Keine Liebe

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His mother had the frailty

You despise

And the looks

You love to drive to suicide

Not one wet eye around

Her lonely little grave

Said, "He was out of line girl

You were not to blame."

Das sind die Strophen aus dem Songtext (Lied "Not to blame" von Joni Mitchell), auf den sich die Kurzgeschichte bezieht. Ich schreibe das hier, weil ich in letzter Zeit einige (wirklich viele) One Direction FF gelesen habe, bei denen der Hauptcharakter der Jungs das Mädchen echt brutal behandelte und schlug. Die Kommentare waren dann: "Ich finde es so cool, dass (Harry etc.) ein Bad Boy ist!!" Und ehrlich, diese Mädchen verzeihen dem, der sie schlägt in dieser Geschichte wirklich alles. Ich finde es nicht ok, wie Gewalt hier dargestellt wird, sein Mädchen von der Außenwelt abzugrenzen und sie nur für sich zu behalten und dann auch noch zu schlagen ist nicht romantisch, es hat nichts mit Liebe zu tun und ist nicht in Ordnung. Es wird hier aber so dargestellt und das schockiert mich wirklich. Es ist erschreckend, wie viele jugendliche Mädchen es toll finden würden von "dem" Harry Styles geschlagen zu werden. Sorry, aber das ist die traurige Wahrheit. 

Also Leute: 

Gewalt ist keine Liebe.

Schläge sind nicht romantisch.

Missbrauch ist nicht lustig.

Wunden sind nicht schön.

Stars haben keinen Freibrief irgendjemanden zu verletzen.

Und vor allem: WIE kommt man auf die bescheuerte Idee das romantisch zu finden?! Das ist es nicht!

Okay, sorry für das nun zur Geschichte, wie so etwas wirklich abläuft:

Sie war einmal ein fröhliches Mädchen. Sie hatte einen goldenen Charakter. Sie strahlte von Innen. Sie war der Inbegriff von Lebensfreude, immer lächelnd mit glühenden Wangen und leuchtenden Augen, sie hatte so viel vor in ihrem Leben. 

Sie wollte die Welt erforschen, wollte lernen, wollte die Sonne tausendmal im Horizont verschwinden und wieder auftauchen sehen. Sie wollte tausendmal strahlen, über Scherze lachen. Sie wollte frei sein und über den Wolken fliegen, sie wollte von den höchsten Höhen springen und die tiefsten Gräben erkunden. Sie wollte ihr Lächeln in einem Teich hoch oben am Bergsee widerspiegeln sehen und sie wollte im Sommer mit den Wellen tanzen und im Winter mit den Winden singen.

Sie wollte noch tausendmal in Länder reisen, wollte alles sehen. Wollte nach Paris, London, New York. Sie wollte ihrer Mama ihren Lieblingsort zeigen, den sie irgendwann einmal finden würde, sie wollte stundenlang durchs hohe Gras spazieren und den Wolken beim Vorbeiziehen zusehen. Sie erträumte sich so viel von diesen Dingen, sie erträumte sich wunderbare Welten. 

Sie wollte so viel. 

Und doch bekam sie nichts. 

Sie wollte Leben. 

Von Tag zu Tag wich das Strahlen aus ihren Augen, immer tiefer wurden die Schatten darunter. Schatten schienen sie zu verschlingen, ihr das Leuchten zu stehlen, bis sie nur noch aus Schatten bestand. Aus einem Schatten ihrer selbst. Ihr inneres Leuchten verblasste, ihr Lächeln schwand dahin. Ihre Träume rückten immer weiter in die Ferne, sie erschienen ihr unfassbar strahlend und unerreichbar. Aus dem "sie wollte" wurde ein "sie würde niemals". Niemals mit den Wellen tanzen und nach Paris reisen. 

Keine LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt