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Montag Morgen, 4.45 Uhr.

"Verdammtes Teil!" zische ich, als mich der Wecker aus dem erholsamen Schlaf holt. Wäre ich jetzt eines dieser Großstadtkinder, könnte ich mich nochmal hinlegen und würde erst später geweckt werden, da mich meine Business-Mutter mit zur Schule nimmt und ich nicht mit dem Bus fahren muss.
Aber nein. Ich bin ein typisches Kind vom Land, noch dazu wohne ich auf einer Farm. Das heißt für mich am frühen Morgen Tiere füttern, Pferde auf die Weide stellen und Stall ausmisten. Ein Traum, ich weiß, das höre ich öfter.

"Lena! Die Tiere warten nicht!" schreit mir nun auch noch mein Vater aus der Küche zu, weshalb ich genervt die warme Bettdecke von meinem Körper ziehe und aus dem Bett steige. Kurz drehe ich mich noch um und werfe einen gequälten Blick auf mein Bett, bevor ich mich zu meinem Kleiderschrank begebe und etwas herausziehe. Eine schwarze Hot Pants und ein weinrotes Top sollten genügen. Wieso sollte ich mich auch unnötig zurecht machen? Die Jungs in der Schule starren doch sowieso nur auf Ausschnitt und Hinterteil, da ist es doch egal, wie man sonst aussieht oder ist.

Nachdem ich im Bad noch schnell Zähne geputzt habe, meine kleinen Pickelchen und Unreinheiten mit Concealer abgedeckt habe und meine braunen, langweiligen Haare in einen Zopf gestopft habe, renne ich auch schon die Treppe hinunter.

"Lena! Kannst du nicht einmal pünktlich sein? Das Ausmisten musst du wohl nach der Schule erledigen, der Bus kommt in 15 Minuten. Bring jetzt noch schnell Galaxy und Thunderstorm auf die Weide, damit du wenigstens etwas getan hast. Und jetzt los! Worauf wartest du?!" War klar. Sobald ich unten ankomme, kann ich mir schonwieder eine Predigt von meiner Mutter anhören. Seufzend schnappe ich mir ohne eine Antwort zu geben zwei Äpfel und laufe zum Stall hinüber.

Unsere Farm ist eigentlich recht klein und liegt im Norden von Wyoming. Mit dem Bus fahren mein Bruder und ich eine Dreiviertelstunde weshalb wir auch immer so früh aufstehen müssen. Achja, mein Bruder. Sein Name ist Kayden und er ist 3 Jahre älter als ich, also 19. Er ist in der Abschlussklasse, wärend ich gerade einmal fast am Anfang der High School stehe.
Aber zurück zu unserer Farm.

Wir haben 5 Kühe, 3 Schweine, ein paar Hühner und circa 15 Pferde.
Die Kühe können am Grundstück frei umherlaufen, genauso wie die Hühner, jedoch haben beide auch noch einen Stall am hinteren Teil unseres Grundstücks. Für die Pferde hat mein Vater vor ein paar Jahren extra eine große Scheune neben unser Haus gebaut. Außerdem stehen ihnen noch 2 Weiden und ein Paddock zur Verfügung, auf die wir sie jeden Morgen stellen. Ich reite für mein Leben gerne, und dass verständlicherweise schon seit meiner Kindheit. Der Hof gehörte nämlich einst meinen Großeltern, aber als sie beide vor 8 Jahren bei einem Autounfall starben, wohnen wir hier.

Mit 11 Jahren bekam ich dann mein eigenes Pferd, Galaxy. Das war dann auch gleich meine erste Herausforderung. Als wir den schönen Apfelschimmel am Pferdemarkt gesehen haben, musste ich ihn haben. Alle waren zuerst dagegen, da er damals erst 3 Jahre alt war und keinerlei Ausbildung genossen hatte, aber meine Mutter stimmte nach kurzem Zögern dann doch dem Kauf zu, da sie es für eine gute Herausforderung hielt. Das war es auch. Eine Herausforderung. Nach vielen, vielen Abwürfen auf Galaxys Seite und ein paar verstauchte Rippen meinerseits, haben wir es aber dann doch geschafft und heute ist Galaxy ein echtes Verlasspferd.

"Lena, verdammt! Was ist denn los mit dir? Steh hier doch nicht so rum! Mum sagte, du sollst Galaxy und Thunderstorm rausstellen! Weil du verschlafen hast, musste ich sowieso schon die Tiere füttern, da wirst du es wohl noch schaffen, zwei Pferde ein paar Meter zu bewegen. Los, mach!" schnauzt mich Kayden plötzlich von der Seite an und ich zucke zusammen. War wohl doch etwas im Gedanken versunken.

Mit zwei Stricken bewaffnet, öffne ich die Boxentür von Galaxy und hake einen Strick an seinem Halfter ein. Dasselbe mache ich mit Thunderstorm, einer schneeweißen Stute und bringe beide auf eine der beiden Weiden. Ausgelassen galoppieren sie zum Ende der Weide, als ich die Stricke aushänge und ich seufze wieder. Die haben ein schönes Leben. Und was muss ich jetzt tun? Richtig! In die Schule gehen.

Ich renne schnell ins Haus zurück um meine Tasche zu holen, bevor ich mich zu meinem Bruder ins Auto setze, der schon ungeduldig auf mich wartet. Ja, heute ist er zum Glück so gütig und nimmt mich mit. Sonst muss ich immer alleine mit dem Bus fahren, da ich dem werten Herr zu uncool bin. Dabei bin ich eigentlich ziemlich beliebt in meiner Klasse. Aber es liegt warscheinlich hauptsächlich daran, dass ich seine kleine Schwester bin. Sowas geht ja nie. Deshalb bin ich ja anscheinend aus Prinzip schon uncool. Aber naja, jedem das seine..

Soo meine Lieben....neue Story, neues Glück! Hab soviele Ideen hierzu und hoffe, dass hieraus wieder mal eine Geschichte wird, die ich auch beende....nicht so wie die anderen...naja ich hoffe ihr seit wieder alle dabei und habt viel Spaß beim Lesen!!

Dark AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt