Ein schlacksiger Junge lief die Treppe herunter. Er war soeben aufgewacht, er hatte lang geschlafen, bis um zehn und jetzt hatte er viel Hunger.
Wenn man sich den Jungen anschauen würde, würde man denken, er sei etwa zwölf Jahre alt, aber niemand würde auf die Idee kommen, das er schon fünfzehn ist. Er sieht so klein und zerbrechlich aus, er handelte komplett wie ein Kind, was nicht schlimm war, jedoch machten sich seine Eltern Sorgen um ihren Sohn.
»Guten Morgen, Sohn, hast du gut geschlafen?«
»Ja Mama, total gut, wie ein Stein!«
Er grinste in sich hinein, denn heute kam Besuch, und er liebte Besuch. Er war ein Einzelkind, hatte weder viele Freunde, noch Verwandte in seinem Alter. Jedoch der Besuch von seinen Eltern spielte ganz oft mit ihm Fanen oder irngendwelche Brettspiele.
»Mama, wer kommt den heute?«
»Familie Tjarks, du weiss schon, der Vater arbeitet mit deinem Vater, und sie haben einen Sohn, der ist, wenn ich mich nicht täusche, schon siebzehn.«
»Oh.«
Der braunhaarige Junge legte seinen Kopf schief, das tat er immer, wenn er nachdachte. Nachdenken war eines seiner liebsten Dinge, die er tat, in seiner freien Zeit.
»Milo, bitte hör auf zu denken und iss, ich wimm nicht ewig warten, und du hast heute Nachmittagsschule, denk daran!«
Jetzt konnte er sich erinnern. Er wusste, heute war etwas, doch er hatte es vergessen. Es war anfang des neuen Schuljahrs, er musste sich erst an den neuen Stundenplan gewöhnen.
Nachdem er sein Brot gegessen hatte, stand er auf und lief in sein Bad. Zuerst zog er sein TShirt aus, ein altes TShirt von seinem ehemaligen besten Freund, der vor kurzem weggezogen war. Milo trauerte immer noch um seinen Verlust. Er war der einzige richtige Freund des Jungen gewesen. Seit seiner Abreise war er alleine.
Nachdem der Junge einige Minuten in den Spiegel gestartt hatte, striff er die Hose ab und fuhr sich durch seine Haare. Er würde sie gerne färben, sie schneiden, sie verändern, irgendetwas mit ihnen machen, hauptsache eine Veränderung. Er befreite sich schliesslich auch von seiner Unterhose, griff nach dem Türgriff und stieg in die Dusche.
Das warme Wasser liess ihn seine Probleme vergessen, er war wie in Trance. Kurz schweiften seine Gedanken zu dem Besuch, zu dem Sohn, er hatte Angst, das dieser ihn nicht mögen würde. Kurzerhand stieg er aus der Dusche, denn seinen Gedanken würde er nur endkommen, wenn er aus der Dusche stieg. Er nahm sich ein Handtuch und wuschelte durch seine Haare.
Nachdem er sich die Haare leicht abgetrochnet hatte, suchte er sich schnell einpaar Klamotten zusammen. Ratlos blickte er durch's Zimmer. Irgendwo müsste er doch etwas zum anziehen finden. In einem grossen Wäscheberg fand er darauf etwas und zog jenes an.
Er nahm sich etwas Geld auf seinem Portemonnaie, holte sich seine Schuhe und lief aus seinem Zimmer. Er rief einen Namen, und man hörte Pfoten aus dem Boden laufen. Der Hund der Familie kam angerannt, begrüsst ihn herzlich. Er hakte noch schnell die Leine ein ehe er die Haustüre öffnete. Jeweils an Mittwochen war er füh den Hund zuständig. Auf dem Weg kaufte er sich noch ein Sandwich, er wollte es am See essen gehen, seine Lieblingsstelle in seinem Dorf. Er lief sicher viermal die Woche dorthin, mit oder ohne Hund, manchmal badete er sogar. Jedoch war der See so kalt, das er's nicht lang aushielt. Meinstens dauerte es nur so fünf Minuten, bis er zitternd raus rannte.
Am See war er dieses Mal nicht alleine, ein junger Mann sass auf der einzigen Bank. Zuerst überlegte Milo, ob er sich einfach an's Ufer setzten sollte, oder zu doch zu der Bank gehen sollte. Er endschieht sich kurzerhand für die Bank. Unsicher lief er hin, sein Hund immer aus seinen Fersen.
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childhood☼
Kurzgeschichten»Darf ich dich mal etwas fragen?« »Ja, ob ich antworten werde, weiss ich nicht, aber fragen darf mann mich immer. Oder du darfst das. Bei anderen weiss ich es nicht.« »Wieso hast du keine Freunde? Ich mein, du bist hübsch, nett, hast einen tollen Ch...