Was geht hier vor sich?!

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Die Schulgänge waren genauso menschenleer, wie auch die Eingangshalle. Nancy führte die beiden Männer durch das Labyrinth aus Gängen und Türen. Das Gebäude war sehr alt und leider auch ziemlich groß, wenn man sich nicht auskannte, wäre man nahezu verloren. Sie blieb abrupt vor einer stehen.

„Hier ist es." Gab Nancy von sich. Sie drehte sich zu den beiden Männern um. Jetzt wo sie so neben ihnen stand, fiel ihre enorme Größe noch mehr auf. Nancy musterte die beiden erneut von oben bis unten, sie musste zugeben, der Kleidungsstil war nicht schlecht. Ein T-Shirt, darüber ein Hemd und eine blaue Jacke und eine relativ einfache Jeans. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen.

„Vielen Dank, damit hast du uns sehr geholfen", erwiderte Sam.

„Man, ein Glück war meine Schule nicht so verwirrend", trug der Grünäugige bei. Das brachte ihm jedoch nur einen undefinierbaren Blick von Sam, allerdings auch ein kleines Lachen von Nancy, ein.

Bevor jemand etwas erwidern konnte, schellte es bereits zum Unterricht.

„So, ich muss dann mal los, hoffe ihr findet euren Onkel", wobei sie das Wort Onkel bewusst betonte. Sie hatte den beiden Verschwiegen, dass „ihr Onkel" auch der Lehrer ist, den sie nun in den letzten beiden Stunden hatte. Auch wenn das flaue Gefühl in Nancys Bauch nicht nachließ, beschloss sie sich auf den Weg zu ihrem Unterrichtsraum zu machen.

„Nun sind es schon 15min", meckerte ein Mädchen lautstark rum. „Wo bleibt er denn? Sollen wir nicht einfach alle gehen?" ein anderer Schüler. Der gesamte Kurs wartete schon eine halbe Ewigkeit vor dem Raum auf den Lehrer. Das komische an der Sache war nur, das dieser Lehrer im Normalfall nie zu spät kam. Und mit nie ist auch nie gemeint.

*Das hat bestimmt was mit den zwei Männern zu tun, aber wenn es angeblich nur ihr Onkel war?* Nancys Gedanken überschlugen sich, daher bekam sie auch nicht mit, wie ein anderer Lehrer vor dem Raum erschien und verkündete, das der Unterricht aufgrund eines Zwischenfalls, ausfallen werde. Erst als die Schüler nach und nach den Gang verließen horchte Nancy auf. Sie war nun die letzte die noch dort war, begab sich nun aber auch auf den Weg Richtung Schultor. Dafür müsste sie die Eingangshalle erneut durchqueren.

„Exorcizamus te, omnis immundus spiritus" hörte sie eine vertraute Stimme in der Ferne schreien.

Nancy blieb stehen. Unschlüssig was sie nun tun sollte. Der Tag war eigentlich schon verrückt genug gewesen, aber naja. *Ich könnte jetzt nach Hause gehen, die freien Stunden genießen und hätte keine Probleme am Hals, andererseits...* Unbewusst hatte sie bereits einen Entschluss gefasst. Ihre Füße trugen sie nahezu automatisch zu der Treppe, von der die Stimme gekommen war. Leise schlich sie die Stufen hinab, immer darauf bedacht bloß kein Geräusch zu machen.

Unten angekommen wurden die Stimmen deutlicher.

„Was?! Denkt ihr zwei Bengel etwa ihr könntet es mit mir aufnehmen?", die Stimme ihres Lehrers. Ein dumpfer Knall folgte.

„Alles in Ordnung, Dean?" fragte eine andere Person.

„Ging mir noch nie besser", diese Aussage triefte nur vor Ironie.

Erneut ein dumpfer Knall. Kämpfen sie etwa? Nancy schlich sich näher an die Tür heran, aus der die Stimmen drangen. Sie war einen Spalt weit geöffnet.

„Wirf mir das Wasser rüber!", forderte Dean seinen kleinen Bruder auf. Bevor Sam jedoch handeln konnte, stieß ihn der Dämon bereits gegen die Wand. Der Schlag war heftig, Sam prallte mit einem lauten Knall auf den Boden.

„SAMMY!"

„Ich glaube der steht so schnell nicht mehr wieder auf", lachte der Dämon schon nahezu vor sich hin.

Das nächste was Nancy durch die Tür mitbekam waren zischende laute und schreie. Wasser spritzt auf den Boden.

Die Panik die in Nancy ausstiegt konnte sie nicht mehr länger unterdrücken. Was sollte sie unternehmen? Hilfe holen? Was machten diese Menschen nur mit ihrem Lehrer oder ihr Lehrer mit ihnen? Fragen über Fragen, die sie sich alle nicht beantworten konnte.

Hinter der Tür schien ein Kampf zu toben. Es klang grausam, als würde jemand den gesamten Raum abreißen. Sie hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Die Zeit verging gefühlt wie in Zeitlupe. Und der Kampf schien kein Ende nehmen zu wollen.

Plötzliche Stille. Kein einziges Geräusch war mehr zu hören. Ihr eigener Atem kam Nancy plötzlich unglaublich laut vor. Sie hielt den Atem an.

Das nächste was sie wahrnahm war ein dumpfer Schlag gegen ihren Hinterkopf. Die Welt wurde unklar, begann zu schwanken, bis sie nun komplett schwarz wurde. Nancy sackte in sich zusammen

DeanieBeanie - Hochmut kommt vor dem FallWhere stories live. Discover now