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Pov Snape

"Es geht um eine Sache... Nunja, eigentlich zwei, wenn man zwischen den Zeilen liest. Aber erst das Offensichtliche."

Beinahe nervös rang Minerva mit den Händen.

Snapes Geduld fand langsam ein Ende. Natürlich ließ er sich nichts anmerken, schaute sie nur eindringlich an und wartete, bis sie weiter sprach.

"Dolores Umbridge ist nicht gerade zufrieden mit der Besetzung des Schulleiter-Postens an unserer Schule."

Was sollte das heißen? Minerva machte ihre Aufgabe so, wie es verlangt wurde. Sie war stets auf das Beste für Schüler und Lehrer aus und bemühte sich mit Leibeskräften um die Sicherheit des Schlosses.

Fragend zog er eine Augenbraue nach oben und neigte den Kopf leicht zur Seite.

"Sie kann uns nicht ausstehen, uns alle nicht. Nun, das ist kein Geheimnis, schätze ich. Allerdings... Allerdings fand sie es damals auch selbst ganz reizvoll, diesen Posten zu besetzen. Sie hat in dem Brief nicht beschrieben, was sie uns vorzuwerfen gedenkt, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie etwas finden wird. Sei es nur eine Kleinigkeit."

"Sie möchte dich also aus dem Amt drängen und sich diese Aufgabe wieder selbst zuschreiben? Und das Ganze soll mit einem Prozess einhergehen?"

Severus atmete tief durch und schüttelte den Kopf. Was sollte das denn? Er konnte sich noch genau an die Zeit erinnern, als Umbridge Schulleiterin gewesen ist. Es war eine grausame Zeit gewesen. Andauernd hatte es neue Verordnungen - Anleitungen der Großinquisitorin - und das einzig tröstliche daran war stets gewesen, dass sie es auf alle abgesehen hatte. Ganz besonders auf Potter und seine Haus-Kameraden.

Minerva nickte seine Antwort ab.

"Ja... Ein Prozess, scheinbar. Es stand nichts genaues in diesem Brief drin. Aber das meinte ich mit Problem Nummer zwei. Irgendwie wird sie uns etwas anhängen und auch, wenn wir dadurch unsere Ämter als Professoren nicht verlieren werden, wird sie trotzdem dafür sorgen, dass sie selbst die Rolle der Schulleiterin übernehmen und somit wieder die Schule... Terrorisieren kann. Es tut mir leid für diese Wortwahl, aber anders kann man diese Taten, diese Art, mit Schülern und Lehrern um zugehen, einfach nicht beschreiben."

Snape nickte wieder. Bestimmt dachte Minerva an Professor Trelawney, die Umbridge damals kaltblütig rausgeworfen hatte. Und auch, wenn er es natürlich nicht zugeben würde, war auch diese Sache nicht ganz spurlos an ihm vorbeigegangen.

"Was sollte sie uns bitte vorwerfen...", sagte Snape mehr zu selbst und schüttelte erneut den Kopf.

"Wir wissen ja, wie sie ist. Bestimmt wird sie irgendetwas finden, was sie so drehen und wenden kann, dass es irgendwann gegen uns verwendet werden könnte. Ich denke, irgendetwas, was mit der Zeit von... Naja, du weißt schon."

Und kein Dumbledore, der alles wieder irgendwie gerade biegen könnte. Severus dachte nach, lehnte sich mit dem Rücken an die Wand und schien durch Minerva hindurch zu schauen.

Was wäre, fragte er sich, wenn die zu Dumbledores Portrait gingen? Aber das würde ihnen nicht weiterhelfen. Selbst Dumbledores Abbild würde nichts gegen Umbridge ausrichten können. Wenn sie doch nur herausfinden könnten, was Umbridge im Schilde führte...

Harry Potter. Er arbeitete doch im Ministerium. Doch Snape schüttelte es bei dem Gedanken, Potter um Hilfe bitten zu müssen. Niemals würde er mit ihm reden, nie wieder. Vor allem nicht nach dieser Sache in der heulenden Hütte. So abwägig erschien ihm der Gedanke, dass er ihn Minerva gegenüber gar nicht erst erwähnen wollte.

"Wir werden schon was finden, womit wir gegen sie ankommen können", sagte McGonagall mit hörbar gespielter Hoffnung, um das Schweigen zu brechen, dass sich wie dichter, dicker Nebel verbreitet zu haben schien.

Daraufhin konnte Severus nur mit einem Seufzen antworten.

°°°

Nachdenklich saß der Schwarzhaarige auf seinem Bett und schaute zu Boden. Am Unterrichten hatte er sowieso noch nie Spaß gehabt, doch heute war wieder einer dieser Tage, an denen er besonders demotiviert war. Ob das an der Sache mit Umbridge lag, vermochte er selbst nicht sicher zu sagen, obgleich die Konversation mit Minerva ihm natürlich schon die ganze Zeit durch den Kopf ging.

Eigentlich war er gar nicht mehr dazu verpflichtet, in Hogwarts zu unterrichten. Jetzt, da Voldemort tot und Harry Potter in Sicherheit war. Dennoch, irgendetwas hielt ihn hier. Die Schüler waren es nicht, das konnte er mit Sicherheit sagen. Doch hatte er es sich selbst nie eingestehen wollen, dass er mit Hogwarts eine gewisse Sympathie verband, und so hatte er auch nie weiter darüber nachgedacht.

Ja, das konnte er gut. Dinge einfach verdrängen, wenn sie ihm unangenehm waren. Das tat er nun schon so lange.

Schon als Kind hatte er nie jemanden gehabt, dem er sich hätte anvertrauen können, wenn er irgendein Problem hatte, wenn etwas geschehen war, was ihn beschäftigte. Seine Eltern? Niemals, die waren doch selbst immer eine der Problemquellen gewesen. Schulkameraden aus Hogwarts? Nein. Kameraden hatte er nie, von Freunden ganz zu schweigen. Da war immer nur Lily gewesen, der er sich anvertrauen konnte. Lily...

Nein, darüber wollte er nun wirklich nicht nachdenken. Lily war tot und außerdem liebte sie James Potter, den Vater von Harry. Es war schon immer unnütz gewesen, auch nur einen Gedanken an sie zu verschwenden. Sie war tot und daran würde sich auch nichts ändern.

Also schob er nun auch Lily in die hinterste Ecke seiner Gedanken, verbannte sie aus seinem präsenten Denken und widmete sich lieber dem aktuellsten Problem: dieser pinken Schande.

Was konnte sie ihnen anhängen? Vielleicht seine Vergangenheit als Todesser? Dabei waren die Verhandlungen diesbezüglich doch vorbei. Er war ein Doppelspion gewesen, hatte für Dumbledore gekämpft und umgebracht hatte er ihn, weil dieser es so verlangt hatte und weil es von Nöten gewesen war. Diese Zeit war vorbei. Außerdem war er momentan nicht der Schulleiter, sondern lediglich ein Tränkemeister, der es mochte, seine Schüler manchmal ein wenig zu terrorisieren. Und dagegen konnte Dolores Umbridge doch nun wirklich nichts einzuwenden haben, schließlich war sie selbst nie besser gewesen. Eher hatte sie zu noch obskurereren Mitteln gegriffen und nicht nur Schüler- sondern auch Lehrerschaft das Leben schwer gemacht. Noch genau konnte er sich an ihre spezielle Feder erinnern, mit der sie zur Bestrafung der Schüler Aufsätze schreiben ließ. Oder an die Sache mit dem Veritaserum. Nie hatte er auf der Seite dieser Frau gestanden und dass sie jetzt Minerva etwas anhängen wollte, fand er grausam.

Doch warum machte er sich dann selbst solche Sorgen? Woher kam dieses... Dieses Gefühl der Schuld?

Auch eine Sache, die er sich vor Minerva nie hätte anmerken lassen, aber ja, er hatte Angst.

Dabei ging es doch um den Posten der Schulleiterin. Etwas, was ihn nicht betraf.
Müde schüttelte er den Kopf. Es würde nichts bringen, sich das Hirn zu zermaten. Die beiden würden noch früh genug erfahren, was Dolores Umbridge vorhatte.

Mit wirren Gedanken legte er sich schließlich Schlafen.

*~*~*~*~*~*

Hey Leute!
Ich hoffe, bisher gefällt es euch. Dieses Kapitel hat etwas länger gedauert, da ich gut durchdenken musste, was ich hier schon erwähne. Ich will ja keine Plotholes oder Fehler in der Handlung. :)
Sorry, falls es euch stört, dass da noch nicht so viele Hermine-Snape-Momente sind, aber auch eine einfache Bekanntschaft braucht erst Mal eine Weile, bis sie sich entwickelt und ich möchte eigentlich keine 0815 "Hermine und Snape sehen sich einmal und knallen sich dann in seinen Kerkern" - Story.
Danke für eure Geduld. Über Feedback bin ich immer erfreut.:)

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 30, 2017 ⏰

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Beyond || Snape x Hermine Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt