38. Essen Buchstabieren

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„Was ist los mit dir und Harry?“, hörte ich Tessa sagen, die sich plötzlich wieder neben mich setzte.
In ihrer Hand eine Packung Vanilleeis und zwei Löffel.

Ich starrte mein Handy nun schon seit 10 Minuten durchgehend an und ließ mir die Wort durch den Kopf gehen. Ich hatte mit ihm abgemacht, dass ich morgen zu ihm kommen würde.

Ich kam mir vor wie eine kleine Dramaqueen, die sich nach Aufmerksamkeit sehnte. Im Grunde genommen tue ich das ja auch, ich sehne mich nach ihm. Ich wollte ihn nicht nerven, nein. Vermutlich tat ich das zwar, aber egal. Ich wollte Klarheit und nicht dieses ständige hin und her.

„Ich weiß es nicht, Tess“, seufzte ich und lehnte mich zurück neben sie. Wir legten uns unter die Decke und schalteten den Fernseher an.

„Ich schätze, dass Eis wäre ziemlich angebracht, was?“, schmunzelte sie traurig. Sie wusste, dass es mir auch nicht gut ginge.

„Ich schätze, dass ein tiefgründiges Gespräch über unsere Beziehungprobleme auch ziemlich angebracht wären, huh?“, lächelte ich leicht.

Keine 10 Minuten später saß Tessa heulend auf dem Sofa, den Mund verschmiert mit dem Eis zwischen uns. Ich währenddessen motzte über alles was Harry tat rum.

Und Leute? Es tat verdammt gut einfach mal alles rauszulassen. Diesen ganzen Frust rauszulassen, den Tessa um einiges mehr hatte. Ich erzählte Tessa alles was passiert war. Im Gegensatz zu ihrem Problem, war meines noch nicht mal erwähnenswert, aber sie bestand darauf.

„Ich hasse mein Leben“, maulte ich. Seufzen versuchte ich die letzten Reste von der Packung heiß heraus zerkratzten. Warum läuft nicht alles perfekt und glatt laufen? Es würden keine Probleme auf dieser Welt mehr geben.

„Stimmt gar nicht, ich hasse meines viel mehr“, maulte Tessa traurig.

Wahrscheinlich nehme ich hier jetzt noch 10 Kilo zu. Ganz toll, jetzt werde ich auch noch fett.

„Aber Katy“, sie tätschelte meine Schulter. Ich schaute sie fragend an.

,,Bald wird alles wieder gut sein, ok? Bald ist alles wieder perfekt. Sie sind bald wieder da“, murmelte sie.
Ich gähnte und nickte zustimmend .

Wir hatten uns wieder ein wenig beruhigt und saßen nun müde da und starrten an unsere Decke. Mh, wir sollten sie dringend noch einmal streichen lassen.

Mittlerweile musste es verdammt spät sein. Ich hatte kein Bock mich mehr zubewegen. Ich hatte keine Lust mehr darauf, über irgendwas nachzudenken. Ich brauchte Schlaf und dann würde Morgen alles besser werden, da war ich mir sicher.

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„Tessa, ich bin weg. Bis später“, rief ich in die Wohnung und verschwand zur Türe raus. Es waren 13 Uhr und ich war auf dem Weg zu Harry.

Hektisch bin ich vor einer halben Stunde aufgestanden, da Tessa und ich bis dahin noch friedlich schlafend auf der Couch lagen, bis ich plötzlich wie vom Blitz getroffen aufgewacht bin. Voller Panik machte ich mich fertig und war nun auf dem Weg. Ich war schon 5 Minuten zu spät, als ich ankam. Gott sei dank wohnen sie im Erdgeschoss und ich musste nicht zehntausend Stufen nach oben rennen

Ich hoffte nur Niall wäre nicht da, denn ich wüsste nicht wie ich auf ihn reagieren sollte. Sollte ich mich normal verhalten? Sollte ich ihn zusammen schreien? Ich wusste es nicht.

Vor der Haustür angekommen klingelte ich und wartete, dass sie geöffnet werden würde.
Ich hoffte das Gespräch würde ruhig verlaufen und wir hätten das schnell geklärt. Tja, ich wusste, dass wir beide schnell in Streit miteinander geraten.

Be Happy | H.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt