Two

1K 48 8
                                    

Am gleichen Tag noch, macht sich Ben auf den Weg zum St. Mary Krankenhauses wo er sein Vorstellungsgespräch haben wird. Er begibt sich in die Abteilung der Psychotherapie und wartet im Flur. Überall wird gedämpft wahr genommen wie Leute schreien und weinen. Aber ihm machte es nichts mehr aus. Er lernte es auszublenden. Er lehnt an der Wand. Mit geschlossenen Augen zählt er die verschiedenen Leuten.

Als er kurz davor ist wegzutreten kommt ein Arzt mit Vollbart, Anfang dreißig zu ihm: "Mr. Schmidt?"

Ben lächelt: "Ja richtig... hallo."

Der Mann reicht ihm die Hand: "Mein Name ist Dr. Price."

Er nimmt sie und lächelt charmant: "Benedikt Schmidt."

"Kommen Sie mit. Ich und andere Kollegen warten bereits auf sie.", sie laufen durch die Gänge und ein Patient wird durch Beruhigungsmitteln ruhig gestellt. Diesen tragen sie dann in sein Zimmer zurück.

Ben seufzt kurz, aber sagt nichts daraufhin.

Sie gehen in einen Konferenzraum wo noch zwei weitere Ärzte sitzen. Dr Price schließt die Tür hinter Ben: "Dr. Schmidt, das ist meine Kollegin Dr. Gady und mein Kollege, Chefarzt der Psychotherapie Dr. Ross.", beide stehen auf und reichem ihm die Hand.

Ben schüttelt sie fest: "Guten Tag. "

Er merkt wie Dr. Ross seine Hand lustlos drückt und ihn skeptisch mustert. Auf seinem Namensschild steht "Dr. Dipl.-Psych. Ross".

Ben zieht eine Augenbraue hoch: "Gibt es ein Problem?"

Dr. Ross schnaubt: "Nein.", dann setzt er sich so wie die anderen Kollegen. "Setzen Sie sich."

Ben nickt kurz und gehorcht.

"Also, haben Sie gut her gefunden?", Dr. Gady lächelt liebt.

Ben lächelt ebenfalls: "Meine Familie lebt hier in der Nähe und nach meinem Studium in Deutschland habe ich mich nach England gesehnt. Und da ich bloß Gutes von der Einrichtung gehört habe, wollte ich mich hier bewerben."

Sie lächelt zufrieden: "Sie wissen wie man schleimt, dass muss man Ihnen sagen."

"Schleimen? Ich weiß nicht was Sie meinen.", er legt den Kopf schief.

"Sie wissen gar nicht wie typisch diese Aussage ist. Wir hören das bei jedem, wirklich jedem Bewerbungsgespräch."

"Tja, aber es ist die Wahrheit. Soll ich Ihnen auch erzählen, dass ich Mist in Deutschland gebaut habe und das alles als Neuanfang sehe? Ist das auch genau das Selbe? Ich will mich bessern."

"Uns interessiert Ihre Geschichte nicht.", murrt Dr. Ross.

"Habe ich mir gedacht.", sagt Ben kühl. "Sie sind im Moment bloß mit der Frage beschäftigt wie sie die Affäre die sie haben ihrer Frau erklären wollen. Das geht mich aber ebenso wenig an. Alles was ich will ist den Patienten helfen."

Es herrscht eine peinliche Stille. Dr. Price lacht kurz: "Wow.. hm.. darf ich Ihre Bewerbungsunterlagen sehen?"

Ben reicht sie ihr mit einem freundlichen Lächeln: "Natürlich."

Dr. Gady wirft einen Blick drein. Sie lächelt: "Das ist ein.. interessanter Werdegang.. wirklich.. Sie haben einen Master als Psychologe mit einer psychotherapeutischen Weiterbildung.. das ist.. gut.. und selten.. in einem so jungen Alter.."

