BoyxBoy Oneshots

Synchron

Ein weiterer normaler Schultag für Paul, abgesehen davon, dass er einige Minuten später dran war als sonst. An anderen Tagen wäre er bereits schon in Gespräche mit seinen Freunden vertieft, jetzt aber trat er gerade durch die Tür zu seinem Klassenzimmer und rief: „Guten Morgen!" Er stutze. Das war doch nicht nur seine Stimme gewesen. Als er sich umsah fiel auf die um einen sehr perplexen Max stand. Er schien die zweite Stimme gewesen zu sein die gegrüßt hatte. Ohne weiter darüber nachzudenken, setzte Paul sich in Bewegung und gesellte sich zu den immer noch kichernden Hyänen, die sich seine Freunde schimpften. „Reicht auch, so lustig war das nicht." Eine Weile plätscherten die Gespräche wieder vor sich hin bis es dann klingelte und jeder seinen Platz suchte. Die Klasse begrüßte den Lehrer und der Unterricht begann.

Paul wurde bald langweilig und seine Gedanken schweiften ab, während sein Blick durch den Raum wanderte und schließlich am Fenster hängen blieb. Eine Weile starrte er ziellos in das Grüne hinter der Glasscheibe, bis ihm auffiel das er nicht der einzige war der, dessen Augen nicht auf dem eigenen Tisch oder beim Lehrer waren. Max, der unter dem Fenster saß sah in seine Richtung. Auch er bemerkte Pauls Blick und sie sahen sich an.

„Was ist?" Wieder synchron. Beide hatten zur selben Zeit die gleiche Frage geflüstert. Paul setzte zur Antwort an, brach aber ab als er sah das auch Max den Mund zum Antworten öffnete. Das Problem war das Max dasselbe getan hatte und jetzt standen sie wieder am Anfang. Schließlich formte Max das Wort „Langeweile" und Paul konnte nur zustimmend nicken. Die Stunde zog sich wie Kaugummi, der Tag hatte gerade erst begonnen und er war schon wieder müde.

Als die erste Stunde sich dann endlich ihrem Ende neigte, hatte Paul eine ziemlich beeindruckende Skizze Wall- es gezeichnet. Irgendwie musste man sich die Zeit ja vertreiben. Auch der Rest der Klasse hatte sich anderweitigen Beschäftigungen zugewandt, Max zum Beispiel spielte mit seinem Knetradiergummi. Als das erlösende Klingen endlich erscholl, löste sich die schwere, träge Atmosphäre und die meisten Schüler sprangen regelrecht aus ihren Sitzen. So auch Max und einige andere von Pauls Freunden die sich zu seinem Tisch gesellten. „Coole Zeichnung!" „Danke, Max!" Paul grinste hoch und bekam ein Grinsen zurück. „Habt ihr Mathe gemacht?" kam es von Tom, der neben Pauls Tisch stand. „Ja habe ich!" Pauls Blick traf den von Max, sie waren schon wieder im perfektem Einklang gewesen. Eine Weile starrten sie sich an und kassierten deshalb auch einige schräge Blicke von Tom. „Öhm, kann ich dann abschreiben?" Max schüttelte sich kurz bevor er mit einem „Ja klar." Antwortete und zwei Schritte zurück zu seinem Platz machte um seine Hausaufgaben zu holen und sie Tom in die Hand zu drücken. Dieser machte sich auch gleich ans abschreiben. Eine Weile unterhielt sich Paul mit Max und Emil, bis Tom fragte: „Was steht da?" Paul linst auf das Papier mit Max' Hausaufgabe.

„1.412." Das konnte doch nicht wahr sein! Wer stimmte Pauls Aussage ein? Natürlich Max! Die beiden Jungs sahen sich an, und konnten nicht anders als langsam anfangen zu grinsen. Tom und Emil lachten los. „Alter, ihr zwei seid ja heute voll auf einer Wellenlänge." Spielerisch schlug Max Emil gegen die Schulter. „Ach sei still!" Tom schüttelte den Kopf, während er  aufs Höchste versuchte nicht zu lachen. „Nein, im Ernst das war doch schon das 3. Mal heute." Max war ein wenig in Gedanken und korrigierte Tom unbedachter Weise „4." „Schon das vierte Mal?! ! Schau mal, Emil, echte Seelenverwandte." Da konnten sich Emil und Tom nicht mehr halten, sie prusteten los. Max und Paul sahen einander an und verdrehten die Augen, bevor auch sie anfingen zu grinsen.

Die 5- Minuten Pause war schnell vorbei und eine weitere Schulstunde verstrich. Alle fingen an ihre Sachen zusammenzupacken und eine Frage flog durch die Klasse. „Was ham wirn jetzt?" „Mathe!" kam es synchron und sofort trafen sich die Blicke. Ein breites Grinsen zierte beide Gesichter. Das war eine dieser Sachen die auf Dauer nur noch lustiger wurden. Tom und Emil brüllten los. Wie oft denn noch?