Szenarien

1.1K 53 6
                                    

Mit Kopfhörern in den Ohren machte er sich auf den Weg zur Uni. Leise summte er die Melodie des Liedes mit. Er achtete nicht auf seine Umgebung, sondern lauschte nur der Musik.

Er nahm seine Kopfhörer aus den Ohren und betrat das Gebäude. Er seufzte. Wirklich Lust hatte er nicht, aber was sollte er dagegen machen?

Den heutigen Tag hatte er sich eigentlich schwieriger vorgestellt. Alles lief so, wie es laufen sollte. Probleme waren heute nicht vorhanden. Er verließ das Gelände und sofort sah er ihn. Kakashi Hatake... Das kalte, gutaussehende Genie. Unter den Frauen war er ganz besonders beliebt. Die meisten Männer waren eifersüchtig auf ihn. Doch Yamato nicht. Er liebte Kakashi.

Lässig lehnte der Grauhaarige an der Mauer und blickte in sein Buch. Man erzählte sich, es ginge in diesem Buch um irgendwelchen Schweinskram jeglicher Art. Sofort als Yamato daran denken musste, stieg ihm die Hitze ins Gesicht. Kakashi stand auf versautes Zeug. Allein dieser Gedanke versetzte ihm eine Gänsehaut.

Der Braunhaarige ging weiter und lief an ihm vorbei. Oder wollte es zumindest, denn er wurde plötzlich an seinem Arm gepackt.
„Hey, Yamato! Hast du Zeit?", fragte der Grauhaarige.
Völlig überrascht nickte Yamato.
„Gut. Komm mit!", sagte der Hatake und zog ihn mit sich.
„Was? Warte!"

Völlig überrumpelt stolperte Yamato ihm hinterher. Der Hatake hielt seine Hand. Sein Herz schlug wie verrückt und eine gewisse Röte spiegelte sich in seinem Gesicht wieder. Schließlich ließ der Hatake wieder seine Hand los. Yamato stellte sich neben ihm hin und starrte mit ihm auf einen Platz im Park. Ein Baum stand dort und unter ihm eine Bank.

„Was willst du von mir?", fragte Yamato.
„Ich will dir das zeigen.", antwortete er.
„Aber warum?"
Ohne auf seine vorherige Frage zu antworten, kletterte Kakashi auf den Baum und setzte sich auf einen Ast. Er lehnte sich an den Baumstamm und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. Der Hatake seufzte wohlig und holte mal wieder sein Buch hervor.
„Setz dich hin.", sagte Kakashi.
Verwirrt blickte Yamato den Hatake an, gab jedoch nach und setzte sich ohne Widerworte auf den Ast.

„Sag mal, was liest du da? Die ganze Uni spricht darüber.", fragte Yamato und deutete auf sein Buch.
Augenblicklich wurde Kakashi etwas rot, was man wegen seinem Mundschutz zum Glück nicht all zu sehr erkennen konnte.
„Nichts.", antwortete er verlegen und vergrub seine Nase wieder in dem Buch.
„Es heißt, es ginge um versaute Sachen. Kein Wunder, dass du so rot wirst.", sagte der Braunhaarige.
„Ich bin nicht rot!", stritt der Hatake ab.
Yamato lachte darauf herzlich.
„Also sind die Gerüchte wahr.", meinte Yamato grinsend.
Kakashi versteckte sich noch etwas mehr hinter seinem Buch und Yamato grinste noch weiter vor sich hin.
„Nein, sind sie nicht! Es ist sehr romantisch und absolut dramatisch!“, entgegnete der Grauhaarige aber schließlich.
„Und versaut.“
Kakashi sah ihn eindringlich an und widmete sich wieder seiner Lektüre.

„Ich muss los.", sagte Yamato nach einer Weile und ließ sich vom Ast fallen. Er landete auf beiden Füßen und sah zum Grauhaarigen hinauf.
„Ich hol dich morgen ab.“, sprach Kakashi beiläufig.
„Woher weißt du wo ich wohne, du Stalker?“, fragte Yamato misstrauisch.
„Kontakte.“, antwortete der Grauhaarige.
Yamato seufzte nur und machte sich auf den Weg zu seiner Wohnung.

Wach lag er in seinem Bett. Was war das nur für ein Tag? Kakashi Hatake und er saßen auf einem Baum. Wow. Aber allein dieser Gedanke ließ ihn komplett verrückt werden. Immer wieder musste er an dieses Gefühl denken, als Kakashi seine Hand hielt.

In der Dunkelheit hielt er seine Hand hoch und betrachtete sie ein wenig. Ob er noch einmal die Chance haben würde, dass Kakashi seine Hand hielt? Er malte sich schon die schönsten Szenarien aus, wobei doch sowieso keine in Erfüllung gehen würde.

Verschlafen stellte er den Kaffeebecher auf seine Küchentheke. Er nahm die Kanne und füllte die braune Flüssigkeit in die Tasse. Er wartete ein bisschen, bis der Kaffee etwas abgekühlt war und trank einen kleinen Schluck.

Merkwürdigerweise hatte Yamato sehr gut geschlafen. Er hätte eher gedacht, dass er wegen dem gestrigem kein Auge zu kriegen würde, doch jetzt schien es eher so, als hätte der Tag diesen guten Schlaf verursacht.

Als die Tasse leer war, schlenderte er ins Bad und führte seine typische Morgenroutine durch. Duschen, Zähne putzen, anziehen, Haare bändigen, Deo da und Parfüm hier und schon war ein frischaussehender  Yamato fertig! Ein letztes Mal begutachtete er sein Ebenbild im Spiegel, als es auch schon klingelte.

Er schnappte sich seine Jacke und seinen Rucksack, zog schnell noch seine Schuhe an und rannte die Treppen hinunter. Unten angekommen, zog er schnell die Tür auf und Kakashi lehnte an der Hauswand.
„Morgen!“, sagte er und hob kurz seine Hand.
Yamato wurde, aus welchem Grund auch immer, rot im Gesicht und stammelte: „Gu-Guten Morgen!“
„Komm mit!“, sprach Kakashi und griff nach Yamatos Hand.
Der Braunhaarige wurde sofort rot und in seinem Bauch drehten die Schmetterlinge durch.

„Hey, das ist der falsche Weg zur Uni!“, meinte Yamato.
„Ich weiß!“
„Wir können doch nicht einfach schwänzen!“
„Oh doch!“, beteuerte Kakashi.
„Meinetwegen...“, gab Yamato grummelnd nach.
„Schmoll nicht so! Das steht dir nicht!“, sagte Kakashi.
Yamato lächelte Kakashi miesepetrig an und ließ sich weiter von ihm durch die Gegend ziehen.
Kakashi lachte leise und wandte sich wieder nach vorne. Sie liefen einen kleinen Berg hoch, der in einem Wald war.
„Sag mal, willst du mich in eine Waldhütte verschleppen und mich heimlich ermorden?“, fragte Yamato schweratmend.
„Wer weiß!“, antwortete Kakashi.

Plötzlich blieb der Hatake stehen und Yamato wäre fast in ihn gelaufen.
„Warum bleiben wir stehen?“, fragte Yamato verdutzt.
„Mach deine Augen zu.“
„Hä? Warum?“
„Mache einfach deine Augen zu. Vertraue mir.“, sagte Kakashi einfühlsam.
„Okay.“
Yamato schloss seine Augen und Kakashi drückte einmal seine Hand. Er ging los und Yamato folgte ihm stumm. Er hatte wirklich Angst, dass Kakashi ihn mit Absicht gegen einen Baum laufen oder über einen Stein stolpern ließ.

„Du kannst deine Augen aufmachen.“, sprach Kakashi.
Langsam machte Yamato seine Augen auf.
„Wow!“, kam es aus ihm heraus.
Sie hatten einen wundervollen Ausblick von oben auf das kleine Dorf Konoha.
„Kakashi, das ist großartig!“, schwärmte Yamato.
„Hey, Yamato.“, sagte Kakashi.
Der Braunhaarige drehte sich langsam zu ihm.
„Ja-“
Er verstummte. Kakashis Lippen lagen auf seinen und seine Augen waren geweitet. Vor Schreck konnte er den Kuss nicht mal erwidern! Aber als Kakashi seine großen Hände um das Gesicht von Yamato legte, schlang er seine Arme um seinen Hals und zog ihn näher an seinen Körper. Er bewegte seine Lippen auf denen von Kakashi und in ihm explodierten die Schmetterlinge, die davor schon Amok gelaufen waren. Er lächelte in den Kuss hinein und konnte sein Glück gar nicht fassen.

Sie lösten sich voneinander. Kakashi und Yamato legten ihre Stirnen aneinander und lächelten. Ihm war jetzt egal, wie schnell Kakashi es unbemerkt geschafft hatte seine Maske herunterzuziehen. Ihm war egal ob sie schwänzten, denn nur so konnte eines seiner ausgedachten Szenarien wirklich in die Realität umgesetzt werden.

Ja, das war der One Shot. Ich hoffe euch hat er gefallen!

Schönen Tag euch!❤🌹✌

Hanni

one shot - szenarien | kakashixyamato - narutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt