Ich wachte von den flüsternden Stimmen, die zwar leise, dennoch hörbar waren, auf. Ich brauchte einige Sekunden, bis mir wieder einfiel, wo ich lag und warum. Harry… Er lag neben mir und hatte seine Augen geschlossen. Ich versuchte so leise wie möglich aufzustehen, um ihn nicht aufzuwecken. Den Stimmen folgte ich bis in die Küche. Dort erwarteten mich Louis, Niall und Liam. „hi.“ Sie schauten alle 3 zu mir auf. „äh hi.“ „hey.“ „morgen.“ „Harry und du…..“ ich schaute sie fragend an. Jetzt verstand ich worüber hier geredet wurde. „schläft Zayn noch?“ „Er wollte nur schnell Brötchen holen.“ „okey.“ „willst du einen Kaffee?“ ich schüttelte meinen Kopf. „ich nehm einen.“ ich zuckte zusammen, da ich nicht damit gerechnet hatte, dass Harry direkt hinter mir steht. „Morgen.“ Sagte er erst zu den Jungs und dann noch einmal an mich gewandt. „konntest du einigermaßen schlafen?“ ich nickte, mir war es mehr als peinlich, was gestern passiert war. Ich konnte nicht genau begründen warum ich unbedingt jemanden um mich gebraucht hatte, von dem ich wusste, dass er für mich da ist….
„wie dürfen wir das verstehen?“ fragte Louis mit einem leichten Grinsen, als er Harry eine Tasse Kaffee überreichte. „was verstehen?“ er machte eine Kopfbewegung Richtung Wohnzimmer. Harry verdrehte die Augen. „das musst du nicht verstehen. wir lagen einfach nur Nebeneinander auf dem Sofa. Und bevor jemand fragt, ja. Zayn war oben alleine, aber…“ ich verließ dass Zimmer, sodass er abbrach. Normalerweiße war ich von Harry nur dumme sprüche gewohnt, genervt und abweisend hatte ich noch nie erlebt. Ich sah aus dem Augenwinkel, dass Harry ebenfalls die Küche verließ. „tut mir leid.“ „mir auch.“ „lass sie einfach reden. “ ich nickte. „aber nicht, dass du noch irgendein Problem bekommst… Das will ich echt nicht.“ „mit wem denn ein Problem? Du weißt doch, wie gern sich die Jungs über jeden Blödsinn amüsieren, das mach ich doch auch sonst.“ Das stimmte. An Fantasie und falscher Interpretation fehlte es ihnen nicht. „ja ich meine die Jungs….“ „ach quatsch. Was ist denn schon dabei. Ein Freund hat eine Freundin getröstet okey?“ ich lächelte „okey." .... "mir ist das total peinlich…“ „was ist dir peinlich?“ „Naja… dass du gestern nur wegen mir da bleiben musstest… und du da schlafen musstest und … naja dass du…“ ich war schon immer ein Mensch, dir sich für alles und bei jedem entschuldigen musste. Ich konnte mir auch gut vorstellen, wie sehr mein Verhalten einem auf die Nerven gehen kann, doch so war ich nun mal. „Bella. Ich war und bin für dich da. Ich muss nicht immer der Harry mit den Hintergedanken sein, wie ich überall und immer dargestellt werde. Ich kann auch anders“ Bei diesem Satz musste ich lächeln. Das hätte ich tatsächlich nicht gedacht. Harry war für mich schon immer der Frauenheld und der Typ mit einem Dauergrirnsen im Gesicht, der Frauen den Kopf verdreht und nie seine Gefühle offen zeigt.
