Kapitel 3

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Einen Fuß vor den anderen setztend schlich ich wieder zur Glasscheibe um mir endlich Gewissheit zu verschaffen...
Der Mond war mittlerweile etwas gesunken und die Nacht bekam einen gruseligen Schleier übergelegt.

Ich betrachtete den Rasen vor dem Haus, den Sternen besetzten Himmel und die Bäume am Waldrand. Gerade wollte ich wieder wegschauen, da bewegte sich etwas zwischen ihnen...

Etwas riesiges schlich langsam aus dem Wald zu unserem Haus heran.
Meine Nackenhaare stellten sich auf, als das... Ding... langsam seinen Kopf hob.

Zwei gelb funkelnde Augen starrten mich direkt an und fixierten mich für einen Moment.
Dann begann das Biest du heulen.
Laut und durchdringlich mit einer gewissen Tiefe, die einen Erschaudern ließ.

Daraufhin stockte mir der Atem und ich hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Schnell krabbelte ich in die hinterste Ecke meines Zimmers und umschlang dort meine angezogenen Beine mit den Armen. Mir auf die Lippe beißend starrte ich die Glasscheibe an und wartete auf weitere Geräusche. Doch es blieb still.

Totenstille breitete sich über das ganze Haus aus und ich bekam immer mehr Angst.

Ein schrillen Ton erklang und ich schrie kurz auf, bevor ich realisierte, dass es die Klingel war... Keuchend stand ich auf und tapste die Treppen hinunter zur Tür, um meine Eltern einzulassen.

Langsam zog ich die Tür auf und starrte in zwei rot glühende Augen.

Der ältere Junge, dem sie gehörten war muskulös gebaut und hatte verwuschelte schwarze Haare, die ihm leicht in die Augen hingen.

Als er sprach, lag ich ihm sofort zu Füßen. Seine Stimme war tief und leicht rau. Doch zugleich war sie liebevoll und stark.

"Es tut mir leid. Er will es so!" flüsterte er.
"W- Was? Äh, wie bitte? Wer will was?" stotterte ich perplex zurück.
"Er hat geheult... Und der Befehl war klar zu verstehen! Triff mich übermorgen am großen Felsen des Friedens. Dort werde ich dir alles erklären." sprach er weiter, ohne auf meine Fragen einzugehen.

Jetzt hatte ich wieder alle meine Sinne beisammen. "Hören Sie mir mal gut zu... Ich kenne Sie und ihre Absicht hier nicht, aber sie gruseln mich zu Tode und ich würde ihnen raten jetzt schleunigst wieder zu gehen und sich um ihre eigenen Probleme zu kümmern. Gehen sie zu einem Artzt!" sagte ich ihm lautstark und selbstbewusst meine Meinung, so wie Ma es mir beigebracht hatte.

"Es ist dein Problem, nicht meins." erwiderte er und stürzte sich auf mich. Ich schrie erschrocken auf, als ich hart auf den Boden aufschlug.

Der Fremde war über mir und ich bekam es mit der Angst zu tun. Ich versuchte ich von mir wegzudrücken, stockte aber, als auch er zu heulen begann. Anders als das Wesen davor, aber doch auf seine Weise dominant.

Aufeinmal hörte ich das Geräusch von zerreißendem Papier und als ich ihm ins Gesicht sah, erblickte ich zwei spitze Zähne, die sich in seinem Mund gebildet hatten. Dann, ganz plötzlich und blitzschnell, schlug er seine Zähne ich meine Schulter. Ich schrie vor Schmerz auf und als er nicht loslassen wollte und noch tiefer in die Wunde biss, fing ich an herzzerreißend zu weinen. Es tat so weh.

Dass er von mir abließ, bekam ich gar nicht mehr wirklich mit. Er hob mich hoch, trug mich zum Sofa und legte mich dort ab. Das letzte, was ich noch sagen konnte war: "Vampir!"

Doch der Fremde lachte nur und sagte spöttisch: "Nein. Viel besser! Werwolf..."

Und dann fielen mir die Augen zu.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 30, 2017 ⏰

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The white WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt