Gelangweilt hörte Johns Geschichte zu, der gerade kichernd und angetrunken in die Runde brüllte, wie er seinen heftigsten Korb bekommen hatte. Seine Brigitte fand das anscheinend nicht so toll, was ich wiederum sehr amüsierend fand, wie sie immer wieder versuchte, vom Thema abzulenken oder grimmig auf ihre Bierflasche starrte.
"-und dann bin ich ihr einfach hinterher gegangen! In die Frauenduschen!" grölte John und lachte wie wild los. Ich sah zu Cole welcher seinen Freund nur verstört ansah. Also nahm ich mir ein Herz und lachte schauspielerisch begabt über seine um ehrlich zu seine damaligen erbärmlichen Flirtversuche.
Das vibrieren meines Handys ließ mich verwirrend meine Augenbrauen zusammenziehen. Ich hatte mein Handy doch zuhause gelassen. Ich sah in meine Hosentasche und erblickte dieses blöde, pinke Mobiltelefon. Er wollte mich zum Narren machen, ich wusste es ganz genau!
Hast du einen hässlichen Zwillingsbruder oder kleinen Bruder?
Noch verwirrter als zuvor starrte ich mein Handy an. Ich musste mich doch sehr zurückhalten, einfach nur ein Mittelfingeremoji zu senden. Genervt haute ich in die Tasten und schickte zugegeben etwas überstürzt die Nachricht ab.
Nein? Aber wen es so ware, würde es dixh auch nix angehn
Das würde mir eindeutig Schwierigkeiten einhandeln.
Seufzend ließ ich es wieder in meiner Hosentasche verschwinden, damit vor allem Birte nichts von meinem tollen Mädchenhandy etwas mitbekam.
Gerade versuchte ich mich, auf eine eindeutig spannendere Geschichte von Cole als die von John zuzuwenden, als wieder etwas in meiner Hosentasche vibrierte. Ich schnaufte genervt, was den anderen nicht entging, es aber ignorierten.
Schreibe zumindest mit mir so, als würdest du das Meiste unserer Sprache beherrschen. Außerdem geht es mich sehr wohl etwas an! Vor allem jetzt, da ich weiß, dass dieses hässliche Geschöpf wirklich du bist.
Ich wartete verwirrt, ob noch irgendeine SMS kam, jedoch sendete er mir ein Bild.
Mir viel meine Kinnlade herunter. Woher hatte er dieses Bild, welches nur eingerahmt im Wohnzimmer meiner Eltern stand? Auf dem Bild war ich abgebildet, an dem Tag meines Abschlusses. Zugegeben, die Pubertät war nicht meine beste Zeit, aber hässlich bin ich nie gewesen.
WOHER HAST DU DAS DU BLÖDER PISSWR?!
Ich ließ das Handy wieder in meine Hosentasche wandern und versuchte mich wieder zu beruhigen. Eigentlich wollte ich mich nicht mal beruhigen. Dieses Arschloch war wahrscheinlich wie selbstverständlich an meinen Eltern vorbei stolziert und hatte nach etwas gesucht, mit dem er mich zur Sau machen konnte. Das Einzige, was mich davon abhielt, hier und jetzt in die Luft zu gehen, waren die vielen Besucher der Kneipe.
Wieder vibrierte das Handy, weshalb ich es hektisch als auch fuchsteufelswild aus der Tasche schlampte.
Das geht dich gar nichts an. Vor allem nicht, wenn du so eine digitale Konversation mit mir anfangen willst. Ich hoffe nur, dass du weißt, was dich erwartet, wenn du in einer Stunde und dreiunddreißig Minuten wieder zu mir kommst.
Ich presste meine Lippen fest aufeinander, wohl wissend, dass diese Grimasse meinen Ärger noch offensichtlicher machte. Ich versuchte wirklich mich abzuregen und atmete tief ein.
Ich weiß nicht wovon du sprichst. Gute Nacht... Ich hoffe du bekommst Albträume!
Zufrieden mit meiner Antwort, sendete ich sie und kühlte ich meine Gedanken wieder ab. Entspannt sah ich zu Cole, welcher anscheinend am Ende seiner Erzählung zu sein schien.
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one of your many Toys
RomanceJoel Stone; ein unscheinbar normaler, junger Mann. Er hat einen kleinen Job als Fotograf bei einer Zeitung. Seine Arbeit ist sehr riskant, doch das mag er. Er liebt das Gefährliche, das Adrenalin in seinen Adern. Was er jedoch nicht mag, ist Liebe...