"Ich habe mich beeilt. Wie gesagt, dort wieder weg zu kommen."

Dr. Gady lächelt: "Ich wäre auch nicht gerne in Deutschland.", dann läuft der Rest eigentlich gut.

Dr. Price kommt zum Entschluss: "Wir würden Sie gerne bei uns im Team haben."

"Wirklich? Ach ja... das am Anfang tut mir leid. Aber es wirkte nicht als würden Sie mich ernst nehmen."

"Ja, Dr. Ross ist immer so bei Bewerbungsgesprächen. Es gibt immer ein Arschloch in der Gruppe.", er zwinkert charmant.

Ben lacht kurz: "Danke, dass Sie mir eine Chance geben."

"Kein Problem. Na gut, Dr. Gady wird mit Ihnen den Tarif besprechen.", er reicht Ben die Hand. "Willkommen."

"Schön hier zu sein." Ben schüttelt seine Hand: "Wann soll ich antreten?"

"Nächste Woche, Montag, Acht Uhr fängt Ihre Ausbildung an.", dann gehen beide Ärzte nur Mrs. Gady bleibt noch mit ihm dort.

Er lächelt: "Also... der Lohn."

"Genau.. Sie werden um die 1400 Euro Netto im Monat erhalten."

"Erst mal, oder?", fragt Ben skeptisch. "Als ausgebildeter Psychologe doch mehr."

"Natürlich. Wenn Sie ihre Ausbildung beendet haben verdienen sie um die 2750 Euro Netto."

"Okay, alles klar. Und wenn ich Chefarzt werde? Sogar über 4000 Euro."

Dr. Gady lacht kurz: "Am Boden bleiben, hottie."

"Ach ja, ich habe ja Zeit um mein Ziel zu erreichen."

"Ganz genau. Man wird aber Chefarzt nach zehn oder mehr Berufsjahren."

"Es sei denn man ist der Beste."

Sie zieht kurz die Schultern hoch und blättert dann den Tarif um: "Sie wurden mir zugeteilt."

"Ah, das ist aber toll."

"Klingt nicht sehr überzeugend.", neckt Dr. Gady ihn.

Er lacht: "Doch ich arbeite gerne mit Frauen.", Ben zwinkert.

"Das hört man doch gerne.", sie zwinkert zurück und reicht ihm einen Kugelschreiber. "Bitte unterschreiben."

Er unterschreibt und lächelt dann: "Wann haben Sie Schluss?"

Sie blickt auf die Uhr: "Eigentlich schon seid einer Stunde."

"Wollen Sie vielleicht etwas mit mir essen gehen?"

Die blonde Frau lächelt lieb: "Gerne, warum nicht?", sie steht auf.

"Zur Feier des Tages lade ich sie ein.", sie verlassen zusammen die Klinik.

Sie gehen zu einem schlichten Italiener. Dr. Gady hat ihren Arztkittel ausgezogen und sie hat eine schöne Figur. Ben grinst und bloß etwas später sitzen beide angetrunken auf dem Rücksitz eines Taxis und küssen sich gierig. Dr. Gady, wessen Name Ellie ist, sie lädt ihn zu sich ein und sie gehen küssend zum Sofa. Sie lassen kein Mal von einander ab.

Er stützt über ihr, aber stockt: "Ob das gut für unser Arbeitsverhältnis ist?"

"Ist mir egal.", Ellie zieht ihm sein Shirt aus.

Ben lacht: "Zumindest heute noch.", er küsst sie weiter und zieht sie ebenfalls aus.

"Das werden wir sehen.", sie erwidert den Kuss gierig und sie fallen vom Sofa auf den Boden.

Er fasst sich überrascht an den Kopf: "Oh Scheiße.."

Ellie lacht überrascht: "Alles gut?", sie sitzt jetzt auf ihm.

"Ja... klar. Machen wir weiter wo wir aufgehört haben."

JaceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt