Kapitel 3 - Misstrauen

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Mission?

Verwirrt starrte Life Aaron an, der ihnen soeben mitgeteilt hatte, dass Terry noch im Laufe der letzten Nacht alleine zu einer neuen Mission aufgebrochen war.

»Mitten in der Nacht?!«, hakte Leon ungläubig nach.

Der Anführer der Untoten zuckte entschuldigend mit den Schultern.

»Es ist nun mal wie es ist. Die Mission konnte nicht warten.«

Life senkte den Blick auf das angebissene Brötchen, das er in der Hand hielt. Natürlich hatte er sich gewundert, als Terry an diesem Morgen nicht wie alle anderen zum Frühstück erschienen war, aber er hatte einfach angenommen, sie wäre von der Bestattungsaktion der letzten Nacht noch zu erledigt gewesen.

Und jetzt ist sie schon wieder auf Mission? Ganz alleine?!

»Was für eine Mission ist das denn?«, fragte er.

»Tut mir leid«, erwiderte Aaron ausweichend. »Je weniger Leute darüber Bescheid wissen, desto besser. Deswegen ist Terry auch alleine gegangen.«

»Aber ist das denn nicht gefährlich?« Sorge schwang in Lifes Stimme mit.

»Mach dir keine Gedanken, Life«, bat Aaron. »Terry ist sehr erfahren und das Risiko bei dieser Mission ist vergleichsweise sehr gering.«

Life presste seine Lippen aufeinander. Verglichen womit?! Mit den Missionen, bei denen wir sonst fast immer draufgehen?!

Da ihm der Hunger durch diese Nachricht gründlich vergangen war, ließ Life sein Brötchen auf den Teller fallen und schob diesen ein Stück von sich. Damit beendete er das Frühstück auch für die anderen, die bereits fertig gewesen waren. Wortlos begann Leon den Tisch abzuräumen und Life half ihm kurzerhand dabei. Aaron verabschiedete sich wieder in sein Büro und Kovu verschwand einfach.

Beim Abräumen hingen sowohl Life als auch Leon ihren jeweils eigenen Gedanken nach, weshalb sich ein Gespräch vorerst erübrigte.

Erst als sie sich anschließend auf Leons Zimmer zurückzogen, unterbrach dieser die Stille, indem er sich mit einem lauten »So eine Scheiße!« auf seine Couch fallen ließ.

»Absolut«, stimmte Life ihm zu und setzte sich neben ihn. »Wir haben echt kein Glück.«

Er sah zu dem großen Untoten hinüber, dessen Stirn von tiefen Falten durchzogen war und der nachdenklich ins Leere starrte.

»Glaubst du das?«, fragte Leon schließlich nach einer kurzen Pause.

»Was meinst du?«

»Na, das Terry auf einer Mission ist?«

Verwirrt sah Life auf. »Du etwa nicht?!«

Leon schüttelte den Kopf. »Ich sag das nicht gern, aber ich denke, da ist irgendwas faul.«

»Aber warum denn?«

Life hatte nicht eine Sekunde an die Möglichkeit gedacht, dass mehr hinter der Angelegenheit stecken könnte, als Aaron preisgegeben hatte. Ihm wurde bewusst, dass er das bedingungslose Vertrauen, dass Terry dem Anführer der Untoten entgegenbrachte, einfach übernommen hatte. Terry war seine engste Vertraute und ihre Meinung hatte ganz automatisch einen hohen Stellenwert bei ihm eingenommen.

Aber wie kommt Leon dann darauf, dass an der Sache etwas faul ist?

»Wir mussten ein ganze Menge anstellen, um dich zu retten«, erzählte Leon. »Bevor wir dich suchen durften mussten wir noch eine Mission für das OM erledigen. Wir sollten eine Colimäre töten und das Ganze geriet ziemlich außer Kontrolle. Wir haben ein Krankenhaus verwüstet und sehr viel Aufsehen erregt.«

After Death 2 - RebellionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt