(20) "Mama, Papa, das ist Caleb, mein Freund."

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(20) "Mama, Papa, das ist Caleb, mein Freund."

"Und bitte seid nett zu ihm!" wiederholte ich mich zum dritten Mal.

Heute würden meine Eltern Caleb kennenlernen und ich war schon richtig nervös.

Die letzten drei Wochen haben wir eine menge Zeit zusammen verbracht. Und nun nach fast einem Monat Beziehung, würde ich Caleb meinen Eltern vorstellen.

Ich hoffte nur, dass sie ihn mögen würden. Wäre auch schwer vorstellbar, dass sie es nicht tun. Caleb musste man einfach mögen.

Er war süß, witzig, hilfsbereit und vorallem auch nett, was man von anderen (wie zum Beispiel John) nicht behaupten konnte.

John hatte ich, seit der Auseinandersetzung vor der Bar, nicht mehr getroffen. Und diese war nun 3 Wochen her.

Ich hatte aber echt nicht das Bedürfnis ihn bald zusehen. Ich war immmernoch stinksauer auf ihn. Warum sollte ich es auch nicht sein? Er hatte nicht das Recht mich so zu beleidigen.

Leicht wütend drehte ich mich um und ging aus der Küche. Ich würde mir sicher nicht den Tag von John versauen lassen! Das war er nicht Wert, dachte ich als es klingelte.

Sofort waren die Gedanken an John verflogen und ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen als ich zur Tür ging.

Schwungvoll öffnete ich die Tür und erblickte meinen Freund. Er sah einfach nur süß aus, wie er in der Tür stand und nervös durch die Gegend schaute.

"Hey!" hauchte ich ihm entgegen.
Lächelnd sah er zu mir runter, während er mich zu sich zog.
"Dir auch Hey!" sagte er und küsste mich.

Nachdem wir den Kuss beendet hatten, bat ich ihn rein.
Die ganze Zeit schaute er nervös durch die Gegend.

"Du brauchst nicht nervös zu sein, sie werden dich lieben!" sagte ich ihm und nahm seine Hand.
"Ich hoffe du hast Recht." sagte er während ich ihn ins Wohnzimmer führte, wo meine Familie schon wartete.

Meine Eltern standen auf um Caleb zu begrüßen. Kelly schien das ganze wenig zu interessieren.

"Mama, Papa, das ist Caleb, mein Freund." sagte ich und guckte sie abwechselnd an. Gespannt wartete ich auf ihre Reaktion, doch diese war
meiner Meinung nach ziemlich unklar.

Sie lächelten zwar, aber ich wusste nicht genau wie sie zu Caleb standen.
"Freut mich Sie kennenzulernen." Caleb reichte ihnen lächlnd die Hand, während ich abwartend neben ihm stand und vor Aufregung fast platzte.

"Uns freut es ebenfalls!" erwiederte meine Mutter, während mein Vater zustimmend nickte. Ich fühlte mich besser, wegen der Tatsache, dass meine Eltern meinen neuen Freund zu mögen schienen. Es lief also ziemlich gut, wenn ich es sagen durfte.

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"Und wie habt ihr euch kennengelernt?" fragte meine Mutter natürlich überhaupt nicht neugierig, während ich eine Erbse auf meinem Teller aufpikste.

"Das war direkt an meinem ersten Schultag. Ich hatte Probleme dabei meinen Schließfach zu öffnen und Sam war so nett mir zu helfen." erzählte Caleb munter.

Achja, die Wette, die hatte ich schon wieder vergessen. Hieß wohl, dass ich Maggie ein Kleid schuldetete. Naja eigentlich schuldete ihr John ein Kleid. Aber das konnte ich ja wohl jetzt vergessen.

"Ach unsere Kleine war schon immer hilfsbereit." sagte meine Mutter erfreut und guckte mich bedeutungsvoll an. Fragt mich jetzt aber nicht was es heißen sollte ich hatte nämlich keinen Plan.

"Möchtest du noch was Caleb?" fragte sie anschließend noch, was Caleb dankend verneinte.
"Mama, darf ich spielen gehen?" fragte meine kleine Schwester plötzlich. Die ganze Zeit über war sie ruhig und brav. Und hatte wie sie mir versprochen hatte kein einziges mal John erwähnt. Dafür musste ich ihr versprechen am Wochenende Eis essen zu gehen.

"Natürlich Schatz. Geh ruhig ins Wohnzimmer." meine Mutter strich Kelly übers Haar und Kelly nickte. Dann schob sie ihren Stuhl vom Tisch weg, wobei ein lautes Kratzen erklang. Und schon war der kleine Wirbelwind aus der Küche gerannt und ich blieb alleine mit meiner neugierigen Mutter und meinem  kritsch guckenden Vater. Und ich war mir im Moment nicht sicher wer mir lieber war.

"Und warum seid ihr hergezogen, wenn ich fragen darf?".
Leicht erschrocken wandt ich mein Blick zur Fragenden und sah sie wütend an. Damit war die Frage wer mir im Moment lieber war wohl geklärt.

Ich war mir ziemlich sicher, dass Caleb diese Frage nicht so toll fand. Zumindest redete er nicht gerne über seine Familie und den Umzug. Mal abgesehen von seiner kleinen Schwester.

Wie befürchtet verspannte sich Caleb neben mir und wurde augenblicklich nervös. Ihm war das Thema unangenehm und ich hätte ihn liebend gern daraus geholfen nur wusste ich nicht wie.

"Ehm.. Mom, kannst du mir bitte den Salat reichen?" startete ich einen mickrigen Versuch meine Mutter abzulenken. Doch sie stieg nich drauf ein sondern reichte mir nur wortlos den Salat und betrachtete Caleb immernoch abwartend.

"Wir sind aus Familiengründen hergezogen, außerdem wollten wir meine Großmutter nicht länger alleine lassen." gab Caleb nach einer längeren Stille von sich.
Oh Gott was hätte ich nur für einen  Retter aus der Situation gegeben.

"Das ist aber nett von euch. Ich hoffe deiner Oma geht es gut?" sagte meine Mutter lächelnd.
"Ja, ihr geht es bestens. Danke der Nachfrage." war Calebs höfliche Antwort.

"Und wie gefällt es dir in unserer Stadt?" schaltete sich nun auch mein Dad ins Gespräch und wechselte somit das Thema.
Errinert mich dran ihm zu Danken.

"Hier ist es sehr schön. Ihre Tochter hat mir auch schon eine menge interessanter Orte gezeigt. ", sagte Caleb und lächelte mich währrendessen an.
"Oh, ich hoffe sie hat dir schon den Park gezeigt, der ist wunderschön." schwärmte meine Mutter.
"Ja hat sie. Der ist echt besonders."
stimmte ihr mein Freund nickend zu.

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Seufzend ließ ich mich auf die Couch fallen. Es war echt ein gelungener Abend und es war schön, dass Caleb endlich meine Eltern kennenlernen konnte. Dennoch war ich froh, dass der Abend zu Ende war. Es war echt anstrengend darauf zu achten, dass Tabuthemen, wie John, vermieden wurden.

"Schatz, können wir reden?" hörte ich meine Mutter aus der Küche rufen.
"Klar, was gibts?" rief ich zurück während ich mich ein wenig aufrichtete.
"Ehm, ich wollte mit dir über Caleb reden." meine Mutter betrat das Wohnzimmer und setzte sich in den Sessel mir gegenüber.
Kritisch beäugte ich sie dabei, warum wollte sie über Caleb reden. Ich hatte das Gefühl sie würde ihn mögen.

"Aha.." sagte ich schließlich, wie ich vielleicht erwähnen sollte, immernoch sehr skeptisch.
"Also, Liebling bist du nicht der Meinung, dass das ganze zwischen euch etwas zu schnell geht?" sagte sie schließlich, was mich sprachlos werden lies.

"Ich meine wie lange kennt ihr euch? 2 Monate? Außerdem..."
"Mom!" unterbrach ich sie wütend. Es ging überhaupt nicht zu schnell.

Wir sind ja nicht direkt am ersten Tag ins Bett gesprungen.
Und überhaupt warum sollte man alles immer wie in Kitschromanen, in die länge ziehen? Ich mochte ihn, er mochte mich. Fertig.

"Sei jetzt nicht sofort sauer." sagte sie schließlich seufzend.
"Ich dachte nur immer, dass du und John irgendwann mal zusammen kommen würdet. Ihr wärt so ein tolles Paar."
"John und ich?" fragte ich verwundert. "Das glaub ich wohl eher weniger."

Es stimmte schon, ich war mal in John verknallt. Aber damit wollte ich jetzt abschließen.

"Aber John ist ein echt klasse Kerl. Und du kennst ihn schon wenig." mütterlich guckte sie mich an.
"Was soll das denn jetzt heißen?" fragte ich zickig. Caleb war toll. Ich verstand nicht was ihr Problem war.

"Ich finde nur deine Beziehung ist etwas überstürzt, das ist alles." seufzend stand meine Mutter auf.
"Die Beziehung ist überhaupt nicht übereilt!" wütend sprang ich auf. "Caleb ist klasse. Und wenn du das nicht einsiehst, dann tut es mir Leid."
ich ging mit schnellen Schritten zur Tür, als mir noch etwas einfiel.

"Außerdem, ist John bei weitem nicht so toll wie du ihn hinstellst!" mit diesen Worten verließ ich das Wohnzimmer mit einem lauten Türknall.

(K)eine schickimicki Lovestory Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt