Drei

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Ich fuhr am nächsten morgen direkt zur Post und fragte wieso ich zwei Pakete bekam, obwohl auf dem Paketschein nur eins erwähnt wurde.

" Da hat sich der Postbote wahrscheinlich verschrieben oder sie haben sich verguckt. "

" Wie geht sowas ? Das ist doch nicht zu übersehen!"

" Miss, sowas passiert. Hier sind noch andere Kunden, welche ein wichtigeres Anliegen haben.", sagte der Mann und widmete sich der nächsten Kundin.

Empört verließ ich die Post.

Wieso wurde mir das Paket geschickt? Wieso wurde mir dieser Ring mit dem Brief geschickt?

Ich beließ es mit diesen Fragen. Es verging eine Woche ohne weiteren Pakete oder Albträume.

Ich versuchte  den Gedanken an das Paket und an das Bild zu unterdrücken, was mir überwiegend gelang.
____
Es war Mittwoch und ich lief gerade den Flur zu meinem Schließfach entlang als ich angerempelt wurde und meine Tasche runter fiel. Dieser Jemand reagierte schnell, hebte meine Tasche auf, übergab sie mir und lief schnell davon.
Ich erkannte nicht mal, ob es ein Junge oder ein Mädchen war, da die Kapuze das Gesicht bedeckte.

Ich öffnete meine Tasche, um einige Bücher in mein Schließfach zu verstauen. Plötzlich fiel ein kleines Paket aus meiner Tasche und ich war wie erstarrt.

Ich schaute versteinert auf das Paket, welches auf dem Boden lag.
Nachdem ich es langsam aufhob und öffnet wollte, tippte jemand auf meine Schulter und ich packte das Paket sofort wieder in meine Tasche.

" Heyy Lincey, was gibt's ?"

" Was gibt's ?! Du hast wohl unser gemeinsames Mittagessen vergessen. Oh man Tris. Du wolltest mir doch etwas von einem Paket erzählen. "

" Ah ja stimmt, ich komme gleich. Geh du schon mal vor und such uns ein schönes Plätzchen, ich komme gleich." Ich lächelte sie an und hoffte, dass sie nachließ.

" Na gut, aber beeil dich, sonst ist die Pause bald rum!"

Als sie (endlich) weg war, öffnete ich das Paket.

Es befand sich ein Bild und ein Brief darin.

Ich schaute mir zunächst das Bild an. Es war ein selbstgemaltes. Das Bild zeigte zwei Kinder auf einer Schaukel. Ein Pfeil zeigte auf dem Mädchen mit der Aufschrift „Du" und der andere Pfeil auf dem Jungen mit der Aufschrift „Ich"

Es verwirrte mich. Was hat es auf sich ?
Ich lass den Brief.

Das Geheimnis zweier Menschen sollte man niemals einer dritten erzählen.
Man sollte immer mit Konsequenzen rechnen.

Ich analysierte jedes Wort. Die Handschrift war ungewöhnlich, denn es sah so aus, als hätte in Erstklässler dies geschrieben.

Den ganzen Weg zur Cafeteria dachte ich daran. Was soll das bedeuten ? Wieso schickt die Person es mir ?

" Na endlich! Erzähl schon, die Pause ist bald rum!"

Ich schaute sie verwirrt an.
" Was erzählen?"

" Tris! Du wolltest mir was über ein Paket erzählen!"

Ich konnte es nicht riskieren.

" Ach ja, ehm .. "

Plötzlich sah ich an der Tür eine Person. Es war die Person, die mich angerempelt hatte. Sofort stand ich auf.

" Mir fällt gerade auf, dass ich ein Buch im Schließfach vergessen habe. Ich erzähl es dir ein ander mal. "

Ich lief schnell Richtung Tür und konnte nicht mehr sehen, was Lincey für ein Gesichtsausdruck machte.

Die Person an der Tür bemerkte mich und rannte weg. Die Gänge leerten sich, da es zur Stunde klingelte.

Als ich letztendlich Richtung Ausgang rannten und die Tür hinter mir schlug, sah ich die Person nicht mehr.

" Das kann doch nicht wahr sein!"
_____

Es war spät Abends und wir saßen zu dritt im Wohnzimmer.

" Du bist in 1 Woche mit deiner Schule fertig. Wir sind so stolz auf dich! "

Ich lächelte.

"Wohin wollt ihr diesen Sommer ?"

" Lincey, Liz und Ich haben geplant einen Roudtrip zu machen.

„Das wird bestimmt toll."

Ich lächelte und lief wieder in mein Zimmer. Verwundert schaute ich ins Zimmer, da ich mir sicher war, dass ich das Licht aus gemacht hatte,bevor ich raus ging. Nichtsdestotrotz machte ich mir keine Gedanken drüber und konzentrierte mich auf die wesentlichen Sachen.

Der Brief. Die Bilder. Der Ring. Was hat es auf sich ? Womit habe ich es zu tun ? Ich versuchte zu verstehen was hier überhaupt passierte aber fand keine logische Erklärung.

Mein Kopf war eindeutig überanstrengt. Es war das viele Nachdenken, das mich erschöpfte. Ich sollte mir nicht so viele Gedanken darüber machen. Es ist bestimmt nur ein Streich oder des gleichen.

Nach all dem Geschehen des heutigen Tages, ging ich auch langsam schlafen und fiel in einen Schlaf voller Träume.
Doch diese Träume waren anders. Anders als sonst. Sie waren nicht mit Angst versorgt, sonder mit Trauer. Mit viel Trauer.

Mein Vater  hielt meine Hand und wir liefen beide den vielen Leuten hinterher. Es war ein trauriger Tag aber ich wusste nicht wieso, denn um es zu realisieren war ich noch zu jung.
Ich schaute mich um. Einige Menschen waren still und andere vergossen Tränen. Ich zog an das schwarze Kleid meiner Mutter und fragte wieso alle so traurig aussahen. Sie schaute mich nur bemitleidend an und sagte, dass es ok wäre. Dass ich in Ruhe weinen dürfte. Es wäre ok.
Ich war verwirrt. Meine Augen folgte den Blicken der Menschen, die um mich herum standen. Sie alle schauten auf eine Sache. Auf einen Sarg.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 14, 2018 ⏰

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