Das erste was Nancys Augen erfassten, war der dreckige Kellerboden. Und dieser muffige Geruch. Das ist ja nicht zum aus halten. Sie versuchte sich aufzurichten, was sich allerdings als schwieriger erwies als gedacht. Sie war gefesselt? Was, Wie und Warum? Und diese höllischen Kopfschmerzen.
„Na, auch mal wach Dornröschen?", gab eine Stimme rechts von ihr mit spöttischem Unterton von sich. Das war doch Dean, einer der Männer aus der Eingangshalle. Er saß neben ihr, auch gefesselt.
„Was?" War das erste was sie von sich gab. Verwirrt, durcheinander und von dieser nicht passenden Aussage getroffen.
„Was machst du eigentlich hier? Wieso warst du vor der Tür?"
Sie hielt es für das beste Vorerst bei der Wahrheit zu bleiben.
„Ich habe komische Geräusche gehört. Stimmen hier aus dem Keller."
„So ist das also", erwiderte er. Nancy betrachtete ihn nun genauer. Im Gegensatz zu vorhin sah er jetzt fertig aus, voller Kratzer und Schürfwunden. Doch das änderte nichts an der Tatsache, dass er einfach teuflisch gut aussah.
„Was ist hier passiert?" Sie warf die Frage in den Raum.
Dean rang kurz mit sich. „Die Teufelsaustreibung ist schief gelaufen, der Dämon war stärker als wir gedacht hatten."
Bei den Aussagen Deans wurden Nancys Augen immer größer. Denn aus irgendeinem Grund, glaubte sie ihm. Es klang auf gruselige Art und Weise überzeugender als sie Geschichte mit dem Onkel.
„Also möchtest du mir gerade sagen, dass mein Lehrer in Wahrheit von einem Dämon besessen ist und ihr hier seid, um ihm auszutreiben?"
Dean nickte nur. Nancy kämpfte um ihre Fassung. Eine ihrer braunen Haarsträhnen fiel ihr ins Gesicht, aufgrund der Fesseln, war sie jedoch unfähig sie zurück zu streichen.
Aus der Ecke, des wirklich sehr unaufgeräumten Kellerraumes waren Geräusche zu vernehmen.
„Dean, ist bei dir alles gut? Was zum Teufel war das denn bitte?", gab ein klagender Sam voller Schmerzen von sich.
„Hier drüben, die Kleine ist auch da, dieser Mistkerl, hast du noch das Weihwasser?"
In ihren Gedanken verfluchte sie ihn für die Aussage „Kleine", bevor sie jedoch dazu Gelegenheit hatte, ihrer Gedanken mitzuteilen, flog die Tür auf und ihr Lehrer marschierte hinein.
„Na, wie ich sehe sind alle wach, das ist schon mal gut". Diese gespielte Freundlichkeit, war einfach unerträglich. Wie er so dastand, eigentlich sah er aus wie immer, normales T-Shirt, Jeans, nur diese Pechschwarzen Augen passten nichts ins Bild. „So dann wollen wir mal", begann er seinen Satz und kramte dabei in einer Schublade der alten Kommode herum.
Nancys Weltbild brach zusammen. Diese schwarzen Augen, pechschwarz. Heißt das, es gibt Dämonen wirklich? Und nicht nur sie, sondern auch alle anderen „mystischen" Wesen?
So in ihre Gedanken vertieft bekam sie nicht mit was sich neben ihr abspielte. Dean, dem es gelungen war seine Fesseln zu öffnen, drückt ihr vorsichtig ein Taschenmesser in die Hände. Sie wusste was sie zu tun hatte, jedoch war es nicht mal annähernd so einfach die Fesseln mit einem Messer zu öffnen. Und das alles lautlos, damit niemand etwas mitbekam. Der Dämon war durch seine Suche immer noch abgelenkt. Nancy musste ein lautes Fluchen unterdrücken. *Diese blöden Fesseln, warum geht ihr nicht einfach auf? Das wäre doch besser für alle Parteien.*
Ein Blick zu Dean, der ihr bedeutete ruhig zu sein. Der Dämon hatte anscheinend gefunden was er gesucht hatte und wendete sich wieder „seinem Publikum" zu. In der Hand hielt er ein Messer. Allerdings kein gewöhnliches Küchenmesser oder ähnliches, es erinnerte eher an einen Dolch. Einen sehr, sehr alten Dolch.
„Wer möchte zuerst?", gab er mit einem schäbigen Grinsen von sich „ Die junge Lady? Wie heißt es doch so schön, Ladies first". Ein bedrohlicher Blick in Nancys Richtung.
„Wag es ja nicht, ihr auch nur ein Haar zu krümmen", Deans Stimme glich einem zischen.
„Warum? Was möchtest du denn dagegen unternehmen?" während der Dämon diesen Satz sage, machte er einige Schritte auf Dean zu. Nancys Herz schlug in Weltrekordtempo. Hinter ihrem Rücken kämpfte sie weiter mit den Fesseln.
„Ich habe da eine kleine Überraschung für dich", Deans selbstsicheres Grinsen, das in dieser Situation eher unpassend erschien.
Wie als hätten sie sich abgesprochen, machten Sam und Dean gleichzeitig einen Satz nach vorne. Dean, der eine Flasche gefüllt mit Weihwasser in der Hand hielt, schüttete diese gnadenlos auf den Dämon. Die haut des Dämons veränderte sich, ätzte nahezu weg. Es sah abscheulich aus. Sam entwaffnete den Dämon und brachte ihn zu Fall. Schneller als Nancy es realisieren konnte, fixierte Dean den Dämon, der anscheinend noch unter Schock stand, am Boden. Sam begann irgendwelche Wörter auf Latein von sich zu geben. Es war schon ein komisches Schauspiel das sich ihr bot. Als Sam mit seinem komischen Vortrag fertig war, quoll eine Art schwarzer Rauch aus dem Mund ihres Lehrers. Es wirkte einfach nur unnatürlich. Alles. Die gesamte Situation. Nancys Gedanken überschlugen sich erneut, während sie den schwarzen Rauch betrachtete. Sie versuchte das alles zu verstehen und die Rolle der beiden Männer einzuordnen.
Der schwarze Rauch verschwand, wohin genau konnte sie nicht sagen. Sie war zu beschäftigt gewesen ihre Fesseln zu öffnen, bevor einer der Beiden bemerkte, dass sie sich bisher noch nicht befreit hatte. Gerade als Dean sich zu ihr umdrehen wollte, war der letzte Faden des Seils durchtrennt und sie erhob sich vom Boden.
„Du verlangst jetzt mit Sicherheit eine Erklärung." Dean lächelte sie an.
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DeanieBeanie - Hochmut kommt vor dem Fall
FanfictionWas wie ein ganz normaler Schultag begann entwickelte sich für Nancy (OC) zu einem Chaos. Zwei fremde Männer die plötzlich in ihrer Schule auftauchen und nach ihrem Lehrer fragen. Was ist hier nur los? Und im Laufe der Zeit wird alles nur noch verz...