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An einem warmen Frühlingsmorgen sah es für Felix so aus, als würde alles besser werden.

Als er mit seiner Schwester durch das Schultor auf den Pausenhof trat, kamen ihnen drei Jungen aus ihrer Klasse entgegen. Und sie lächelten.

Es war ein ehrliches, strahlendes Lächeln, das erkannte Felix sofort. Unbewusst schob er sich etwas vor seine Schwester, das Lächeln verunsicherte ihn.

Hi, Felix, begrüßte ihn einer der Jungen, ein großer Blonder mit braun gebrannter Haut.

Hallo, sagte Felix schüchtern. Er hatte Angst.

Hey, keine Sorge, wir wollen nichts von dir. Naja, wir dachten uns, du möchtest bestimmt mal mit uns abhängen.

Felix blieb der Mund offen stehen. Hatte der große Junge das wirklich ernst gemeint? Sein Herz machte schon Freudensprünge, doch er zwang sich zur Ruhe.

Nur, wenn meine Schwester auch mitkommen darf.

Der Junge runzelte die Stirn und musterte Marie abschätzig. Felix war mulmig zumute, denn es schien nicht so, als würde der Blonde zustimmen.

Du oder niemand. Überleg es dir gut, Geist. Geist. So nannte man ihn in der Schule. So eine Chance bekommt man nicht noch einmal.

Felix war verunsichert. Er wollte sich unbedingt mit den anderen Jungs anfreunden, aber er konnte seine Schwester unmöglich im Stich lassen.

Schließlich senkte er den Blick und schüttelte leicht den Kopf, was die Jungs als Verneinung werteten. Der Blonde schnaubte verärgert auf und schubste Felix so heftig, dass dieser im Dreck landete.

Du Pisser. Du Mädchen. Vier einfache Worte, und weg waren die drei Jungen.

Marie, die die ganze Zeit stumm zugeschaut hatte, half ihm auf. Danke, Felix, murmelte sie. Danke, dass du mich nicht im Stich gelassen hast.

Wir gemeinsam bis zum Ende, antwortete ihr Bruder leise.

SchneeweißWo Geschichten leben. Entdecke jetzt