Chapter 2

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Es ist vorbei. Gaia ist tot. Aber für welchen Preis. Alle sind tot.

Annabeth, Jason, Hazel, Piper, Leo und Frank. Tot. Nur Thalia, Nico und ich sind übrig.

Ein Augenblick hatte sie mir alle genommen. Nichts war mehr übrig. Ich hatte den wichtigsten Menschen in meinem Leben verloren. Und wofür das ganze? Wegen einem Krieg, den die Götter selbst nicht ausfechten wollten aus Angst, dass sie verlieren könnten. Wozu sonst hat man Kinder, wenn nicht um unnötige Kriege zu kämpfen?

Nachdem sind Gaia aufgelöst hatte ging ich zurück zu meiner Annabeth und lies mich neben ihr zu Boden fallen. Sie sah so friedlich aus. Mit einem Lächeln auf den Lippen. Als würde sie nur schlafen. Oh wie ich mir wünschte, dass sie nur schlafen würde. Wie ich mir wünschte, dass all die Ereignisse der letzten Tage nur ein böser Traum wären und ich nur aufzuwachen bräuchte. Alles wäre gut und Annaneth noch am Leben.

Die ersten Tränen begannen meine Wangen hinunter zu
laufen, als mich der Schmerz übermannte. Mein ganzes Leben kämpfte ich nun schon für die Götter und das war ok, denn ich hatte meine geliebte Annie. Aber nun war sie fort. Ich würde sie erst wieder sehen sobald ich ebenfalls sterben würde und nach Elysium kommen würde. Denn ich war mir zu hundert Prozent sich, dass sie dort war. Aber ich. Ich könnte ihr nicht folgen. Ich würde niemals das Versprechen brechen, das ich ihr gab. Nämlich weiterzuleben und glücklich zu werden. Auch wenn das zweite nicht geschehen würde, so könnte ich wenigstens den ersten Part erfüllen. Wenigstens ihr zu liebe.

In meiner Trauer bemerkte ich nicht, wie sich Athene und Thalia zu mir gesellten. Auch den beiden Frauen liefen Tränen über die Wangen. Warum auch nicht? Sie hatten soeben ihre Tochter und beste Freundin verloren. Erst als ich Thalia laut schluchzen hörte drehte ich mich um, nur um zu sehen, wie Zeus seine Tochter in eine tröstende Umarmung zog.

Ich wusste nicht, wie ich mich fühlen sollte. Zum einen war ich verzweifelt und traurig aber zum anderen war ich sauer auf die Götter, die Welt und vor allem mich selbst. Ich wollte schreien. Meinen Schmerz hinausbrüllen, in der Hoffnung mich dann besser zu fühlen.

Da zog mich jemand in eine feste Umarmung. Ich schaute nach oben und sah seegrüne Augen. <<Dad?>>Meine Stimme klang heißer und es machte mir Angst wie gebrochen sie klang. <<Ja Percy. Ich bin hier.>> antwortete mein Vater. <<Sie ist tot.>> schluchzte ich auf
und vergrub mein Gesicht in Poseidons Brust. <<Ja ich weiß, mein Sohn. Aber sie
ist jetzt in Elysium.>> dabei strich er mit sanft über die Haare. <<Ich hätte sie beschützen müssen. Hätte ich mehr auf sie geachtet wäre da->> <<Du hättest nichts tun können, Percy. Das lag nicht in deiner Macht. Dich trifft keine Schuld. Du hast getan, was du konntest.>> <<Aber ich hätte.>>

Nach einer Weile kam ein Räuspern von Zeus, das uns dazu brachte die Umarmung zu lösen und zu ihm zu schauen. <<Percy, Thalia, Nico. Ihr
habt uns einen großen Dienst erwiesen. Deshalb wollen wir Götter euch allen einen Wunsch erfüllen, um unserer Dankbarkeit Ausdruck zu verleihen.>> Verkündete Zeus. Ok überhaupt nicht hochtrabend gesprochen. Dachte ich. Natürlich würde ich sowas niemals laut aussprechen. Ich hänge doch noch ein wenig an meinem Leben. Auch wenn es nichts mehr wert ist.

Die erste, die ihren Wunsch nach kurzem Überlegen äußerte, war Thalia. <<Ich würde gerne für einige Zeit zusammen mit Percy und Nico
leben bevor ich zur Jagd zurückkehre. Und die beiden auch dann öfter
besuchen. Schließlich haben wir jetzt gesehen, wie schnell man wichtige Menschen verlieren kann. Deshalb will ich diese Zeit mehr nutzen.>> Das kam unerwartet. <<Wenn du das wünschst. Bist du damit ebenfalls einverstanden Artemis?>> fragte Zeus an die Jägerin gewandt. Diese nickte nur mit grimmiger Miene. Sie verstand wohl warum, war allerdings nicht begeistert.

Der nächste war Nico. <<Wenn möglich würde ich mir wünschen, dass ein einheitliches Camp für Römer und Griechen geschaffen wird. Die alten Camps sind eh zerstört also warum nicht?>> Auch sein Wunsch wurde
gewährt. Aber Thalia und ich wussten, dass er sich etwas ganz anderes wünschte. Etwas das die Götter nicht erfüllen konnten.

Dann war ich an der Reihe. Ich musste noch kurz überlegen, doch schlussendlich war ich zu einer Entscheidung gekommen. <<Ich will fürs erste, dass ihr mich alle mit euren göttlichen Problemen in Ruhe Last. Ich will erst mal mit keinem von euch Kontakt haben. Außer natürlich, Thalia, Nico und du
Dad. Ein bisschen Abstand zur göttlichen Welt wäre denke ich erst einmal das beste.>> Die anderen sahen mich enttäuscht an, aber verstanden.

Zusammen mit Nico und Thalia verließ ich den Olymp.

Wir wollten zuerst einmal bei meiner Mutter wohnen und uns dann eine eigene Wohnung suchen, doch kaum öffnete ich die Haustür erwartete
mich das pure grauen.

Dort lagen sie. Meine Mutter und Paul, blutüberströmt. Augen weit aufgerissen. Münder zum Schrei geöffnet. Es war schrecklich. Neben ihnen lag ein Zettel auf dem stand:

Ich hoffe dir gefällt mein Abschiedsgeschenk.
Gaia

Ich sackte in mich zusammen. Nur Nicos Arme hielten mich noch aufrecht. Während Thalia zum Telefon ging. Ich wusste nicht wen sie anrief, doch erklärte sich dies nach kurzer Zeit als ein paar Polizisten ankamen.

Ein paar Tage später war die Beerdigung.

Broken HeroWo Geschichten leben. Entdecke jetzt