Die Haustür ging auf und Zayn trat mit einer Tüte herein. Er kam direkt auf mich zu um mich in seine Arme zu nehmen. „wie geht’s dir, Schatz?“ „gut.“ „wirklich?“ ich nickte und er gab mir einen Kuss auf meine Nasenspitze. „du konntest schlafen oder?“ „ja.“ „danke Harry.“ „klar.“ Harry klopfte Zayn aufmunternd auf seinen Oberarm und machte sich auf dem Weg nach oben, nachdem er mich noch einmal angelächelt hatte. „Willst du was essen?“ „du hast sie extra geholt…“ „ich wollte so und so an die frische Luft, das war kein Thema. Lieber später?“ „ja.“ „Jungs?“ einer nach dem anderen steckte den Kopf aus der Tür. „brötchen?“ „klar her damit.“ Zayn warf die Tüte Liam entgegen. „wir sind oben.“ „wollt ihr nicht mitessen?“ „Später.“
„konntest du etwas schlaf nachholen?“ Er lächelte. „ja, aber ich wäre trotzdem lieber bei dir gewesen.“ „das weiß ich, aber du sahst so fertig aus.“ Er nickte, weil er wusste, dass ich Recht hatte. „Harry ist mein Bester Freund, es ist alles oke.“ anworte er mir lächelnd, obwohl ich noch nicht mal zu meiner Frage angesetzt hatte. „ich kenn dich, du machst dir immer zu viele Gedanken.“ redete er weiter, als ob er meine Gedanken lesen könnte. „ich würde gerne zu Sebastian… Ich hab angst, dass er sich, wenn ich nicht komme, unnötig Sorgen macht.“ „na klar. ich fahr dich.“ „kommst du mit?“ „klar“ Wir packen meine Sachen zusammen und fuhren schließlich zu uns nachhause. Zu Sebastian und mir. Wir wohnten zu zweit in einer Wohnung. Sie war klein, aber dennoch hatten wir genügend platz. Warum wir alleine wohnten… Unsere Eltern waren seit 3 Jahren tod… Sie sind beide bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Damals war ich noch viel zu jung um zu kapieren, warum Mama und Papa nicht wieder kommen würden, aber irgendwann in den weiterfolgenden Jahren konnte ich es soweit verstehen… Die ersten Monate nach dem Unfall waren die schlimmsten. Wir waren dauert bei verschieden Tanten, Onkels, Omas und Opas, aber mir wurde nie gesagt, was genau los war. Bis ich dann erfahren hatte, dass ich ab nun an nur noch mit meinen Bruder zusammen leben würde. Ich hatte tagelang geweint und immer wieder nach meinen Eltern gefragt. So wirklich verstanden, dass ich Mama und Papa nicht wieder sehen werde, hatte ich erst mit 15, nach einem ganzen Jahr. Ich sperrte mich in mein Zimmer ein, ging tagelang nicht in die Schule und schloss mich immer weiter. Das war der Grund warum mich mein Bruder mit 16 zur Therapie schickte. Ich hatte meinen Bruder zur der Zeit gehasst mehr als alles andere. Er zwang mich mit einer Fremden Frau über mich und mama und papa zu reden. Doch es wurde tatsächlich etwas besser. Ich lernte wieder, ging wieder in die Schule, verbrachte Zeit mit meinem Bruder, mit meinen Freunden, die ich verloren hatte, doch die mir wieder verziehen hatten. Natürlich weinte ich noch oft. Fast alles in meiner Umgebung erinnerte mich an sie. Aber ich gewöhnte mich an die Situation und das Leben alleine mit meinen Bruder. Mit 17 verstand ich was mein Bruder alles für mich getan hatte. Hätte er mich damals nicht zur Therapie geschickt, was wäre denn aus mir geworden? Hätte ich mir irgendwas angetan, oder mich vielleicht sogar versucht umzubringen? Ich muss gestehen, dass ich Selbstmordgedanken einige male hatte. Doch den Gedanken meinen Bruder das anzutun, brachte mich wieder in die Realität und ließ das Messer zu Boden fallen oder die Tabletten wieder an die ursprüngliche Stelle legen. Er hatte so viel für mich getan, hatte sich nicht um sich gesorgt, sondern das Wichtigste war, dass ich mit all dem klar komme. Ich hatte den Besten Bruder der Welt. Allles, was er aushalten musste. Wir versuchten die Gespräche über unsere Eltern zu umgehen. Nur ab und zu setzten wir uns zusammen und er erzählt mir seine Erinnerung an unsere Eltern.
Als ich Zayn kennenlernte, machte mein Leben zum ersten Mal seit über 3 Jahren wieder einen Sinn. Ich weiß ganz genau, wie klischeehaft sich das alles anhört, doch mein Leben entsprach den Geschichten vieler Bücher, die ich gelesen hatte. Ein Mädchen, ihre Eltern tod, umgekommen bei einem Unfall, voller Trauer und ein Junge, der sie befreit. Genau so war mein Leben. Anfangs verschloss ich mich ihm gegenüber sehr. Das war reine Angewohntheit. Ich wollte keinen Menschen mehr in mein Herz lassen, denn der Gedanke noch einmal jemanden zu verlieren war unerträglich. Die Schmerzen von damals, ich wollte sie NIE WIEDER. Ich verbrachte immer mehr zeit mit den Jungen, den ich rein zufällig getroffen hatte und Interesse an mir zeigte. Zayn ließ sich nicht zurück schrecken und gab nicht auf. Er war hartnäckig. Hätte er aufgegeben um mich „zu kämpfen“ und mich einfach fallen gelassen, wie es wahrscheinlich jeder andere Junge gemacht hätte, dann wären wir heute nicht zusammen. Ich hätte es mir nie träumen lassen, dass gerade ich dieses Glück im Leben haben werde. Zayn und ich sind nun 10 Monate zusammen. Zuammen gekommen sind im Dezember nach meinem 17. Geburstag. Die meisten sagen, dass 10 Monate nichts ist… Aber diese 10 Monate waren die Besten in meinem ganzen Leben. Noch nie hatte ich so viel gelacht, so viel zeit mit jemanden verbracht, der mich liebte und den ich liebte. In der Zeit ist so viel passiert, was wir zusammen überstanden hatten. Es war nicht immer leicht. Zayn, das Mitglied der berühmtesten Boyband der Welt, aber wir wollten es schaffen und somit hatten wir das auch. Ich wollte mit ihm noch viele Abschnitte in meinem Leben überwältigen, Ich wollte noch weitere viele Jahre mit ihm zusammen sein. Aber jetzt… Ich dachte das Leid und Übel in meinem Leben hat ein Ende. Alles würde gut werden, ich habe gedacht, die schlimme Zeit überwunden zu haben und sie hinter mir lassen zu können. Ich hatte nie daran gedacht, dass ich Krebs bekommen würde. Krebs mit 17, Krebs im Endstation, Krebs mit einer so niedrigen Chance, wieder gesund zu werden. Krebs.
Es war einer dieser Momente, in denen ich mich wieder fragte, warum alles in der Welt, gerade mich die Krankheit treffen musste. Warum reichte nicht der Tod meiner Eltern? Warum musste ich an Krebs erleiden? Warum in der glücklichsten Zeit meines Lebens? Warum ICH? Warum JETZT? Warum KREBS?
_____________________________________________________
Ich bin gerade sehr gespannt über eure Meinungen:D In dem Kapitel ist alles wahrscheinlich bisschen übertrieben dargestellt, aber ich wollte schön viel Drama mit reinbringen.
Ich weiß selbst, dass die Geschichte nicht wirklich einzigartig ist, deswegen danke an all die, die sie lesen, obwohl so viel vorkommt, worüber einige vll denken "nicht schon wieder das selbe" :))
Widmen möchte ich das Kapitel gern Lena:* Deine Geschichte ist sooo Toll! <3 (Niall und Jess *o*) und dich hab ich sehr lieb! ♥
Ihr seid die besten Leser der Welt! :*
DU LIEST GERADE
Memories
FanfictionJeder Mensch hat sein eigenes Schicksal. Du kannst weder entscheiden, wie und wo dein Leben beginnt, wie deine ersten Erfarungen im Leben verlaufen, wie du die Aufgaben im Alltag bewältigen wirst, in wen du dich verliebst, wer sich in dich verliebt...