"Ich weiß doch, was Sie sind." Er lachte etwas.
"Achso, was bin ich denn?"
"Pedophil, das weiß doch jeder. Gehen Sie weg von mir, ich kann ganz einfach zum Dire-" Er hielt mir den Mund zu. "Kein Mucks. Ich weiß, wo du wohnst."
Ich riss seine Hand von meinem Gesicht und funkelte ihn ernst an. "Achso? Ich bin kürzlich umgezogen. Sie wissen garnichts."
"Du kannst nicht lügen, meine Liebe, versuchs nicht erst." Er trat ganz nah an mich heran. Bah, war der Typ ekelhaft. Ich riss mein Knie nach oben, er begann zu johlen und stolperte zurück, ich riss die Tür auf und rannte in Erik, der mit besorgter Miene vor dem Klassenzimmer stand. Er fing mich ab, sah hinter mich in den Raum und sah unseren Lehrer sich vor Schmerzen windend auf dem Fußboden liegend. Ich blickte zurück und betrachtete mein Werk schulterzuckend. "Mit mir legt man sich nicht so einfach an. Ich habe übrigens nicht gelogen. Ich wünsche Ihnen schonmal viel Zeit bei der nächsten Jobsuche." Damit zog ich ab, Erik kam mir hinterher. "Was hast du mit ihm gemacht?" Ich zuckte wieder mit den Schultern. "Das was er verdient, der ekelhafte Sack. Wollte er mich doch glatt zu persönlicher 'Nachhilfe' drängen. Pfff, er ist echt abartig. Aber immerhin hat man jetzt einen guten Grund ihn zu feuern." Er hielt mich am Arm fest und blieb mit mir stehen. "Und da lässt du ihn mit 'nem Eiertritt davon kommen?"
"Hab gehört das ist ziemlich schmerzhaft."
"Ja, ist es auch, sehr sogar. Aber meinst du nicht, er hätte was krasseres verdient?"
"Passt schon, er kam ja noch nicht dazu, was schlimmeres zu machen. Ich möchte jetzt aber nicht weiter über ihn reden. Ich will eigentlich nur aus diesem scheiß Gebäude raus. Zum Direx kann ich auch morgen noch." Er nickte zustimmend und verständnisvoll, wir gingen weiter und noch draußen. Es waren noch einige Schüler da, die uns tuschelnd hinterher sahen. Die Gespräche vertieften sich, als Erik meine Hand nahm und zufrieden grinsend zu seinem Auto nahm. Warte, Auto? "Mylady" sagte er und hielt mir die Beifahrertür auf, ich stieg mit den Worten "Uhh, Gentleman" und einem Grinsen auf den Lippen ein. Er warf die Tür zu und ich sah durch das Fenster, wie einige ihm hinterher sahen und andere mich anstarrten. "Wo wollen wir hin?" Fragte ich, als er sich auf seinen Sitz fallen ließ und den Zündschlüssel herumdrehte. "Wirst du schon sehen. Deine Eltern haben doch nichts dagegen, wenn du mit mir aus gehst und nicht um fünf zu Hause bist?" Ich schluckte. "Ich wohne allein. Ist schon okay. Wo ist eigentlich Valle?"
"Valle.. ja, Valle, der... Keine Ahnung, er war heute mal wieder nicht in der Schule. Du wohnst echt allein?"
"Komisch. Ja, ich wohne allein." Er wechselte mir etwas zu schnell das Thema.
"Wieso, wenn ich fragen darf?" Ich überlegte, ob ich jetzt wirklich meine Vergangenheit vor ihm auspacken sollte.
"Ich wohne schon allein seit ich 15 bin. Meine Eltern sind vor zwei Jahren gestorben. Deshalb war Melissa ziemlich oft bei mir, sie hat quasi bei mir gelebt. Naja, also richtig allein bin ich erst seit ganz genau einem Jahr." Ja, es war heute genau ein Jahr her, das Melissa nicht nach Hause kam. Sie war bei ihren Eltern, hatte sie gesagt, aber sie kam nie zurück.
"Tut mir leid.." sagte Erik mit gedrückter Stimme und räusperte sich, um sie wieder zu normalisieren. Stumm bog er um eine Ecke und hielt dann vor einem Café. "Du magst doch Kaffee, oder?" Meinte er, beinahe etwas nervös, er könnte was falsches rausgesucht haben. Ich lächelte ihn sanft an. "Klar, noch ein Stück Käsekuchen dazu und mein Leben ist perfekt" Antwortete ich und stieg aus, er tat es mir gleich und gemeinsam betraten wir den Laden, in dem es schon wundervoll nach Kaffee und Kuchen duftete. "Zwei Kaffee und einen Käsekuchen für meine hübsche Begleitung" sagte Erik und lächelte mich charmant an, deutete auf einen Tisch und rückte mir einen Stuhl zurecht, auf den ich mich setzen konnte. Er war wirklich ein Gentleman, auch das machte ihn so verdammt attraktiv. Maaaan, meine Gedanken mussten die Scheiße mal lassen! Ich durfte mich nicht in ihn verlieben, ich durfte das nicht zu ernst nehmen. Er benutzt mich nur, um sich einen Spaß daraus zu machen, die Leute zu Ärgern, die Scheiße über ihn verbreiten.
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Trust | a #Panik FF
FanficSeit Melissas Tod lebt Pan zurückgezogener und auch in der Schule hat sie sich deutlich verändert. All die Jahre war sie eine der "angesagten" Mädchen - zusammen mit ihrer besten Freundin. Jetzt kursieren zahlreiche Gerüchte über die beiden, in erst...