Kapitel 1

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Louisa's Sicht:

Ich sitze gerade in der Wohnung von meinem Freund Alex. Naja, eigentlich ist es jetzt auch meine Wohnung, aber so ganz kann ich mich daran noch nicht gewöhnen. So sehr ich Alex liebe und so gern ich auch mit ihm zusammen wohne, es ist für mich immer noch nicht mein richtiges Zuhause. Wie gern würde ich wieder zu meiner Familie nach Hause, aber das geht leider nicht mehr...Wenn ich da jetzt wieder dran denke fangen schon die ersten Tränen an zu laufen. Alex drückt mich fest an sich und flüstert mit leise ins Ohr. „Ich bin immer für dich da." Dann drückt er mir einen Kuss auf die Stirn und hält mich in seinen Armen. Ich bin froh, dass ich ihn habe. Ohne ihn hätte ich nämlich nichts mehr...Vor ca einem halben Jahr sind meine Eltern und meine kleine Schwester Elea bei einem schweren Autounfall ums Leben gekommen...

Ich spüre Alex Arme um meinem Körper und spüre, wie er mich ansieht, aber ich kann wie immer nur mit leerem Blick die weiße Wand anstarren. Meine Gedanken schweifen immer und immer wieder an diesen scheiß Unfall. Wieso konnte ich es nicht verhindern? Wieso mussten sie alle sterben? Wieso hätte ich nicht einfach auch dabei sein können und sterben? Wieso muss jetzt ausgerechnet ich leiden? Ich wünsche mir nichts mehr als meine Familie zurück.

Plötzlich merke ich, wie Alex mir die Tränen aus dem Gesicht wischt. „Lou, hör auf immer wieder darüber nachzudenken. Du kannst daran nichts mehr ändern! Du kannst dich nicht immer so stark zurück ziehen. Ich weiß wie schwer es für dich ist, aber du musst langsam wieder einen normalen Alltag haben!" Ich löste mich ruckartig aus seiner Umarmung. „Ach ja ein normaler Alltag! Wie stellst du dir das vor? Ich habe fast alles verloren was ich hatte, ich habe kaum noch etwas, das mir wichtig ist. Wie soll ich da ganz normal weiter machen?" schrie ich ihn an. Er ging einen Schritt auf mich zu, aber ich wich zurück. „Ach ja alles was dir wichtig ist? Und was bin ich dann? Bin ich dir etwa nicht wichtig? Wer war denn die letzten Monate immer für dich da, egal wie schlecht es dir ging?" Ich trat noch einen Schritt zurück und starrte auf den Boden. Ich hatte es noch nie erlebt, dass er mich so angeschrien hatte. Ich schaute auf und sofort trafen sich unsere Blicke und wieder wurden meine Augen feucht. „Lou...ich...ich wollte das nicht! Es tut mir leid, aber so kann es doch einfach nicht weiter gehen!" Ich wandte meinen Blick ab. Klar ich war mit dessen auch bewusst, dass es so nicht ewig weiter gehen kann, aber was macht man denn, wenn man die 3 wichtigsten Menschen in seinem Leben verliert. Ich wollte etwas sagen, aber mein Mund war völlig trocken. Alex kam einen Schritt auf mich zu und breitete seine Arme aus. Ich aber drehte mich um und verschwand im Bad. Ich wollte einfach mal meine Ruhe haben. Kaum hatte ich die Tür abgesperrt, liefen die Tränen auch schon meine Wangen herunter...


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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 08, 2017 ⏰

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