Take me Home...

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“Fanny! Wach auf! Du hast verschlafen!“, hörte ich die aufgeregte, aber zugleich auch liebevolle Stimme von meinem Bruder Louis rufen. Oh nein...! Wieso ausgerechnet heute? Heute wo wir die wichtige Klausur schreiben!

Schnell sprang ich aus dem Bett und rannte ins Bad. Zum duschen hatte ich zu wenig Zeit.Also putze ich mir nur meine Zähne, bürstete mir meine Haare und schminke mich ein bisschen. Jetzt musste ich mir noch Klamotten raus suchen. Ich entschied mich für ein blau weißes Top und ein paar schwarze hotpants. Ich schnappte mir meine Schultasche und einen Apfel, den ich schnell einsteckte, und rannte los.

Es war inzwischen 7:56 Uhr. Das heißt, dass die Schule in genau vier Minuten anfängt!

Nun rannte ich schneller. Als ich keuchend und völlig erschöpft an meinem Klassenzimmer ankomme, klopfe ich zaghaft. “Herein!“, höre ich eine genervte Stimme antworten. Vorsichtig drücke ich die Klinke runter und betrete den Raum. “Junges Fräulein, das kann so nicht weiter gehen! Sie sind jetzt schon das dritte mal in dieser Woche zu spät!“, fing Frau Wagner an zu schimpfen. “Aber...“, versuche ich sie zu unterbrechen. “Nichts aber!“, schreit sie mich an, “setzen!“. Mit gesenktem Kopf ging ich nun zu meinem Platz in der letzten Reihe. Ich stellte meine Tasche neben meinen Stuhl und setzte mich. “...Jeglicher Betrugsversuch, wird mit einer sechs bestraft!...“ hörte ich Frau Wagner noch sagen. Als wir das Blatt umdrehen durften, traf mich der Schlag. Ich wusste... Garnichts! Unauffällig versuchte ich auf das Blatt von Lena zu schauen. Sie ist mir bisher garnicht aufgefallen. Als sie das bemerkte, lächelte sie mich an und schob ihr Blatt vorsichtig ein Stück in meine Richtung. Ich fing an zu schreiben. Auch wenn ich nichts von dem Thema wusste, klangen ihre Sätze richtig. Ich glaube ich bekomme doch keine sechs sondern, wenn ich viel Glück habe, eine drei. “So! Schluss jetzt! Stifte zur Seite legen, ich sammle jetzt ein.“ Als es zur Pause klingelte, ging ich sofort zu Lena um mich zu bedanken. Ich ging auf sie zu und stellte mich erst einmal vor. “Heyy, ich heiße Fanny“ setzte ich an. Doch plötzlich fing sie an zu lachen. “Ich weiß wer du bist!“brachte sie kichernd heraus. Doch dann verstummte sie und schlug sich die Hand vor den Mund.

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