Gartentor entlang und liefen dann los zum Park.

„Wie lange ist Sarah schon in Spanien?", fragte er und war so locker wie gestern am Telefon, was mich glücklich machte. Jetzt musste nur noch ich ein bisschen weniger schüchtern werden.
„Sie lässt mich jetzt schon ein halbes Jahr hier alleine", antwortete ich.
„Jetzt bist du ja nicht mehr alleine", sagte er und lächelte mich an.  Ich schaute ihn an.
„Ja schon, aber Sarah ist trotzdem nicht hier und ich muss es tagtäglich zuhause aushalten", sagte ich und wünschte ich hätte das Thema nicht angesprochen.
„Was ist den zuhause?", fragte er nach.
„Ach nichts", sagte ich und versuchte von dem Thema abzukommen. Ich wollte jetzt nicht darüber reden.

Das Glück bist duWo Geschichten leben. Entdecke jetzt