Kapitel 4

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Nach einer Weile Fahrt mussten wir aussteigen und eilten weiter zu meinem Haus. Ich kramte den Schlüssel aus meiner Tasche und schloss die Tür auf. Kaum hatte ich auch nur einen Fuß in die Tür gesetzt, wurde ich von meiner Freundin angesprungen. Sie hatte wohl den Ersatzschlüssel genommen.
,,Da seid ihr ja endlich. Wie ich sehe, regnet es draußen wohl ein wenig.
,,Ja, leider.“
,,Oh, ist das Kätzchen nass geworden?“
,,Meh, lass es doch!“
beschwerte ich mich, schüttelte mich aber, auf die Aussage meiner Freundin betont, wie eine Katze aus, sodass sie ebenfalls etwas nass wurde.
,,Ey!“
Ich wollte noch weiter gehen und drückte sie an mich.
,,Ah! Lass mich los, du bist total nass und kalt!“
Plötzlich packte mich jemand am Kragen des Mantels und zog mich von meiner Freundin weg. Ich drehte mich etwas verwirrt zu Sebastian um. Dieser senkte leicht seinen Kopf zu mir.
,,So, das reicht jetzt aber. Zieh dir lieber mal etwas warmes und trockenes an, bevor du dich erkältest. Gib mir am besten gleich meinen Mantel wieder.“
,,Oh, ähm ja natürlich.“
meinte ich und zog den vom Regen ganz schweren Mantel aus und gab ihn Sebastian zurück.
,,Danke...nochmal...“
nuschelte ich.
,,Bitte. Jetzt geh schon, ich mache dir währenddessen einen Tee. Oder hättest du lieber etwas anderes?“
,,Danke. Nein, Tee ist in Ordnung.“
,,Ich nehme an Earl Grey?“
,,Ja.“
,,Ich mache am besten gleich für alle eine ganze Kanne Tee.“
,,Natürlich, mach das.“
meinte ich, dann ging ich hoch in mein Zimmer. Nirana folgte mir.
,,Uuund?“
,,Was denn?“
,,Naja, wie wars? Habt ihr alles bekommen?“
,,Ja, haben wir.“
,,Gut. Ich habe auch das Zeug für die anderen dabei, habe es ihnen aber noch nicht ausgeteilt...“
,,Okay, danke.“
,,Bitte. Und, was ist so alles passiert? Was hat alles zusammen gekostet? Haben sie viele Fragen gestellt?“
,,Alles zusammen hat 479,89€ gekostet...das war fast mein ganzes Geld...“
,,Was!? Okay ich zahl die Hälfte.“
,,Wie bitte? Das musst du doch nicht... Oh, ich habe unten etwas vergessen, ich hole es schnell.“
Ich eilte, beziehungsweise rutschte die Treppe runter, nahm die Tüten und ging zurück zur Treppe. Und wie es natürlich kommen musste, rutschte ich durch meine nassen Socken schon auf der ersten Stufe aus und knallte auf die Treppe.
,,Alles okay!?"
rief Nirana von oben herunter. Auch die anderen kamen zu mir. Ich biss die Zähne zusammen und stand wieder auf.
,,Ja, alles in Ordnung."
antwortete ich und lief nach oben.
,,Oh je wie peinlich!"
meinte ich zu meiner Freundin, als die Tür wieder zu war.
,,Tja, warum musstest du auch so rennen?"
,,Tut mir leid...aber schau mal, was ich mir gekauft habe!"
Ich hielt ihr den Pulli hin und sie lächelte.
,,Hast du den etwa wegen Sebastian gekauft?"
,,Was!? Nein! Meh... Ich hab das halt gefunden..."
,,Und? Ziehst du es gleich an?"
,,Sonst wäre ich nicht nochmal runter gegangen."
,,Na dann."
So zog ich mir meine schwarze Jogginghose und den ebenfalls schwarzen Kapuzenpulli an, dann gingen wir wieder runter zu den anderen. Es roch schon nach Earl Grey und wir setzten uns auf die Couch, auf der auch Grell gerade saß. Sebastian gab uns sofort jeweils eine Tasse Earl Grey in die Hand. Vorsichtig nippte ich an dieser. Da fiel mir ein, dass ich Nirana erzählen wollte, was in der Umkleide passiert war. Aber sie jetzt nochmal nach oben zu entführen wäre zu auffällig. Ich muss es ihr wohl später erzählen. Obwohl... Ich holte mein Handy hervor, welches ich in der Bauchtasche des Pullis hatte. Ich öffnete eine neue Notiz und begann, alles unbemerkt aufzuschreiben. Dann sperrte ich mein Handy und gab es Nirana. Das machten wir öfters so. Sie gab dann meinen PIN ein und las es sich durch, darauf achtend, dass niemand mitlas. Danach löschte sie alles wieder und tippte ihren Text ein. Nervös wartete ich darauf, dass sie mir mein Handy wieder gab. Und schon drückte sie es mir wieder gesperrt in die Hand. Die anderen unterhielten sich etwas auf englisch und bemerkten nichts davon. Ich entsperrte wieder mein Handy und las mir ihren Text durch.
Ach herrje, du bist echt ein Talent. Du hättest dir doch denken können, warum du davor stehen sollst... Naja. Ich kann mir das gerade zu gut vorstellen, wie du wahrscheinlich knallrot vor ihm standest. XD Das fängt ja schon mal gut an... Was passiert denn noch? Aber nicht, dass es so schnell passiert, wie am Anfang deiner Fanfiction, die du schreibst (¬‿¬)
Ich muss dir leider noch sagen, dass ich heute Abend wieder heim muss also...viel Spaß ^^. Aber übertreib's nicht, du weißt was ich meine.
Na toll. Sie zieht mich damit auf, war ja klar. Doof, dass sie heute Abend gehen muss...
Wann musst du gehen?
Ich gab ihr wieder mein Handy, kurze Zeit später hatte ich es wieder in der Hand.
20 Uhr.
Ich nickte.
,,Uhm... would you please listen to me?"
Alle drehten sich zu mir um.
,,I would now like to give everyone there things, so you can change now or later. I'll get them out of my room."
,,Okay, then do this. We will wait here for you."
So gingen ich und Nirana hoch in mein Zimmer und schleppten die Tüten nach unten ins Wohnzimmer. Dort stellten wir sie ab uns kramten die Sachen hervor. Ich verteilte die gekaufte Kleidung, Nirana die gebrauchten. Jeder schien mit den Sachen einigermaßen zufrieden zu sein. Alois und Ciel entschieden sich, ihre Sachen für die Nacht anzuziehen und verschwanden jeweils mit ihren Butlern in ihren Zimmern. Ich und meine Freundin wurden aus dem Wohnzimmer gescheucht, als auch die anderen sich umziehen wollten. So gingen wir mit unseren Tassen in die Küche. Als alle fertig waren, wurden wir wieder rein gerufen. Sebastian und Claude mussten wohl mit ihren Herrn gesprochen haben, denn auch sie waren umgezogen. Ich verschluckte mich bei diesem Anblick an meinem Tee, den ich während dem Laufen trank.
Oh mein Go- nein warte... egal ... OMD... Sebastian in Pulli und Jogginghose! Ich glaube ich sterbe... Ich habe gerade so sehr das Verlangen ihn anzuspringen und zu umarmen...Nein nein nein, das kann ich nicht tun! Bleib ruhig Emilia, ganz ruhig...
Ich stellte meine Tasse wieder auf den ursprünglichen Platz und mich auf meinen; die Couch. Nirana saß neben mir. Gegenüber im Sessel saß Ciel, Sebastian hinter ihm. Meine Freundin bemerkte natürlich sofort meine Blicke zu ihm und sie zog mir meine Kaputze über den Kopf.
,,Hey! Was soll das!?"
,,Na ich dachte mir, wenn du schon Katzenohren an deinem Pulli hast sollten sie doch alle mal sehen, nicht wahr?"
Sie zeigte mir mit ihren Augen kurz zu Sebastian und grinste fies. Ich sah sie böse an.
,,Ach ja,"
meinte sie und zog meinen Katzenschwanz hervor.
,,Den hast du ja auch noch am Pulli."
lachte sie.
,,Meh, lass den los, bevor du ihn noch abreißt!"
,,Ist ja schon gut, ich mach ja gar nichts."
meinte sie nur und ließ ihn unschuldig tuend los. Ich knurrte sie an.
,,Na nicht knurren, das gehört sich nicht. Böses Kätzchen."
Ich drehte mich beledigt um und zog meine Kaputze weiter runter.
,,Lass mich doch..."
Während die meisten nur mit einem Fragezeichen im Gesicht auf uns schauten, mussten sich Claude und Sebastian ein Lachen verkneifen. Das musste von außen bestimmt komisch ausgesehen haben. Sebastian räusperte sich etwas.
,,Emilia? Dein Tee wird kalt."
Ohne den Blick von dem plötzlich so interessantem Wohnzimmer-Teppich zu wenden nahm ich schweigend meine Tasse und nippte weiter daran. Mittlerweile war der Earl Grey schon bitter geworden. Doch ich ließ es mir nicht anmerken und trank ihn einfach. Die anderen unterhielten sich wieder auf englisch und es wurde schnell dunkel. Wir aßen noch zu Abend, dann musste auch kurz darauf Nirana schon gehen. Sie verabschiedete sich von allen und versprach, bald wieder zu kommen. Dann war ich allein mit allen.
Okay. Was könnten wir machen? Vielleicht einen Film schauen? Ob das eine so gute Idee wäre? Naja besser als nichts... Aber welchen Film?
Ich ging zu dem großen Schrank neben dem Fernseher und kramte die ganzen DVD's heraus.
-Ouija
-Black Butler Realverfilmung
-Black Butler Book of Murder AMV
-Einen Stephen King's Horror Film
-Einen Film... ab 16...
-Der Teufel trägt Prada
-Dämon- Trau keiner Seele
-Der letzte Exorsismus
...Na toll, nur Filme über Teufel oder Dämonen...meh. Vielleicht etwas aus dem Internet... Und dann? Etwas aus dem viktorianischen England?
-Alice im Wunderland
-Sherlock Holmes
-Victoria, die junge Königin
-My fair Lady
Hmm... oder eher etwas aus unserer Zeit... aber welcher Film ist heutzutage noch solchen Leuten zu zeigen? Ach, keine Ahnung, ich schalte einfach den Fernseher an... wird schon schief gehen.
Ich wollte gerade etwas dazu sagen, entschied mich aber um und schaltete einfach den Fernseher an. Alle schauten erschrocken auf den Kasten. Ich sagte nichts und ging die ganzen Sender durch. Auf einem kamen gerade Nachrichten. Wieder irgendwo ein Anschlag, ein Raub, Naturkatastrophe,... immer dasselbe. Ich klickte weiter. Irgendwann sah ich in der Anzeige eines Senders etwas mit ,Demon'. Sofort blieb ich drauf. Den Film kannte ich noch nicht. Er hatte gerade erst angefangen. Die anderen versammelten sich schweigend um die Couch herum und sahen zu. Da viel mir ein, sie verstehen ja kein Deutsch. Schnell schaute ich, ob Untertitel vorhanden waren. Zum Glück, englisch war dabei. Also schaltete ich diese dazu und die anderen konnten mitschauen. Der Film stellte sich als Romanze zwischen einer Frau und einem Teufel heraus. Meine Gefühle und Gedanken dazu nicht allzu sehr zu zeigen fiel mir sehr schwer. Dass der Teufel in meiner Version Sebastian sein sollte und die Frau ich, muss keiner Wissen. Dann kam eine Szene, die mich an vorhin erinnerte. Der Teufel, in Menschengestalt, zieht sich gerade um und ist oberkörperfrei. Die Frau kommt aus Versehen herein und eilt knallrot wieder raus.
Wow, selbst das Fernsehen will mich wohl damit ärgern...
Ich zerrte meine Kaputze tiefer ins Gesicht, um es zu verdecken. Ich merkte nicht, dass Sebastian kurz zu mir gesehen hatte und sich nun ein Kichern verkneifen musste. Nach einer weiteren Stunde endete der Film und irgendein Action Film folgte nach einem kurzen Werbespot. Ich stand auf und ging in die Küche. Keine Ahnung, was ich hier wollte. Ich sah aus dem Fenster. Es regnete immernoch. Ich lehnte mich an der Arbeitsplatte ab und schaute dem Regen zu. Irgendwann wurde es mir trotz meines Pullis kalt und ich wandt mich vom Fenster ab. Ich wollte hoch, wieder meine Decke holen. Doch mir fiel auf, dass der Tisch nicht gedeckt war.
Das könnte doch ausnahmsweise mal ich machen...
Also. Gesagt, getan. Sofort kramte ich die Teller, Tassen und das Besteck raus. Natürlich blieb das nicht unbemerkt und Sebastian kam rein. Nein, nicht Sebastian. Es war Claude.
Was will der denn hier?
,,Deckst du den Tisch?"
,,Ja, sieht wohl so aus."
,,Soll ich dir helfen?"
Du könntest jetzt weg gehen.
,,Nein danke. Es ist ja nicht viel."
Claude kam näher auf mich zu.
,,Lass dir doch etwas helfen. Ich-"
Ich ging einen großen Schritt von ihm weg.
,,Nein! Lass mich einfach in Ruhe und geh wieder."
Wieder öffnete sich die Tür und Sebastian kam herein.
,,Was ist denn hier los?"
,,Claude belästigt mich."
meinte ich und machte mich dann wieder daran, den Tisch zu decken.
,,Ich wollte ihr nur helfen."
versuchte Claude sich heraus zu reden, doch Sebastian sah ihn trotzdem böse an.
,,Ich glaube es ist besser, wenn du wieder zu den anderen raus gehst."
meinte Sebastian und ließ seine Augen bedrohlich aufleuchten. Claude knurrte kurz verärgert, dann verließ er aber den Raum.
,,Ist alles in Ordnung Emilia?“
,,Ja, schon gut. Ich bin fertig mit Tisch richten. Ich gehe jetzt hoch in mein Zimmer, meine Decke holen. Mir ist etwas kalt.“
,,In Ordnung, mach das.“
Also ging ich die Treppe hoch und verschwand in meinem Zimmer. Ich schnappte mir meine Decke und wickelte mich damit ein. Ich ging aber nicht runter.
Ach, ich werde die da unten schon etwas alleine lassen können.
Somit setzte ich mich an meinen PC und fuhr ihn hoch. Ich öffnete Wattpad und klickte auf meine Black Butler Fanfiction. Auf das letzte Kapitel herunter gescrollt, öffnete ich dies. Ich las mir die letzten Sätze nochmals durch und schrieb dann weiter.

Black Butler im 21. JahrhundertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt