Kapitel 1

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Gelangweilt gehe ich von der Universität nach Hause und zuhause angekommen bin ich allein. Wer soll auch dasein? Mein Vater hat meine Mutter umgebracht als ich zehn war und sich selbst gleich danach. Und Bobby wohnt zu weit weg. Immernoch gelangweilt und weil ich eigentlich schon fertig bin mit der Uni und heute nur noch ein paar Papiere abholen musste, gehe ich in die einzige Bar im Ort. Und dort setze ich mich an die Theke. Neben mir sitzen zwei junge, gutaussehende Männer. Sie diskutieren darüber was wohl bei dem Mordfall mit den Rasierklingen geschehen ist.

 Sie diskutieren darüber was wohl bei dem Mordfall mit den Rasierklingen geschehen ist

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Ich schüttle amüsiert den Kopf. "Na, was kann ich dir bringen?" "Das weißt du doch schon, Joe." Er grinst und stellt mir ein Glas Cola hin, ich bestelle immer dasselbe und das weiß er. "Und hast du schon irgendwelche Pläne für die Zukunft?" "Wieder jagen. Was auch sonst?" Er lacht. "Stimmt. Einmal Jäger immer Jäger. Pass aber auf dich auf, ist nicht einfach allein da draußen." Ich zucke nur mit den Schultern. "Ich wurde super ausgebildet, ich schaffe das schon." "Daran zweifle ich nicht. Du hast viel von deinem Dad." Na hoffentlich nicht. Das wäre eher kontraproduktiv, aber das muss er ja nicht wissen. "Danke Joe." "Du? Eine Jägerin?" fragt mich plötzlich der Mann mit den kurzen Haaren. "Ja. Wieso nicht? Willst du etwa sexistisch werden?" "Wie heißt du?" "Ich vertraue dir nicht genug um das zu sagen. Wer bist du?" frage ich skeptisch und mustere ihn und seinen Bruder. "Dean und Sam Winchester, wir sind auch Jägern." "Das sehe ich, dein Bruder sieht nicht sehr begeistert davon aus das du mit mir sprichst. Machst du sowas öfter? Denkst du etwa du bist ein Frauenheld?" "Was? Wie? Was?!" stammelt er. Ich trinke zufrieden mit mir selbst von meinem Glas. "Du hast eine sehr gute Beobachtungsgabe." "Danke, weswegen seid ihr in der Stadt? Doch nicht wegen dem Mann der Rasierklingen ausgespuckt hat? Offensichtlich eine Hexe." "Ja, das haben wir auch schon heraus gefunden." "Ihr habt den Hexenbeutel gefunden." Jetzt sieht Dean nicht mehr so arrogant aus. "Woher weißt du davon?" "Ich war mit dem Mädchen befreundet das bei ihnen gebabysittet hat, deshalb war ich ab und zu bei ihnen." Dean nickt und ich mache mich auf zum gehen. "Hey, wo willst du hin?" "Wieso denkst du das ich dir das sagen sollte?" "Du könntest uns helfen." schlägt sein Bruder vor. Ich überlege kurz und stimme dem dann zu. "Na dann, auf ins Hotel. Nachforschungen anstellen." Die Beiden gehen voraus und ich ihnen nach. Dean sperrt ein Auto auf. "Wow, ein 1967er Chevrolet Impala, wie cool! So einen hatte mein Vater auch! Wir haben ihn ständig auseinander gebaut und wieder zusammengesetzt. Ich kenne dieses Auto inn- und auswendig!" Dean staunt nicht schlecht. "Echt?" "Ja, es war so ziemlich die Einzige Sache die meinen Dad und mich verbunden hat." "Was ist passiert?" "Das weiß ich nicht genau." Sie nicken nur und wir steigen ein. "Können wir schnell bei mir stoppen? Dann hol ich meinen Laptop." Dean nickt kurz. Ich sitze hinten, Dean fährt und Sam sitzt auf dem Beifahrersitz. Ich sage ihm den Weg und dort angekommen gehe ich schnell rein und hole mein Laptop und das Ladekabel. Und ein paar Sachen falls ich über Nacht bei ihnen bleibe, wegen den Nachforschungen. Wieder im Auto fahren wir richtung Motel. "Wie heißt du eigentlich?" fragt mich Sam. "Violet. Aber nennt mich Vee. Du hast vorher gemeint ihr heißt Winchester mit Nachnamen, oder?" "Ja, wieso?" antwortet Dean neugierig. "Ihr seid doch nicht etwa John Winchester's Söhne, oder?" "Doch. Woher kennst du ihn?" "Nachdem meine Eltern getötet wurden hat mich der Partner meines Vaters zu sich genommen und aufgezogen. Bobby Singer. Ihr kennt ihn, nehme ich an." "Er hat dich nie erwähnt." murmelt Dean. "Doch. Hat er. DU bist DIE Vee?" Ich lache. "Ja." "Er hat immer von der Tochter einer alten Freundin geredet, die er hin und wieder sieht und wie toll sie ist als Jägerin. Du hast unseren Dad kennengelernt?" "Ja. Er hat öfter auf mich aufgepasst." Wir sind im Motel angekommen. "Darüber können wir später noch reden und ich erzähle euch alles was ihr wissen wollt, aber jetzt müssen wir erstmal den Fall lösen." meine ich und wir gehen in ihr Zimmer. "Ich nehme an ihr habt keine Übersicht von allem?" frage ich und setze mich an den kleinen Tisch der im Zimmer steht. "Nein. Sowas machen wir nicht." "Ihr glaubt gar nicht wie unglaublich nützlich das ist, ehrlich. Ich habe dafür ein Programm entworfen, wenn ihr wollt kann ich euch das auch einstellen." "Du hast ein Programm entworfen? Alleine?" will Sam geschockt wissen. "Ja, ich kenn mich mit Laptops aus. Naja auf jeden Fall ist es sehr nützlich. Man kann alles eingeben. Opfer, Todesart, Vorgehen, Verdächtige, Zeugen, einfach alles. Und wenn man ähnliche Fälle hat muss man nicht lange überlegen, sondern nur die Datei öffnen. Euer Dad hatte ein Tagebuch dafür, glaube ich." "Er hat dir von dem Tagebuch erzählt? Das war sein ein und alles." "Ich habe es gelesen. Und quasi studiert." Die Beiden staunen nicht schlecht. "Aber da hat er nicht die Fälle dokumentiert sondern nur Informationen zu den Monstern gesammelt, dafür habe ich auch ein Programm. Da ist schon viel zusammen gekommen. Sonst ist das echt viel was man sich merken muss." "Und wenn du auf einer Jagd bist und es schnell abrufen musst?" fragt Dean, genervt das ich so guten Kontakt zu seinem Dad hatte. "Ich habe auch eine App dafür auf dem Handy. Also was haben wir bis jetzt? Ein Opfer, Luke Wallis. Gestorben durch Rasierklingen auf Grund eines Hexenbeutels als er Süssigkeiten gegessen hat. Zeugen sind seiner Frau und sein Kind. Und Tracy, aber sie war an dem Tag nicht bei ihnen. Verdächtige haben wir noch nicht. Täter ist eine Hexe und Tatwaffe sind Hexenbeutel. Motiv noch unbekannt. Habe ich was vergessen?" Beide schütteln den Kopf. "Gut. Dann müssen wir wohl oder übel warten bis das nächste Opfer auftaucht." Ich stelle den Polizeifunk an meinem Handy her. Sam untersucht den Inhalt des Hexenbeutels. Goldfaden, eine Pflanze die es seit 200 Jahren nicht mehr gibt, eine Keltische Münze, um die 600 Jahre alt und ein verkohlter Mittelhandknochen eines Neugeborenen auch mindestens 100 Jahre alt. Ich notiere mir alles und dann haben wir wieder nichts zu tun. "Dann können wir ja jetzt reden." Ich grinse und setze mich auf eins der Betten. "Fragt mich was ihr wollt, ich habe fast nichts zu verheimlichen. Aber ich will das ihr mir meine Fragen dann auch beantwortet." Beide stimmen zu. "Ich fange an. Wo kommst du her?" beginnt Dean. "Geboren und aufgewachsen in London. Zumindest bis ich sechs Jahre alt war. Dann sind wir nach Topeka gezogen. Bis ich zehn war und das mit meinem Vater passiert ist. Danach lebte ich bei Bobby bis ich auf's College ging. Ich bin dran. Hm... wie war es bei euch so? Ich meine mit eurem Dad." Sam versteift sich ein wenig. Das ist kein Thema über das sie gern reden, das wusste ich sobald ich sie gesehen habe, aber ich frage dennoch. "Es war hart. Er hat uns zu Jägern ausgebildet und war streng. Aber es hätte schlimmer sein können." Ich nicke nur. "Gut dann bist du dran." erinnere ich ihn. "Was hast du studiert?" "Psychologie. Ich war die Beste des Landes." Angeben darf man doch ein bisschen, wenn man schon sowas erreicht hat. "Wow." staunt Sam. Dean ist dran. "Hast du Geschwister?" "Nein." sage ich etwas unbehaglich. Dean ist immer noch skeptisch. "Kein Thema über das ich gerne rede." versuche ich mich recht zu fertigen. "Schon gut, wir verstehen das." versichert mir Sam. Jetzt bin ich wieder dran. "Mal sehen, was kann ich noch fragen?" überlege ich laut. "Ich nehme Mal an von euch Beiden hat keiner eine Freundin? Oder einen Freund?" Sam lacht und schüttelt den Kopf, Dean ist genervt aber verneint ebenfalls. "Du?" will Sam nun von mir im gegenzug wissen. "Nein. Ich hatte auch noch nie einen. Andere Menschen finden mich komisch oder gefährlich." sage ich unberührt. Es ist mir nicht wichtig und es macht mich auch nicht traurig. "Oh ok. Was sind deine Pläne für die Zukunft?" Er versucht gleichgültig zu wirken, aber ich sehe ihm an das er neugierig ist. Er traut mir nicht so ganz, aber er mag mich. Was er nie zugeben würde. Ich bin ihnen beiden sympathisch, aber Dean zeigt es nicht so offen. Er will nicht schon wieder jemanden ins Herz schließen nur um ihn wieder zu verlieren. "Ich werde in die Fußstapfen meines Vaters treten. Ich habe nichts was mich hier hält und nichts anderes würde für mich einen Sinn ergeben. Dazu wurde ich wohl einfach geboren." "Allein?" Sam macht sich sorgen. Er kennt mich noch nicht Mal einen Tag und er sorgt sich bereits um mich. Aber so ist er wohl einfach. "Wie denn sonst? Bobby würde mich nie jagen lassen, er wollte nur das ich mich im Notfall verteidigen kann, also fällt er als Partner flach und sonst kenne ich außer euch noch keine Jäger, bei denen ich mir vorstellen könnte mit ihnen jagen zu gehen. Dementsprechend habe ich wohl nicht wirklich eine Wahl." sage ich und zucke mit den Schultern. "Aber du bist jung und unerfahren, das überlebst du nicht. Vorallem wo jetzt alles gerade noch mehr durchdreht als sonst." "Ich kann schon auf mich aufpassen. Und ich habe schon Mal gejagt." meine ich genervt und da hören wir auch schon die Nachricht das noch ein Opfer gefunden wurde. Ich schalte meinen Laptop aus und folge den Jungs aus dem Hotel und zum Auto. Am Tatort angekommen befragt Sam Tracy und Dean sucht und findet den Hexenbeutel. Ich gehe zu Tracy. "Hey, Tracy. Alles ok?" Sie schüttelt den Kopf und ich nehme sie in den Arm. "Ich verstehe nicht wie das passieren konnte." "Ich weiß, aber alles wird gut. versprochen, ok?" Sie nickt zögerlich. Ich kenne sie noch nicht lang, sie ist erst vor kurzem hergezogen. "Bei dir sonst alles gut? In der Schule und so?" "Nein, ich bin suspendiert. Der blöde Kunstlehrer." "Das wird alles wieder, ganz sicher. Wenn du mich brauchst, du hast ja meine Nummer." "Danke Violet." Wir umarmen uns nochmal kurz und ich gehe wieder zu den Jungs. Sie warten schon beim Auto. Die Fahrt zurück zum Motel verläuft still, wieder im Zimmer setze ich mich an den Laptop und notiere alles. "Tracy hat damit etwas zu tun. Und ihr Kunstlehrer, den sollten wir uns auch ansehen. Bei denen stimmt irgendetwas nicht." meine ich schließlich. Beide sehen mich überrascht an. "Aber du bist doch mit Tracy befreundet?" Ich lache über seine Naivität. "Oh bitte. Ein wunderschönes Mädchen zieht vor einem Jahr her und ist ganz allein. Sie scheint nett zu sein aber hat einen Hang zum Bösen. Zeichnungen, gerede über Zauber und wie cool das ist. Ich wusste von Anfang an das sie nicht ganz dicht ist. Ich habe nur gewartet bis sie einen Fehler macht oder einfach aktiv wird. Und das ist sie jetzt. Aber sie arbeitet nicht allein." "Woher willst du das wissen?" "Wäre ich eine Hexe so alt wie sie es ist würde ich es nicht riskieren auf zu fliegen nur weil ich im Kunstunterricht komische Sachen zeichne. Das würde ich nur tun wenn ich dem Kunstlehrer vertraue und er es weiß. Was aber noch wichtiger ist, was ist ihr Motiv? Dämonen töten aus Spaß oder Rache. Aber sie können abhauen und sich einen neuen Körper suchen. Im Gegensatz zu Hexen, die sterben einfach. Sie kehren nicht zurück. Warum also solange leben nur um dann solche Fehler zu begehen? Rache ist es nicht, diese Menschen haben ihr nichts getan, davon hätte sie mir etwas erzählt. Da bin ich mir sicher." Sam nickt nach kurzem überlegen. "Klingt logisch wenn du es so sagst." Dean nickt. "Hm...Ein Ritual?!" rufe ich, als es mir einfällt. Schnell fange ich an zu googlen. "Samhain. Natürlich. Darüber habe ich erst eine Dokumentation irgendwo gesehen. Halloween basiert auf ihm. Er ist derzeit noch in der Hölle, aber wenn man drei Menschen in den drei Tagen vor Halloween tötet und den Letzten um Mitternacht des letzten Tages der letzten Ernte dann kommt er wieder. Und die letzte Ernte ist Halloween. Sie versucht ihn zurück zuholen." schlussfolgere ich und die Jungs starren mich etwas überrumpelt an. "Wie...?" setzt Dean an, lässt den Satz dann aber in der Luft hängen. "Am besten wir überprüfen das mit ihrem Lehrer." schlägt Sam vor. "Gut ich bleibe hier, noch ein bisschen recherchieren. Oder ich treffe mich mit Tracy, sehe was ich noch herausfinden kann." "Ok, wenn etwas passieren sollte, ruf uns." "Ich habe eure Nummern nicht." murmle ich und sehe sie an."Gib Mal dein Handy." fordert mich Sam auf und ich tue wie mir gesagt. Er tippt darauf herum und gibt es mir nach einiger Zeit wieder. "Jetzt hast du alle Nummern von allen Handys die wir haben." Ich nicke dankend. "Ruf uns an wenn etwas passiert oder du was raus findest." erinnert mich Dean. "Mach ich." Dann gehen sie und ich verabrede mich mit Tracy bei ihr im Appartement. 

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Das oben ist Violet.

LG C

What you are doesn't define who you are - SupernaturalWhere stories live. Discover now