Meine Mutter hatte lange rote Haare, welche ihr prinzipiell immer im Gesicht hangen. Zu dem zierten Augenringe ihr Gesicht und die braunen Augen blickten kraftlos durch die Gegend. Meistens hatte sie schwachen Lippenstift aufgetragen, doch an dem Tag, als ich sie an der Decke hängend fand, war sie ungeschminkt. Sie hatte sich die Haare hochgesteckt und sah irgendwie zum ersten Mal in ihren Leben ausgeruht aus. Sie roch nach Fäkalien und ich bemerkte zuerst das sie sich eingenässt hatte und danach ihren Tod. Meine Mutter war tot. Die Frau die mich weckte, gab es nicht mehr. Die Frau die mir Gutenachtküsse gab, hing von der Decke. Eine Pfütze war unter ihr und ich unterdrückte den Impuls mich zu erbrechen. Heldenhaft legte ich einen Sprint nach draußen ein, schloss die Tür, kniff die Augen zusammen und betete, dass das alles nur ein böser Traum sei. Danach rief ich den Krankenwagen, sperrte die Haustür auf und ließ mich aufs Sofa fallen. Dort verbrachte ich meine Zeit, bis die Leiche meiner Mutter rausgetragen war. Niemand sprach mit mir, wie ein Sack Kartoffeln hing ich im Sofa und starrte den Aschenbecher vor mir an. Eine Zigarrette, mit leichtem Lippenstiftabdruck, lag noch dadrinnen und der Gedanke an gestern Abend, als wir geredet und Wein getrunken haben hing in meinem Kopf. Es war doch alles so schön gewesen.