Ganz ehrlich. Ich hasse meine Familie! Und dass kann ich auch sehr gut begründen. Mein leiblicher Vater ist ein totaler Arsch, weil er meine Mum, sowie mich immer geschlagen hat. Zum Glück hat er jetzt eine Neue. Mein Bruder ist nur ans Zocken interessiert und zickt mich immer an wenn ich mit ihm eine normale Konversation führen möchte. Meine kleine Schwester bekommt einfach alles was sie möchte. Selbst wenn es das neuste Handy ist bekommt sie es ohne große wiederrede. Und meine Mum ist die schlimmste. Sie schreit mich ohne Gründe an. Wenn ich lernen muss, erteilt sie mir eine Menge an Aufgaben, die ich vor dem Lernen erledigen muss. Sie versucht mit mir zu reden und frägt mich ständig spöttisch in welches schwarze Loch ich gefallen bin. Deshalb hasse ich es auch wenn ich Ferien habe. Die Schule ist meistens meine einzige Fluch vor dem Streit der mich Zuhause wieder trifft.
Dass ist die eine Sache, die ich ständig zu verdrängen versuche mit zeichnen oder lesen. Manchmal lege ich mich auch nur in mein Bett um in meine Welt einzutauchen, um ein paar Minuten einfach diese schreckliche Welt zu vergessen.
Die zweite Sache, die mich langsam immer mehr nach unten zieht ist die Schulzeit. Meine 'Freunde' kommen nur zu mir wenn ihre Freundinnen nicht da sind. Ich weiß ganz genau, dass sie über mich reden. Und dass sie mich nicht sonderlich mögen. Vielleicht bin ich nicht die Dünnste, dass ist mir auch relativ egal. Sollen sie halt ihren mageren Trip durchführen. Ich war und bin einfach nicht die, die 'cool' sein wollte. Da zählt heute ja dazu zu rauchen, kiffen, Drogen nehmen, sich aufs dünnste abzumagern und was weiß ich noch alles. Ich hatte schon mit den Gedanken daran gespielt mit kiffen anzufangen. Jedoch nicht um 'cool' zu sein. Es würde mich vielleicht beruhigen, wenn ich wieder dieses eine Gefühl habe zu versinken. Oder wenn ich mich nicht verstanden fühle. Aber es gefällt mir trotzdem nicht.
Ich seufzte und machte mich für die Schule fertig. Es hat ziemlich an meinen Noten in den letzten Monaten gelitten, was mich selber wieder etwas beunruhigt. Momentan stehe ich kurz vor meinem Realschulabschluss und nach diesem wollte ich noch mein Abi nachmachen. Was ich denke ich bald vergessen kann. Aber noch gebe ich nicht auf! Ich kann meine Noten noch hoch reisen. Und bei den Prüfungen muss ich einfach alles geben. Ein Gefühl von tiefer Trauer setzte sich in meinen Brustkorb und am liebsten würde ich einfach nur weinen, um den ganzen Hass, die ganze unerträgliche Wut und die schmerzliche Trauer aus meinen Körper zu waschen. Aber sie werden immer ein Teil von mir sein. Da kann niemand etwas ändern. Nicht mal ich. Nicht mal mit großer Anstrengung würde ich diese Gefühle aus meinen Körper bekommen.
Nachdem ich mir mein Deadpool T-Shirt an gezogen habe, zog ich mir noch eine lange dunkelblaue Jeans an.
Schnell packte ich meine Schultasche und huschte noch ins Bad um mich schlicht zu schminken. Dazu zählte nur Wimperntusche. Ich finde mehr brauchte ich auch nicht.
Mit meiner Tasche ging ich nach unten und sah schon in das leicht genervte Gesicht meiner Mum. "Heute wird es warm Mara." "Na und?"
Ich legte meine Tasche ab und setzte mich an den Tisch. Mit schlechter Laune aß ich mein Nutellabrot und versuchte einfach an etwas anderes zu denken. "Du ziehst dir noch eine kurze Hose an." Ich sagte nichts darauf. Wieso auch? Es sollte ihr doch egal sein was ich wann trage. Mit meinem Kopf machte ich eine verneinte Bewegung. "Im Winter ziehst du kurze Sachen an und im Sommer lange? Hat dass was mit Nicole zu tun?" Erstens im Winter ziehe ich keine kurzen Sachen an. Meine Mum übertreibt oft. Und zweitens Nicole ist eigentlich so gut die einzige der ich etwas mehr vertrauen kann. Sie ist ein verrücktes Fangirl und bei ihr kann ich eben so sein wie ich bin. Was ich momentan viel zu wenig bin. Meine Mum hält mich dann für verrückt. Wie die Sache als ich ihr gesagt habe, dass ich mit Cosplay starten möchte. Darauf hat sie mich verstört angeguckt und gesagt, ich zitiere: "Dass machen nur Verrückte. Und das Ticket für die Conversation kostet 1.000 Euro wenn du dass ganz extra haben möchtest.
Argh. Sie verdreht alles. Immer. Und stellt mich als die Blöde da.
Was kann ich nur machen?
Ausdruckslos stand ich auf, stellte meinen Teller in die Spülmaschine und ging in den Flur um mich fertig zu machen. Als ich mir meine schwarzen Adidas und die dunkelblaue Jeansjacke angezogen habe, holte ich noch meine Tasche um dann zu gehen. "Pack dir noch etwas zu trinken ein Mara." Rief mir mein Stiefvater noch entgegen. Er ist wohl der einzige in unserer kleinen Familie den ich am meisten mag. Er unterstütz mich wo er kann und ist einfühlsamer als meine Mum.
"Ja mach ich."
Ich lief die Treppen hinunter und packte die Flasche Wasser ein.
Eigentlich weiß ich, dass ich sie nicht brauchen werde. Ich trinke nicht sonderlich viel und komme mit 400ml am Tag eigentlich vollkommen klar. Selbst im Sommer.
Immer noch gereizt steckte ich mir meine Kopfhörer in die Ohren und stellte auf volle Lautstärke. 'Out of control' lief gerade und ich summte etwas unbewusst mit. "I was out of my head. I was out of control." Murmelte ich und lief meinen Weg zum Bus.
Von meinen Geschwistern bin ich die einzigste, die auf eine andere Realschule geht. Ich hab meine einfach lieber gemocht als die, auf die meine Geschwister gehen.
Alleine stand ich nun da und wartete auf den Bus. Mittlerweile spielte mein Handy ein anderes Lied ab. 'Soldier.'
Ich seufzte bevor mein Bus kam.
Wieso muss der auch immer so voll sein?
Mit gemischten Gefühlen stand ich also an der Tür des Buses. Die komischen Blicke ignorierte ich, auch wenn sie vielleicht nicht mir galten.
Eine Stimme sagte meine Station an und ich drückte wie gewohnt auf den Stop Knopf.
Als mein Bus hielt stieg ich mit etwas Mühe aus. Ich hoffe einfach wir müssen heute nicht zu viel schreiben.
Dann kann ich etwas zeichnen.
Auch wenn es die Lehrer nicht mögen. Wieso ist mir auch ein Rätsel. Ich verstehe die Themen und kann sie auch. Mir ist genau deshalb sehr oft langweilig im Unterricht. Und gegen diese Langeweile zeichne ich halt. Ich möchte ja nicht schlafen. Auch wenn dass eine sehr gute Alternative wäre. Als ich die Straße zur Schule entlang lief hatte ich ein komisches Gefühl. Nur ich wusste einfach nicht zu was ich dieses zu ordnen soll.Mit meinen Augen sah ich den Autos zu wie sie an mir vorbei fahren. Es wäre ein Wunsch der in Erfüllung gehen würde. Einfach von diesem Ort zu verschwinden und ein neues Leben anfangen. Ohne meine Familie. Die Ampel vor mir schaltet sich auf grün und ich lief über die Straße. Als ich auch den kleinen Weg über die Brücke hinter mir hatte sah ich meine Schule. Sofort über kam mich ein Schleier von Wut und Trauer. Bald würde dieses ganze Drama hier vorbei sein. Und ich hoffe einfach, dass ich niemals wieder jemanden von hier wieder sehen muss. Als ich das Gebäude betrat setzte ich mich gleich auf meinen Lieblingsplatz und fing an zu zeichnen. Die Zeichnung fasste meine Gefühle perfekt zusammen. Wut. Trauer. Hass. Es drückte für mich dass aus.
Ein Mädchen in einer dunklen Gegend. Den Kopf auf ihren Beinen gelegt und die Hände vor Wut geballt.
Ich seufzte und packte meine Kopfhörer in meine Hosentasche und nahm meine Sachen um in das Klassenzimmer zu gehen, in dem wir jetzt haben. Meine Klassenlehrerin bereitete sich noch auf den Unterricht vor, hob aber den Kopf als ich das Zimmer betrat. "Guten Morgen Mara. Hattest du schöne Ferien?" Fragte sie mich und am Liebsten wäre ich gleich wieder gegangen um meine Ruhe zu haben. "Es war schlimm." Entgegnete ich nur und setzte mich auf meinen Platz und dachte daran wie es war als ich mich nicht unter Kontrolle hatte. Meine Arme waren blutig gewesen und ich war von meiner Tat selber geschockt. Meine Mum wollte mich dann gleich in die Psychiatrie stecken. Meine Klassenlehrerin kam zu mir und sah mich leicht besorgt an. "Was ist passiert?" "Ich durfte mir das gleiche Geschrei wie jeden Tag anhören, nur schlimmer." Mit den Worten spürte ich wie ich etwas erleichtert war zu reden. Aber es bedrückte mich auf eine Weise noch mehr. "Es wird alles wieder gut." Dass bezweifele ich. Aber dann muss ich mich einfach weiter in meine Welt graben um diesem dunklen, kalten Loch zu entkommen. Schreiben und zeichnen ist mein Ausweg aus dem ganzen shit. Außer meine Mum verbittet mir dass auch noch vollkommen. Dann bin ich verloren. Und weiß auch nicht mehr weiter um weiter zu machen. Wie ich es schaffen kann weiter mein Leben einigermaßen glücklich zu leben.
Also dass muss jetzt nicht unbedingt Sinn in manchen Augen ergeben. Wie auch den letzten One-Shot hab ich mit meinen Gefühlen geschrieben, die ich einfach durch das Schreiben verdrängen kann. Und mir helfen diese One-Shots wirklich etwas weiter.
Eure Kayla_Dragonblood
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Helf mir! // One-Shot//
Ficção AdolescenteHass. Wut. Trauer. Die einzigen Gefühle die ich fühle. Und ich bin gefangen in diesem schwarzen Loch in dem ich zu versinken drohe.