Schon wieder schreit meine Mutter ihn an. Der wievielte Typ war es schon nach Papa? Was finden sie alle an ihr? Sie schreit doch alle nur an!
Ich ziehe meine schwarzen Chucks an und ziehe meine Jeansjacke über. Dann öffne ich das Fenster und springe. Keine Sorge, wir wohnen im ersten Stock.
Um ehrlich zu sein weiß ich nicht wo ich hingehe. Das weiß ich nie. Alles was ich will ist so weit wie möglich weg zu kommen, die Nachtluft zu spüren und so wenig wie möglich nachzudenken.
Darüber wie kaputt mein Leben ist, seid Papa Tod ist, wie kaputt Mama ist, dass ich sie nicht mehr kenne und sie sich wahrscheinlich auch nicht, dass wir kaum noch Geld haben und ich bald arbeiten muss, anstatt meinen Träumen zu folgen und schon wieder denke ich an alles.
Kopfschmerzen fangen an mein Gehirn zu verprügeln.
Zu viele Gedanken.Irgendwie hab ich es in die Stadt geschafft. Soll ich in den Park oder in die Innenstadt?
Park.Unter meinen Füßen kann ich den Kiesweg hören. Neben mir sind Haufen weiße Büsche, Wiesen, Lampen, was man halt alles in nem Park findet und vor mir ist ein See.
Ich gehe auf den Steg, ziehe meine Schuhe und Socken aus und lasse meine Füße ins Wasser baumeln. Auf der anderen Seite des Sees stehen ein paar Bäume die einen Spielplatz verstecken.
Wie schön wäre es, nur nich einmal in die Vergangenheit zu reisen. Wir gehen alle Hand in Hand auf einen Spielplatz, Mama setzt sich auf die Bank und Papa gibt mir anschwung auf der Schaukel. Oder wir bauen eine Burg oder gehen rutschen, spielen Verstecken...
Obwohl ich es so sehr will, ich spüre nichts. Ich spüre schon seid einer Weile nichts mehr. Ich will weinen, kann es aber nicht, ich will mit meinen Freunden lachen, kann es aber nicht, ich will wütend auf Mama sein oder mir Sorgen machen, aber es passiert nichts.
Ich lege mich hin und schaue in den Himmel. Er ist schwarz. Kein einziger Stern ist dort oben. Wo sind sie den alle hin? Ich will mit kommen, wartet auf mich.
Meine Augen sind geschlossen, nur meine Ohren lauschen noch. Der Wind der durch die Bäume weht und das Wasser ist zu hören wie es an den Steg prallt. Und von weitem hört man eine Melodie. Eine schöne Melodie, aber sie ist so leise. Ich will sie hören!
Meine Ohren versuchen den Weg zu finden und die Melodie wird immer lauter, bis ich in einem Tunnel ankomme.
Dort sitzt ein Junge. Er singt und eine Gitarre begleitet ihn.
Ohne scheu, setzte ich mich an die Wand neben ihm und weine. Still und heftig. All meine Gefühle brechen auf einmal auf mich ein.Meine Arme umklammern meinen Körper, meine Tränen machen alles nass.
Wie kann ein Lied so schön, aber gleichzeitig so traurig sein?
Wie macht er das?
Meine Gefühle bringen mich um, doch gleichzeitig will ich Leben.
Ich halte diese Gefühle nicht aus!
Was kann ich machen damit sie aufhören?
Sie tuen so weh!Ich schreie. Ich schreie und der Tunnel ist erfüllt mit dem Schall meiner Stimme.
Ich bin ihm noch heute so dankbar, dass er einfach weiter gemacht hat.
Vielleicht hätte ich es ohne seine Stimme nicht geschafft?
Vielleicht hätte ich mir einfach die Bierflasche neben mir genommen und mit einer Scherbe meine Pulsschlag Ader aufgeschlitzt, aber stattdessen bin ich einfach eingeschlafen.Die viele Gefühle machten mich unheimlich müde und irgendwie war es auch gut so.
Als ich auf wache, sehe ich als erstes ihn. Er sitzt dort und schläft mit dem Kopf auf seiner Gitarre. Er trägt nur ein graues T-Shirt. Hatte er nicht gestern noch ein Hemd an? Ist ihm nicht kalt?
Wieso ist mir nicht kalt?
Erst nach ein paar Minuten verstehe ich, dass ich sein Hemd hatte. Er muss es über mich gedeckt haben.
Leise stehe ich auf und lege das Hemd auf ihn. Ich hocke mich zu ihm runter und mustere ihn.
Irgendwie sieht er Asiatisch aus, seine Haut ist echt ebenmäßig und er hat ein Muttermal unter seinem Auge. Ich schätze seine Haare sind braun gefärbt, Undercut.
Er ist echt hübsch... und öffnet seine Augen. Fuck!
Unsere Blicke treffen sich und wir schauen uns eine Weile wortlos an.
"Gehts dir besser?" raunt er mit einer heftigen Morgen stimme.
Ich brauche etwas um zu antworten.
"Hä?"
"Du schienst mir gestern nicht wirklich, ehhh... glücklich."
Wieder brauche ich etwas.
"Ohhh. Ja, mir gehts besser."
Lächle ich ihn an.HALT! Mir geht es besser! Ich lächle! Ich fühle! Ich fühle mich Glücklich, aber ich bin auch Geschockt, von mir selbst.
"Was ist los?!" Fragt er besorgt.
"Danke!Danke!Danke!" Ich umarme ihn.
"Was habe ich gemacht?" Fragt er überrumpelt.
"Ich bin glücklich! Ich spüre etwas!Danke!" Automatisch lege ich meinen Kopf in seine Halsbeuge
"Gern geschehen."Erst jetzt realisiere ich was dort passiert.
Schnell löse ich mich von ihm und entschuldige mich.
Er lächelt mich breit an und wir wissen beide nicht was wir sagen sollen."Musst du nicht nachhause oderso?"
Bricht er die Stille.Er hat Recht. Es ist schon hell draußen.
Zum Glück wird Mama eh nicht vor 12 Uhr in mein Zimmer kommen."Und du?"
"Nein bei mir ist nie jemand zuhause."
"Oh..."Schweigen.
"Wie heißt du?"
"Hm? Ehh Emma..."
"Hi, Emma ich bin Noah."
Gibt er mir seine Hand und schüttelt meine.
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Night.
Truyện NgắnUnd irgendwo in dieser dunklen sternlosen Nacht, hörte ich etwas wunderschönes. Jemand singt und eine Gitarre begleitet ihn. Wieso berührt es mein Herz so? Ohne es zu merken folge ich dem Gesang und komme in einem Tunnel an. Dort sitzt er und spiel...