Kapitel 1

116 4 26
                                    

"Danke Clemens, du kannst gehen", sagte sie leicht nickend.
Der Angesprochene neigte unterwürfig den Kopf und ging schnellen Schrittes davon.
"Na dann wollen wir den Gryffindors doch mal einen Besuch abstatten", sagte die Slytherin leicht lächelnd.
Mit diesen Worten betrat sie die Große Halle, die sie von Anfang an fasziniert hatte.
•••••••••
"James, beeil dich mal, sonst kommen wir noch zu spät!"
"Jaja, ich komme schon, Lady Elisha", sagte der Ebengenannte grinsend, als seine Mutter Dorea um die Ecke bog.
"Immer dasselbe mit diesen Haaren, wie bei deinem Vater", sagte sie und musste lächeln.
"Selbst bei unserer Hochzeit waren seine Haare verstrubbelt wie eh und je..."
"Mum, wir müssen jetzt wirklich los!"

Am Bahnhof Kings Cross angekommen, zog Dorea sie zu einer äußerst stabil aussehenden Mauer, welche die Gleise 9 und 10 abtrennte,und sagte, dass dies
der einzige Weg nach Hogwarts sei.
Das war eine Schule für Hexerei und Zauberei, die beste, wenn man James' Dad Glauben schenkte.
Etwas skeptisch sahen sie sich die Steinwand an, doch als eine weitere Zaubererfamilie auch sicheren Schrittes durch die Mauer ging, folgte Familie Potter ihr.
Am Bahnsteig angekommen, bestaunten die Kinder zuerst die rote Dampflok, die sie nach Hogwarts bringen sollte.
Das Mädchen in der Gruppe wurde etwas traurig, als sie die Elternpaare sah, die ihre Kinder schweren Herzens verabschiedeten.
Ihre Eltern waren auf einer Weltreise für die Baufirma, bei der sie arbeiteten, und würden erst nächstes Jahr wiederkommen.
Ihre Eltern waren Muggel, weshalb Elisha mit ihrer Tante und ihrem Cousin hier war.
Doch das traurige Lächeln wich einem strahlenden, als sie sah, dass ein Junge in ihrem Alter zu ihnen hinüberkam.
"Sirius!", rief das Mädchen freudestrahlend.
"Elly!", rief nun auch der Junge und rannte auf die Familie zu.
Was hatte sie doch ihren besten Freund vermisst!
" Na, freut ihr euch auch schon so?", fragte ihr Cousin James, während er Sirius umarmte.
"Aber natürlich!", erwiderten die anderen beiden wie aus einem Mund.

Sie verabschiedeten sich von ihren Verwandten und begaben sich mit ihrem Gepäck in ein leeres Abteil des Zuges.
Während der Fahrt spielten sie Zauberschnippschnapp, kauften sich Süßigkeiten und lernten Remus Lupin, Peter Pettigrew, Lily Evans und Severus Snape kennen.
Während sie sich mit den ersten beiden Jungen sehr gut verstanden, gab es einige Streitigkeiten über die verschieden Häuser mit den anderen beiden, denn James und Sirius waren von Gryffindor überzeugt, während Severus nach Slytherin wollte, das Haus, welchen Elishas beste Freunde aus tiefstem Herzen verabscheuten.
Elly, Remus und Peter hielten sich ganz bewusst aus dieser sinnlosen Diskussion heraus, denn im Endeffekt entschied der sprechende Hut über die Zuteilung der Häuser.
Dieser Streit lief darauf hinaus, dass Severus und Lily wütend aus dem Abteil stürzten und Sirius sehr zufrieden aussah, genauso wie James.

Nach ein paar Stunden war es dann endlich soweit und die Kinder sahen zum allerersten Mal Hogwarts.

Es war ein majestätischer Anblick und die Münder standen weit offen vor Staunen.
Doch besonders die Decke der Großes Halle blieb im Ellys Erinnerung, denn die liebte die Natur und ihre Wunder.
••••••••••
Das nun schon fast erwachsene Mädchen schüttelte kaum merklich den Kopf.
Damals hatte sie noch nicht ahnen können, wie schnell sich alles ändern würde.
In der Großen Halle ging sie schnellen Schrittes zum Tisch der Gryffindors hinüber.
Da es recht spät am Morgen war, saßen in der lichtdurchfluteten Halle viele Schüler, die sich nach einem skeptischen Blick zu Elisha wieder ihren Mitschülern oder der Post widmeten.
Doch ein paar Slytherins wollten aufspringen um ihr zur Hilfe zu eilen, doch mit einem kurzen Nicken auf Elishas Seite, zogen sie sich leise wieder zurück an den eigenen Haustisch.
Am Gryffindortisch angekommen blickte sie größtenteils in nicht gerade freundliche Gesichter.
"Hallo James, ein Vögelchen hat mir gezwitschert, dass ihr eine große Willkommensparty veranstaltet und ich bin schon ein klein wenig enttäuscht, keine Einladung erhalten zu haben."
"Tja, das könnte daran liegen, dass wir keine Schlangen dort sehen wollen", sagte der Angesprochene leicht gereizt.
"Oh, das hat mich jetzt aber verletzt! Nun gut, ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt", sagte Elisha spöttisch und drehte sich um, um aus der Halle zu gehen.
"Genau, verschwinde einfach!", rief ihr ein anderer allzu bekannter Gryffindor hinterher.

Elisha ging böse grinsend aus der Halle hinaus, doch als sie niemand mehr sehen konnte, wich ihr belustigter Ausdruck einem gequälten, denn die Worte ihrer ehemaligen besten Freunde trafen sie mehr, als die Königin Slytherins zugeben wollte.
Doch sie straffte die Schultern und verschwand mit kühler Miene in den Gemeinschaftsraum, um ihre Sachen zu holen, denn wer wollte denn schon bei McGonagall in der ersten Stunde nach den Ferien zu spät kommen?

Hogwarts und andere lebensverändernde Dinge  (~HP ff, Rumtreiberzeit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt