3.

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Allistor erhob sich. Diese Kirche war wirklich nicht besonders groß, aber zumindest war er allein, dachte er zumindest.
In einer der hintersten Reihen sah er eine Bewegung.
Kayn's Körper gehorchte Allistor noch nicht vollends, weswegen er nur in normaler Geschwindigkeit vorran kam. "Zeig dich, Mensch.", befahl er. Keine Regung. Er sah zwischen die Bänke. Dort huschte nur eine Katze davon. Hatte er sich das nur eingebildet?
Kopfschüttelnd ging er zu dem recht großen Portal und trat auf die Straße.
Das Gebäude lag an einer Art Einkaufsstraße. Die Menschen tummelten sich über den recht breiten Weg. Niemand achtete auf den Anderen, als gäb es nur sie. Bettler am Straßenrand, die einfach ignoriert werden, weinenden Kinder, Erwachsene die sich über ihren Partner, ihre Freunde oder die eigenen Kinder beschweren. Kinder, die an ihren Handys hingen und ihre Umwelt nicht wahr nahmen.
Er schüttelte abwertend den Kopf, was war aus dieser Welt geworden.

Früher war es anders. Wenn er oder seine Brüder herabgestiegen waren, gab es ganze Feste für sie, sie waren wie Könige. Jeder erkannte ihr erhabenes Wesen und hatte instinktiv Erfurcht vor ihnen.
Jetzt würdigten sie ihn nicht mal eines Blickes.

Allistor breitete seine Schwingen aus. Arme Narren.
Mit einem Satz war er auf der Kirchenspitze und sah sich um. So viel grau.... All ihre Auren sendeten graues Licht. Hier und da waren sie etwas heller oder etwas dunkler. Niemand erstrahlte in weiß, niemand war mehr rein und gläubig.
Gläubige in den Kirchen waren zu verbort und fanatisch um rein zu sein und die Reinen glaubten nicht.


Wenn Engel hassenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt