Kapitel 4

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Ich spürte, wie eine Hand meinen Arm ergriff und mich so zum Stehen brachte. Ich wusste genau, wessen Hand das war, aber ich wollte mich nicht umdrehen, wollte seinen Blick nicht sehen. Aber das war ihm egal, denn er drehte mich einfach um und hob mit seiner anderen Hand mein Kinn hoch, sodass ich ihn ansehen musste. Dieser Moment war wahrscheinlich der peinlichste in meinem Leben gewesen.

„Warum rennst du denn gleich weg? Weißt du denn nicht, wie süß ich das eigentlich finde?"

Ich schaute ihm nun direkt in seine wunderschönen, blauen Augen.

„Du findest es süß, dass ich mich nicht mehr auf den Unterricht konzentrieren kann, weil ich Tag und Nacht nur an dich denken kann?"

Mit seiner Hand, die bis eben an meinem Kinn geruht hatte, ergriff er nun meine andere Hand und schaute mir weiterhin direkt in die Augen.

„Ja klar finde ich das süß und mir geht es auch nicht wirklich anders!"

Warte mal, was hatte er da gerade gesagt? Hatte Sky jetzt doch recht gehabt?!

„Wirklich?"

„Wirklich!"

Er zog mich an sich und küsste mich. Ich liebte dieses Gefühl, wenn mein Herz immer schneller schlug. Als er sich irgendwann von mir löste, schaute er mich an und flüsterte: „Mach dir nichts aus Mira, die ist eh nur eifersüchtig auf dich und du weißt doch, dass ich nur dich liebe."

Und damit hatte er wahrscheinlich völlig Recht, denn wer wollte nicht mit dem beliebtesten, hübschesten und süßesten Jungen der ganzen Schule zusammen sein?

Schließlich gingen wir zusammen zum Mittagessen in die Kantine der Schule. Da ich keinen Hunger hatte, suchte ich schon mal einen Tisch für uns. Als Simon mit seinem Essen kam, wurde mir bewusst das ich heute acht Stunden hatte, was bedeutete, dass ich alleine nach Hause laufen musste, da mein Freund nur sechs Stunden hatte. Dieser bemerkte meinen traurigen Blick und fragte, was los sei.

„Ich muss heute alleine nach Hause laufen."

„Stimmt, aber dafür hast du mich morgen den ganzen Tag."

Er grinste mich an und ich sah verwirrt zurück. , wie jetzt? Doch nachdem ich etwas überlegt hatte, fiel es mir wieder ein. Morgen haben wir Schulfrei und wir hatten uns ausgemacht, dass wir den Tag zusammen verbringen. Auf meinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus.

Nachdem Simon mit Essen fertig war, gingen wir gemeinsam zu meiner Klasse. Er schaute mich an und fragte mich dann, was ich jetzt hätte. Warum vergisst er eigentlich immer meinen Stundenplan?

„Kunst, schon vergessen?"

„Ach ja, stimmt. Sorry, aber du weißt doch, dass ich mir gerade mal meinen Stundenplan merken kann."

Er lächelte mich verlegen an und ich lächelte zurück.

„Ja ich weiß."

Als wir an meinem Klassenraum ankamen, wurden wir von meinen Klassenkameraden beobachtet. Ich packte noch die restlichen Sachen in meinen Rucksack und zusammen gingen wir dann zum Kunstraum in den Keller.

„Du hast jetzt Mathe, oder?"

Ich sah zu ihm hoch und war mir ziemlich sicher, dass ich Recht hatte.

„Ja, genau. Du kennst meinen Stundenplan genauso auswendig wie deinen eigenen, oder?"

„Vielleicht."

Ein grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus und in dem Moment klingelte es. Traurig sah ich zu ihm.

„Sei doch nicht traurig, Schatz. Wir sehen uns doch in neunzig Minuten wieder."

Die Liebe meines LebensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt