Und Magendarm meinte es schlimm mit mir. Nicht nur mit mir, sondern auch mir Rewi, der in der Nacht noch kam und auch mit Emma - So einen Tage später.
Wir lagen alle zusammen bestimmt 4 Tage flach und Emma ging es immer noch schlecht. Sie schläft und weint nur, bricht und nimmt rein gar nichts zu sich. Nicht mal Wasser.
Und so standen Rewi und ich skeptisch vor unserer mittlerweile schlafenden Tochter und überlegten was wir nun machen sollten. Rewi wollte sofort ins Krankenhaus, für ihn war das noch schlimmer als wie für Emma.
"Ich ruf jetzt meine Mutter an." Sagte ich überzeugt, dennoch ratlos.
Es war 22:30 Uhr, ich hoffe sie nimmt noch ab.
"Jodie, hast du mal auf die Uhr geschaut?" Fragte sie leicht genervt. Gott sei dank ist sie wach. "Tut mir leid, aber ich weiß nicht mehr weiter. Emma hat jetzt Magendarm und das viel schlimmer als sonst die Male vorher. Sie bricht seit heute 16 Uhr jede Stunde und hat seit 6 Uhr nichts mehr getrunken." Seufzte ich.
"Jodie, fahr ins Krankenhaus. Einfach um auf Nummer sicher zu gehen. Nicht, dass sie austrocknet, denk an ihr Gewicht."
"Okay, danke. Ich weiß ja auch nicht, da ist ja kein Alarmknopf an nem Kind dran" sagte ich verzweifelt. "Ist alles gut. Halt mich auf dem laufenden." Verabschiedete sie sich und ich fing an meinen Krempel zusammen zu packen.
Rewi flog praktisch in die Kinderklinik und ich saß hinten bei meiner heulenden Tochter und hoffte nur, dass sie nicht im Auto kotzt. Aber ich als super organisierte super Mutter, bin natürlich auch auf diesen Fall vorbereitet.
In der Kinderklinik angekommen, flitzten- naja flitzte ich und Rewi kroch mit Emma, zur Anmeldung.
Dort wurden wir zum Glück auch schnell drangenommen und fanden uns auch genau so schnell in einem Zimmer wieder, wo unser Kind friedlich schlief und ihr irgendwelche Elektrolyte durch ihren Körper geschossen wurden.Ich heulte, Rewi war wütend und Emma bekam von all dem nichts mit.
Wir durften uns anhören, dass unser Kind untergewichtig ist, wir ihr anscheinend nicht genug zu Essen geben würden und dass das ja unverantwortlich seinen würde.
Es ist natürlich kompletter Schwachsinn. Sie isst dann, wenn sie hungrig ist, ich mäste doch mein Kind nicht. Sie war schon immer zu leicht aber deswegen quäl ich doch das Essen nicht in sie rein.
Ich zog lediglich manchmal wütend meine Nase hoch und Rewi sagte auch nichts, aber sein Gesicht sprach aber für sich.
So saßen wir in diesem leeren Zimmer und warteten auf zwei unbequemen Stühlen darauf, dass die Sonne aufgeht.
Irgendwann wurde Emma noch von der Infusion befreit aber sonst kam niemand mehr herein. Ich hasste Krankenhäuser und musste an den Tag in Griechenland denken. Und die netten Sachen die wir hier an den Kopf geworfen bekommen haben, macht den Aufenthalt schon drei mal nicht angenehmer.
Als Emma gegen 7 Uhr morgens nach einem echt festen Schlaf aufwachte, war sie wirklich schon wieder einigermaßen fit. Und gebrochen hat sie auch nicht mehr.
Wir hingegen haben 5 Stunden auf diesen Stühlen gehockt und die Zeit totgeschlagen. Wir waren also alles andere als fit.
Um halb 9 durften wir dann nach einer kurzen Untersuchung wieder nach Hause, was uns mehr als recht war.
"Wie geht es dir? Hast du noch Bauchschmerzen?" Fragte ich als ich die Tür aufschloss.
"Nein aber Hunger."
Okay, das ist ein gutes Zeichen. Ich nickte und gab ihr eine Banane und einen Tee dabei.
Sie schlürfte damit auf die Couch zu Rewi, der es sich dort bequem gemacht hatte. Ich gesellte mich ebenfalls zu den beiden und schloss nur ganz kurz meine Augen, aber wirklich nur ganz kurz.