Mein Körper fühlte sich an, als würde ich schweben. Frei schweben, wie es die Astronauten im Raumschiff können.
Meine Mundwinkel hoben sich kaum spürbar. Dieses Gefühl war unbeschreiblich schön.
Langsam fingen meine Finger an zu kribbeln. Ich formte meine Hände mehrmals zu einer Faust und öffnete sie anschließend wieder, bis das Kribbeln schließlich aufhörte.
Der Versuch meine Augenlieder zu öffnen scheiterte. Sie waren schwer wie Blei. Auch meine Arme konnte ich zuerst nicht anheben.
Als ich sie dann nach kurzer Zeit doch anheben konnte führte ich meine Hände ganz langsam zu meinem Gesicht und rieb mir ein paar Mal über meine Augen.
Schläfrig legte ich meine Arme wieder neben meinen Körper und atmete tief durch.
Hierbei stieg mir ein seltsamer Geruch in die Nase. Es roch irgendwie muffig. Vielleicht sogar ein bisschen gammelig. Ich konnte mir nicht erklären woher dieser Geruch kam.
Ich runzelte die Stirn, als mir auffiel, dass ich auch leise Geräusche hörte.
Es klang tatsächlich ein bisschen so, als hätte hier heute Nacht eine große Party stattgefunden und ein kleiner Teil hätte es nicht mehr nach Hause geschafft.
Bei dem klirrenden Schall von einem Glas riss ich die Augenlider auf und vor meinen Augen spielt sich noch einmal der gestrige Abend ab.
Stadtfest.
Dunkelheit.
Schüsse.
Mein Bruder.
Zwei Typen.
Ein schwarzer Van.
BLUT!
Ich drückte mich so schnell ich konnte mit den Armen hoch bis ich kerzengerade auf einer gammeligen Matratze saß. Meinen Kopf drehte ich in alle Richtungen, bis ich meinen Bruder entdeckte.
Scott lag knapp 2 Meter von mir entfernt auf einer alten Matratze. Er schlief noch.
Ich krabbelte auf meinen Knien zu ihm, was sich als schwieriger erwies, als ich gedacht hatte. Mir war ziemlich schwindelig und ich schwankte etwas hin und her.
Bei dem Körper meins Bruders angekommen setzte ich mich auf die Seite und fühlte nach seinem Puls.
Gott sei Dank. Er lebte noch.
Leider machte er keine Anstalten aufzuwachen.
Nachdem ich kurz darüber nachdachte, entschied ich mich dafür ihn weiter schlafen zu lassen, doch ich würde hin und wieder seinen Puls überprüfen.
Ich fasste wie in der vergangenen Nacht sein Shirt an und zog es ein Stück hoch.
Verdammt diese Verletzung sah wirklich nicht gut aus.
Zum ersten Mal sah ich mich in dem Raum, in dem ich aufgewacht war, um.
Betonwände.
Keine Fenster.
Eine Tür aus Stahl.
Zwei alte, vergammelte Matratzen auf dem Boden.
Wo zur Hölle waren wir hier nur gelandet.
Traurig blickte ich Scott an, welcher noch atmete, denn sein Oberkörper hob und senkte sich noch.
Ich stand auf und konnte mich nur schwer auf den Beinen halten. Ich schleppte mich zu der Matratze, auf der ich vermutlich vorher lag und zog sie zurück zu meinem Bruder.
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Intrepid
ActionIn den ersten Sekunden des Lebens ist der Mensch das unschuldigste Wesen, das es gibt. Wenige Sekunden danach beginnt das Gehirn Eindrücke aufzunehmen. Ab jetzt wird der neue Mensch von unglaublich vielen Gefühlen, Erfahrungen und Lehren beeinfluss...