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Peinliches Schweigen folgte bis er sich räusperte und es brach: „Du sagtest vorhin du hättest was wichtiges vor? Was denn wenn ich fragen darf?"

Ich hatte die Beine übereinander geschlagen und starrte geradeaus die Fahrstuhltür an.
„Ach nur das wichtigste Vorstellungsgespräch meines Lebens", seufze ich und sehe zu ihm.
„Aber das kann ich vermutlich jetzt vergessen...", ich streiche mir frustriert eine Strähne hinters Ohr und beobachte wie er Verständnisvoll nickt.

„Du kannst es ihnen ja erklären. Sie verstehen das bestimmt und geben dir einen neuen Termin", sagt er aufmunternd und mustert mich von oben bis unten.
„Jetzt versteh ich wenigstens warum du so Hübsch bist." Ich nicke nur. Er hat recht, bestimmt bekomme ich einen neuen...Moment warte was?!

Mit hochgezogener Braue sehe ich ihn an. „Ähhh, ich meine deine Outfit. Das ist Hübsch!", rettet er sich noch und kratzt sich verlegen am Hinterkopf. Achso nur mein Outfit. Ich schaue kurz an mir herab und streiche den Rock glatt.
„Ja, danke", sage ich etwas enttäuscht und lächle schwach.
„Ich bin übrigens Louis", meint er nun und hält mir grinsend die Hand entgegen. „Lilli", erwidere ich lächelnd und schüttle sie.

Dabei schauen wir uns tief in die Augen. *du hast es mit den Augen was?!* Ja na und...sie sind halt auch schön!

Am liebsten würde ich gar nichts mehr anderes ansehen, denke ich und betrachte ihn noch ein bisschen von der Seite.
Wie er sich durch sein zerzaustes Haar fährt und vor sich hin schmunzelt. Warum kommt er mir nur so bekannt vor?
„So Lilli also...", sagt er nach einiger Zeit. „Dann erzähl mir mal was von dir. Zeit haben wir ja jetzt." Was von mir erzählen...ehrlich? Da gibt es eigentlich gar nicht so viel.

Unschlüssig sehe ich ihn an. „Biiiittttteeeee", fleht er und zieht eine Schnute. Gott das sieht verdammt Sexy aus *Lilli!!!* Was denn?! Man wird doch wohl noch schwärmen dürfen.

„Okay", gebe ich mich schließlich geschlagen. Was ein Lächeln über sein Gesicht huschen lässt.
Ich erzähle ihm von unserem kleinen Bauernhof. Das wir fünf Pferde besitzen, wo eines auch mir gehört, von den Babykatzen die total knuffig sind und unserem Hund Prinz. Der gerne mal sein Geschäft an Orten erledigt die nicht dafür bestimmt sind.
Dann bekommt er noch etwas von meinem großen Traum auf die Ohren und zu guter letzt erzähl ich ihm von Ardijana und was ich nicht alles schon für ein scheiß mit ihr erlebt habe.

Lou hört die ganze Zeit aufmerksam zu und lacht ab und an auch.
Als ich ihm davon berichte das ich auch total gerne mit Adri Pennyboard fahren gehe, wiederfährt ihm ein „Die sind geil!" und ich bekomme den Daumen gezeigt.
Was mich noch umso mehr freut. Noch nie hatte sich jemand so für mich interessiert. Ich strahlte förmlich, von innen nach außen.

Dieser Junge war einfach der Wahnsinn. „So genug von mir. Wie sieht es denn bei dir aus Louis?", frage ich ihn lächelnd.
„Ach nix besonderes", versucht er abzuwinken. „Lou!!", sage ich und sehe ihn streng an.
Doch schon bald hat sich mein Blick in ein lächeln verwandelt. Bei ihm konnte ich nicht lange ernst bleiben.

„Ja ist ja gut", sagt er lachend und erzählt mir mit strahlenden Augen von seiner großen Leidenschaft dem Fußball. Dass er auch sehr gerne singt und von seiner großen Familie, in der er der einzige Mann ist.
Während er erzählt rutsche ich noch ein Stück näher und verfolge jedes klitzekleine Wort. Als er von seinen drei Freunden berichtet werde ich stutzig.
Dem verfressenen Niall, der ständig etwas Essen könnte oder von Liam, mit dem er so manche Wasserschlacht ausgefochten hat und natürlich Harry mit dem er durch Dick und Dünn zu gehen scheint.

Harry, Liam und Niall...diese drei Namen kenne ich doch auch. Ich runzle die Stirn und sehe nachdenklich an ihm vorbei.

„Alles okay?", unterbricht er seine spannende Geschichte, darüber wie Harry und er versucht haben ein kleines Kätzchen vom Baum zu retten...was mit mehreren Kratzern an Armen, Gesicht und einem gebrochenen Bein endete, und sah mich besorgt an. "
Was...? Ähm ja. Ich war nur in Gedanken", sage ich und schüttele leicht den Kopf. *Gott Lilli was hast du nur für Hirngespinste?!*
Das frag ich mich auch...

"Okay", antwortet er daraufhin, beugt sich etwas vor und streicht mir eine Strähne zurück hinters Ohr.
Mein Kopfschütteln war wohl doch etwas stärker gewesen als gedacht. Er ist so nah, dass ich seinen Atem auf meinem Gesicht spüren kann.

Dankend sehe ich ihn an und er erwidert den Blick mit einem leichten grinsen.
Seine Hand verschwindet danach aber nicht sofort, so wie ich es angenommen hatte, sondern verweilt in meinem Nacken. Direkt unterhalb des Ohrs.
Tief schaue ich ihm in die Augen. Die zwischen meinen und meinen Lippen hin und her huschen.
Mein Puls beschleunigt sich schlagartig, als er mir noch näher kommt. Er will doch nicht etwa...?!

*Doch er will süße! Er schließt schon seine Augen!* Omg! Omg! OMFG...ja, ja, jaaaa!! Das es so weit noch kommt, hätte ich nie gedacht. Ich schließe ebenfalls meine Augen und komme ihm das letzte Stück das uns noch trennt entgegen.

Da gibt es auf einmal einen lauten metallischen Knall, gefolgt von Stimmen.
Louis und ich fahren erschrocken auseinander und starren zur Fahrstuhltür. Unsere Hilfe scheint doch früher da zu sein als wir dachten. Schade eigentlich...

"Ey Tommo! Wo steckst du schon wieder fest?!", höre ich eine männliche Stimme belustigt sagen. "Na wie immer halt Payno", ruft Louis lachend gegen die Tür.
"Wir sind zwischen dem sechsten und siebten Stock."
"Alles klar, gleich ist jemand da", antwortet die Stimme und es folgen wieder die Metall Geräusche.

Tommo?! Payno?! Hää? Ich dachte sein Name wäre Lou... Plötzlich macht es Klick.
Natürlich kannte ich ihn! Es handelte sich hier um niemand geringeren als Louis Tomlinson der Sänger der wohl bekanntesten britischen Boyband. Und ich Dummi hab das nicht gecheckt.

Entgeistert starre ich ihn an. "Du...du...", stottere ich und deute auf ihn.
Verwirrt mustert er mich, öffnet den Mund um etwas zu erwiedern schließt ihn aber dann wieder.
Vermutlich hatte er Verstanden.
Denn er seufzt auf einmal und sieht leicht frustriert an die Decke.

"Du bist doch noch drauf gekommen was?"
Er wendet den Blick wieder zu mir und beißt sich auf die Unterlippe. "Sorry, das ich es dir nicht gleich gesagt habe aber...es war mal schön mich ganz normal mit jemandem zu Unterhalten", sagt er und lächelt leicht.

Ich habe meine Stimme schließlich wieder Gefunden und sage freundliche: "Ach quatsch, dafür musst du dich doch nicht entschuldigen. Ich hätte ja auch schon von Anfang an drauf kommen können."
Ich lächle verlegen und füge hinzu: "Außerdem bist du ja auch nur ein Mensch und und unsere Unterhaltung war auch wie so eine."

Jetzt grinst er bis über Beide Ohren. "Danke Lilli...sag mal hast du vielleicht ein Stift", fragt er mich nun und lehnt sich wieder zu mir.

Ein Stift?! Was will er denn jetzt bitte mit einem Stift??
"Ähm...ja", sage ich, wühle in meiner Tasche danach und reiche ihm den Stift verwirrt.
Er nickt dankend und greift nach meinem Arm. Bevor ich irgendetwas dazu sagen kann, hat er den Ärmel meines Jacketts umgeschlagen und etwas auf meinen Unterarm gekritzelt.
Mit den Worten "Ich würd mich freuen wenn wir diese Unterhaltung fortsetzen könnten", gibt er mir den Stift augenzwinkernd zurück.

Kurz darauf geht die Fahrstuhltür auf und mehrere Männer bugsieren uns aus dem Fahrstuhl in den siebten Stock.
Wo schon besagter Payno alias Liam und ein paar Sanitäter auf uns warten.
"Altes Haus?" Mit diesen Worten schließt Liam Lou in eine herzliche Umarmung, die er genauso erwidert.
Dann reden die beiden noch weiter über etwas, was ich aber leider nicht mitbekomme. Da sich einer der Sanitäter meiner animmt.

Als er mit der oberflächlichen Untersuchung und seiner Fragerei endlich fertig ist, sehe ich wie Lou's Bodyguards ihn und Liam zum gehen auffordern.
Schade...ich wollte mich doch noch von ihm verabschieden.

Während Liam mich freundlich anlächelt, zum Abschied winkt und den Bodyguards folgt, kommt Lou auf mich zu.
Ich halte den Atem an als er direkt vor mir stehen bleibt. Er mustert mich lächelnd und schaut mir tief in die Augen.
"Ich mag übrigens deine Augen", flüstert er und küsst mich kurz auf die Wange.
"Ich mag deine auch", hauche ich als er schon längst wieder kichernd zu Liam gerannt ist. Kurz vorm Ausgang dreht er sich nochmal zu mir um. "Melde dich ja?!", ruft er und deutet auf seinen Unterarm.

Ach ja...das hatte ich ja schon wieder total vergessen.
Ich nicke lächelnd und beobachte wie er mit einer Traube von Bodyguards das Gebäude verlässt.
Natürlich würde ich mich bei ihm melden. Aber sowas von 100 % denke ich und fahre leicht die Zahlen auf meinem Unterarm nach.
Mal sehen ob wir dann noch was anderes fortsetzen können...
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Ende

Ich hoffe sie hat euch gefallen :3

Elevator War  || L.T. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt