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„Logaaaan!" Er sah zu mir und lächelte. „Was gibt's kleine." „Ich hab mich verlaufen..." Ich lallte etwas und er lachte. „Lass mich raten... Du hast die Flasche Sekt getrunken die noch unter deinem Bett rumlag?" „Ja.. und dieser Harry hat mir Gras gegeben..." Ich lachte und er schüttelte grinsend den Kopf. „Du bist irre..." Er hakte seinen Arm bei mir ein und führte mich zu meinem Zimmer. Er räumte die Flasche aus meinem Bett und legte mich rein. Dann setzte er sich zu mir und grinste einfach nur. „Endet jetzt jeder Tag damit das ich dich ins Bett bringe?" „Sieht so aus..." „Ich bleib hier bis deine Mitbewohnerin kommt... Und ich werde ihr meine Nummer geben damit sie bescheid sagt bevor sie dich allein lässt..." „Mach dir die Mühe nicht... sie wird keine Zeit haben dir bescheid zu sagen. Sie ist viel zu beschäftigt mit Harry..." Ich verdrehte die Augen und er sah mich fragend an. „Jetzt hau ab.. ich will schlafen..." „OK... Schlaf. Aber ich gehe nicht weg." Ich verdrehte die Augen und versuchte dann zu schlafen.

„Kai... Kai wo bist du?" Richtung Bad. Das einzige Zimmer das noch übrig war. Er liegt da. In der Badewanne. Überall Blut. Kopfschuss. In seiner Hand ein Zettel. Es würde ihm Leid tun.... Auf die Knie fallen. Gesicht in den Händen vergraben. Heiße Tränen. Quietschende Schreie. Arme die sich auf ein Mal um den Körper schließen. Weggezogen werden. Raus aus dem Bad. „Sieh mich an Gracie... Es wird alles gut..." Augen auf. Das perfekte Gesicht dieser einen Person vor sich. Seine Hand die über die Wange streichelt. Sein sorgvoller Blick.

Als ich aufwachte war Logan nicht da. Ich geriet in Panik und wollte eigentlich schreien, aber er kam gerade durch die Tür. Er lächelte mich an. Und schon war alles wieder gut. „Guten Morgen Sonnenschein." „Hey..." Ich saß in meinem Bett. Ich fühlte mich furchtbar. Er hatte Tee mitgebracht und für sich einen kaffee. Und zwei Sanwidches. Ein Vegetarisches für mich und eines für sich. „Wie geht's dir Kleine?" „Es geht schon..." Er gab mir meinen Tee und ich trank. Er legte mein Sandwich auf mein Nachttisch weil er genau wusste ich würde es nicht gleich essen. Er setzte sich mir gegenüber auf Aris Bett. Er sah mich einfach nur an. „Warum hast du das getan?" „Ich weiß es nicht..." „Ist es wegen Noah?" Ich zuckte zusammen aber antwortete nicht. „Er kriegt sich schon wieder ein." „Schon ok... es ist mir egal." Ich lachte. Er sah mich besorgt an. Ich stellte meinen Tee weg und stand auf. „Ich muss dann noch shoppen... kommst du mit?" Ich lächelte ihn an und er nickte. Also zog ich eine schwarze Röhre mit rissen und meinen Hoodie an. Dann Schuhe und Jacke und wir gingen los.

Die Mall war etwa zwanzig Minuten von der Uni entfernt und Logan musste wohl Mitleid mit mir haben, denn er verzichtete auf seine nervige Metal Musik und lies diese kack Pop musik aus dem Radio laufen. Und das in normaler Lautstärke.

Die Mall war Weihnachtlich geschmückt, war ja offenbar normal anfang Dezember... genau wie die ganzen nervigen Leute, die jetzt hektisch Geschenke kauften. Wir gingen geradewegs in einen meiner Lieblingsläden. Und es dauerte knapp zwei Stunden dann waren wir Fertig. Ich hatte mir für zweihundert Dollar ein paar Schuhe gekauft und drei Tops und eine neue Lederröhre. Mir blieben insgesamt noch 500$ auf meinem 'Konto' und diese würde ich für etwas bestimmtes nutzen.

Wir saßen nun an einem der Tische vor diesem Burgerstand. Er aß seinen was auch immer das sein sollte mit extra Fleisch und ich ein paar Pommes. „Wann hast du wieder einen Termin bei deinem Dok?" Ich schaute ihn böse an. „Das geht dich nix an!" „Du weißt wie wichtig das ist... Ich weiß das du wieder so ein Traum hattest..." „Wie gesagt... es geht dich nix an..." Natürlich wusste er davon. Und ich wusste das es wichtig war. Aber irgendwie hatte es seit meinem letzten Traum an Bedeutung verloren. Ich erinnerte mich nicht wer dieser Typ war. Ich wusste es einfach nicht. Und ich erinnerte mich auch sonst an kaum etwas. Das war der Sinn gewesen.. Durch Hypnose und Therapie sollte er mir jede Erinnerung nehmen. Und da ich im Schlaf immer wieder Flashbacks hatte, nahm ich selbst dafür Medikamente. „Ich geh nicht mehr hin..." Ich brach das Schweigen und er sah mich verwundert an. „Wieso?" „Ich will mich erinnern.." „Bist du sicher?" „Ja. Ich meine es ist über ein Jahr her oder?" „Ja.." Er sah mich an als warte er darauf das ich etwas tat. Ich aß aber einfach weiter und sah in der Gegendrum.

Und da war er schon wieder. Harry. „Wir gehen Logan." Ich stand auf und ging. Er beschwerte sich, weil er offenbar vor hatte aufzuessen, aber er packte sein Essen zusammen und kam mir hinterher. Doch es war wohl zu spät. Harry hatte uns gesehen. „Gracie..." Er kam zu mir und sah mich verletzt an. Er hatte ein Sweatshirt an dessen Kapuze er auf hatte, darüber eine Lederjacke und Fingerlose Lederhandschuhe. Er sah perfekt aus. „Was ist?" „Ich muss mit dir reden.." Logan spannte sich langsam an und war wohl bereit sofort zwischen uns zu gehen. „Ich hab dir nichts zu sagen." „Aber ich dir..." Ich sah zwischen den Beiden hin und her. „Ich bin gleich wieder da Logan..." Ich ging mit Harry ein Stück weg. „Was willst du von mir?" Er stand vor mir. An die zwei Köpfe größer als ich und mit diesen Augen die eine tiefe zu scheinen haben, die ich noch nie gesehen hatte. „Ich wollte mich entschuldigen.." „Ja?" „ja." „Wofür?" „Die Sache mit dem Kuss.." „Gibt keinen Grund dazu." Ich ging wieder zu Logan und er rief mir hinterher. „Es tut mir Leid!" Ich schüttelte nur den Kopf. Dieser Idiot konnte mich mal! Logan sah mich fragend an doch ich sagte nix. Wir fuhren einfach wieder zurück.

Den restlichen tag verbrachten wir in meinem Zimmer. Wir lernten iwie und sahen einen Film. Und als er dann ging und ich die Tablette nehmen wollte, musste ich an den Traum denken. Ich wollte wissen was passiert ist. Wer da war und mich rausgezogen hatte. Also lies ich die Tablette weg.

Krankenhaus. Piepen der Geräte. Weiße Wände. Weiße Bettdecke über den Beinen. Schläuche an den Armen. Allein. Tür geht auf. Kai kommt rein. „Warum machst du denn sowas...?" „Was ist passiert Kai?" Sein Lachen. Ein grausames Lachen. „Du wirst langsam verrückt..."

Ich wachte auf und sah mich um. Ari schlief und ich sah auf die Uhr. Halb drei. Ich beschloss aufzustehen und joggen zu gehen. Konnte ja nicht schaden.

Tatsächlich war ich nicht die einzige die um diese Zeit unterwegs war. Auf einer Parkbank gegenüber des Wohnheimes saß jemand. Es dauerte nicht lange bis dieser jemand mich nervös machte und ich auf ihn zu ging um zu sehen wer es war. Er trug eine Kapuze und stand auf. Ich ging hinterher. Er wurde schneller und begann schließlich zu rennen. Ich lief ihm hinterher. Er rannte durch die Stadt und ich konnte ihm kaum folgen. Er sprang letzlich über einen Zaun und erstaunlicher weise schaffte ich es auch drüber, aber ich brauchte einen Moment um mich zu fassen und er war weg. Ich lief den Weg noch weiter und hörte ein metallisches Klirren. Ich folgte dem Geräusch, bis hinter eine Mülltonne. Er saß da. Lehnte an der Mülltonne und hatte noch nicht bemerkt das ich ihn entdeckt hatte.


HimWo Geschichten leben. Entdecke jetzt