Chapter two

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Es war gegen 19 Uhr, als ich mich mit Lucia auf den Weg zum Auto machte, schließlich mussten wir morgen beide wieder früh raus. Außerdem war Madame schon müde, wie mir ihr Gähnen zeigte, welches immer öfter kam.

„Lucia?”

„Mhm?”

„Möchtest du, dass ich dich bis zum Auto trage?”

Ein müdes Nicken und Arme die mir entgegen gestreckt wurden, reichten mir als Antwort. Vorsichtig hob ich sie mir auf die Hüfte und spürte, wie sie ihren Kopf gegen meine Schultern lehnte.

Lächelnd küsste ich sie kurz auf den Kopf, dann ging ich weiter.

Erst am Auto angekommen, wollte ich sie wieder auf ihre eigenen Beine stellen, um ihr die Tür aufzumachen, doch ein Seitenblick zu ihr zeigte mir, dass dies keinen Sinn machte.

Also fummelte ich umständlich den Autoschlüssel aus meiner Hosentasche, öffnete das Auto und setzte sie vorsichtig, um Lucia nicht zu wecken, in ihren Kindersitz und schnallte sie an.

Einen Moment betrachtete ich noch ihr Gesicht, welches im Schlaf ganz entspannt und friedlich war. Dann setzte ich mich hinters Steuer und fuhr nach Hause.

Mir war es etwas zu still im Auto, also schaltete ich das Radio an und konnte die Kinderlieder hören, die Lucia so liebte.

Unweigerlich musste ich schmunzeln. Hatte Madame also Mal wieder einfach die CDs ausgetauscht, als sie im Auto auf mich gewartet hatte.

Zuhause angekommen hob ich Lucia vorsichtig aus ihrem Sitz, nachdem ich sie abgeschnallt hatte.

Dass sie dabei murrte, musste ich in Kauf nehmen, denn ich würde sie jetzt garantiert nicht wecken. Wäre sie dann einmal erst richtig wach, würde ich sie so schnell nicht ohne Medikamente dazu bekommen wieder zu schlafen. Und Medikamente gab ich ihr und mir wirklich nur, wenn es absolut nicht anders ging.

Bis jetzt hatte es uns nie geschadet und da ich genau wusste, welche Wirkung und Nebenwirkungen gewisse Medikamente haben, würde ich es auch weiter so beibehalten.

Als ich unten vor der Haustür stand, hatte ich kurz ein Problem, denn ich hatte nicht bedacht, dass der Schlüssel für die Wohnungstüren in meiner linken Hosentasche waren. Und auf meine linke Hüfte hatte ich Lucia gehoben.

Nun gut. Dann musste ich eben versuchen es trotzdem so zu schaffen, möglichst ohne, dass ich sie aufweckte. Und tatsächlich. Ich schaffte es.

Als wir endlich oben in unserer Wohnung waren, war ich ziemlich erleichtert. Mausi war nicht aufgewacht, sondern schlief noch seelig mit dem Kopf gegen meine Schulter gelehnt. Jetzt musste ich es nur noch schaffen sie umzuziehen, dann konnte ich mich um mich selbst kümmern.

Ein Blick auf meinen Kalender verriet mir, dass ich morgen nach dem regulären Dienst noch bei "Auf Streife - Die Spezialisten" mitmachen würde, mit Lucia. Ich war gespannt, was sich der Regisseur für uns ausgesucht hatte...

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