Familie

6 0 0
                                    

Gestern ist viel passiert. Ich habe die ganze Nacht geweint. Es ist einfach zu viel. Arbeiten ohne Pause, keine Freude am Leben, Armut, Menschen sterben weil sie keine Luft mehr bekommen. Quinn.. " ich hasse dich", das waren die letzten Worte, die ich ihm gesagt habe. Ich hasse mich dafür. Aber es bringt auch nix lange darüber nachzudenken, dafür passiert hier zu viel negatives. Ich stand auf, der Arm tut immer noch und ist angeschwollen. Ich konnte ihn aber wieder bewegen. Eigentlich sollte ich schon längst geweckt worden sein. Das wunderte mich sehr. Der Bezirksleiter kam gar nicht. Als ich weiter ins Zimmer meiner Eltern ging, sah ich, dass auch sie nicht da waren. Ich sah einen Zettel auf dem Bett meiner Eltern, dieser beantwortet mir bestimmt alle Fragen die sich mir gerade stellten. "Sohn. Diese Stadt ist nicht mehr sicher. Jeder flüchtet, und du solltest das auch tun. Durch die wenige Luft, die hier ist, kippen immer mehr Menschen um, wie müssen umziehen. Wir hatte leider keine Zeit mehr dich mitzunehmen. Wir hoffen, dass du es schaffst, falls du überhaupt noch am leben bist." Dieser Zettel war der Beweis dafür, dass mich meine Eltern nie geliebt haben. Sie haben mich einfach hier gelassen, nicht geweckt. Ihr Leben war wichtiger. Ich wäre ja nur störend beim Umzug, deswegen lässt man mich hier sterben. Ich hasste meine Eltern. Fuck. Ich kann schon gar nicht mehr weinen, das habe ich gestern doch schon zuviel. Ich muss klar kommen. Was passiert hier bitte? Gestern stirbt noch mein einziger Freund und jetzt bin Ich komplett alleine in der Stadt. Nicht nur meine Eltern haben nen Fick auf mich gegeben, die ganze Stadt hat es nicht interessiert. Ich bin ja nur ein armes Arbeiterkind. Ich kann es verstehen, Ich hasse mich auch. Ich hasse dieses Leben. Aus Wut nahm ich den spitzen Stein, den ich auch schon für meinem Arm benutzt habe und ramm ihn mir so doll und oft gehen meinen Kopf, so fest ich kann, bis mir schwarz vor Augen wurde. Es hat sich gut angefühlt, das Blut was nun von meinem Kopf in mein Ohr floss, weil ich auf den kalten Boden lag, regungslos. Ich merkte selber, wie ich kaum Luft bekam und dann spürte ich nix mehr.Ich fühlte mich wie gelähmt, doch auf einmal öffneten sich meine Augen, ohne das ich es kontrollieren konnte. Ich stand mitten in einer anderen Stadt, das war nicht mein zuhause das wusste ich sofort. Häuser gab es hier, die so hoch waren, dass sie bei uns die Höhlendecke schon längst gekrazt hätten, aber hier war es nicht so. Wenn man nach oben sah, sah man keine Steindecke, man sah ein hellblaues nix. Es war ziemlich kalt, ich weiß nicht wie lange es her ist, als ich das letzte mal Kälte gespürt hatte. Die Luft tat gut. Es war viel angenehmer als zuhause. Ich genießte jede Sekunde und atmete so tief ein wie ich nur konnte. Dieser Ort, gab mir ein Gefühl von Sicherheit. "Hallo? Lebst du noch?" Schrie ein Mensch, der unmittelbar vor mir stand. Wie lange schon, weiß ich nicht. Beim genaueren hinsehen sah ich, das gerade der Bezirksleiter vor mir stand. Ich schreckte zurück.Ich hatte wirklich so unglaublich Angst vor ihm. Nach den vielen Jahren in denen er mich herumkommandiert hat. Er hat mich schon öfters geschlagen. "Na endlich wirst du mal wach. Ich wusste doch du bist nicht tot. So dann würde ich mal sagen pack deine Sachen und ran an die Arbeit!"-"Was?" Fragte ich "HAHA! War nur 'n Witz! Du weißt wahrscheinlich schon was passiert ist." Sagte er. Für einen kurzen Moment hatte er mich mit seinem Witz, aber seit wann macht denn der Bezirksleiter Scherze? Und vorallem: "Wieso sind sie noch hier? Wieso sind sie nicht mit den anderen losgegangen um umzuziehen?" - "Tja, kleiner, Ich hab mich nicht wirklich beliebt gemacht bei anderen Bezirksleitern. Deswegen wurde ich wohl zurückgelassen." - "Was haben sie denn gemacht, dass kein anderer Bezirksleiter sie mag?" - "Kleiner, das wirst du noch nicht verstehen. Vielleicht erzähl ich es dir ein andernmal.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 13, 2017 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

MindingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt