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Ambar

"Señorita Ambar, das Essen wird gleich angerichtet", informierte mich unsere Angestellte, Amanda, die mir beim Eintreten der Villa, entgegen kam. "Okay, danke. Ich komme gleich runter, Amanda."
Sie nickte lächelnd, ehe sie hinter der Wohnzimmertür verschwand. Ich lief die Treppen nach oben in mein Zimmer. Immer noch mit Gedanken an Simon, stieß ich meine Tür auf und ließ mich anschließend auf meinem Bett nieder. Vielleicht sollte ich das Thema mit diesem Simon einfach vergessen. Schließlich kenne ich ihn nicht, nichtmal sein Nachname ist mir bekannt. Aber trotzdessen wollte ich wissen, wieso er mich angelogen hatte. Woher er Gaston überhaupt kannte, woher er mich kannte. Letztendlich gewann die Seite meines Gewissens, die sich für Simons Gründe interessierten. Ich nahm mein Handy aus der Handtasche, die sich neben mir auf dem Bett befand, entsperrte es und öffnete die Messenger App. Der Chat mit Simon befand sich ganz oben. Ich tippte auf den Chat mit Simon und sah, dass der Chat sich im gleichen Zustand befand, wie ich ihn vor dem Roller verlassen hatte. Noch keine neue Nachricht von Simon.
Ich dachte nach, wie ich anfangen sollte, entschied mich letztendlich dann für ein einfaches:

Hey.

Du schreibst mir, Ambar. Sehnsucht nach mir?

Er hatte ziemlich schnell geantwortet, was mich aber nicht wunderte. Denn ich hatte davor schon gesehn, dass er online war.

Hm...

Alles okay? War der Spruch doch irgendwie zu viel? :o

Es geht um Gaston. Er kennt dich nicht. Ich hab ihm im Roller getroffen. Er hat noch nie was von einem Simon gehört.

Ambar, werd jetzt nicht paranoid. Wir haben uns im Kindergarten kennengelernt. Wir kannten uns gerade mal ein Jahr, bevor ich wegziehen musste. Es ist verständlich, dass er mich nicht mehr kennt.

Deine Aussagen ergeben keinen Sinn. Du weißt, dass ich Skate. Du hast gesagt du kennst mich von ihm. Er habe dir schon von mir erzählt, unter anderem die Sache mit der 'Königin der Bahn'.

Simon A. ist offline.

Verwirrt sah ich auf die Anzeige meines Handys. Was sollte das?
Seufzend stand ich auf und lief mit meinem Handy in meiner Hand nach unten in das Esszimmer, das an dem Wohnzimmer grenzte. Der, schon bereits fertig, gedeckte Tisch, fiel mir ins Auge. Ich ließ mich langsam auf einem der Stühle nieder. Nur einige Sekunden später betrat meine Patentante das Esszimmer.
"Guten Tag, Ambar", gab sie von sich, als sie mich erblickte. "Patentante", erwiderte ich nickend, wobei sie gegenüber Platz nahm.
"Wo bleibt das Essen?", fragte sie mit einer etwas lauteren, jedoch monotonen, Stimme.
Aus der Küche vernahm ich ein ein etwas unsicheren Laut. "Ich komme", gab sie leise von sich, ehe sie das Esszimmer betrat. Amanda stellte einen der Teller vor mich, den anderen platzierte sie vor meine Patentante.
Das Essen lief ziemlich still ab, wie immer. Konversation war an unserem Tisch nicht so sehr gewünscht. Meine Patentante war schon immer der Meinung gewesen, dass sich das 'zu viele reden', am Tisch, nicht gehörte. Sie war schon immer etwas strenger gewesen, aber dafür war ich ihr dankbar. So lernte ich so zu sein, wie ich bin. Wie eine Orchidee.

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