Mit einem leisen Seufzen sah ich meiner Familie hinterher. Ich vermisste sie jetzt schon schrecklich. Doch bei dem was ich vorhatte, konnte ich nicht an Heimweh denken. Nun gut, wirkliches Heimweh hatte ich nicht. Nein mir würde meine Familie nur ein wenig fehlen. Ich eilte zu meinem Gate und ließ mich von einem ziemlich schlaksigen und müde wirkenden Mann durch den typischen, langen Tunnel zum Flugzeug führen.
Ein Schmerz durchzuckte mich als ich auf dem Boden aufschlug. Ich konnte nicht schreien, mich nicht bewegen. Ich war unfähig etwas zu tun. Eines wusste ich, sie war tot. Ich hatte sie verloren. Das einzige was ich spürte war, wie mir die Tränen über die Wangen rannen doch egal wie sehr ich es versuchte, ich schaffte es nicht mich zu bewegen. Ich konnte nicht mehr atmen. Und dann, ganz plötzlich wurde alles schwarz….
Ich zuckte zusammen als mich die Flugbegleitung weckte. ‘‘Entschuldigen Sie, Miss. Aber wir landen gleich.‘‘ ich nickte nur und packte mein Zeug zusammen. Gleich würden wir am Doncaster Flughafen ankommen. Ich hatte ein bisschen Angst um ehrlich zu sein.
Mit schwitzenden Händen lief ich in Richtung Ausgang. Ich wusste nicht wer oder was mich erwartete wenn ich gleich aus der Glastür trat. Immerhin war das nicht mal ein normales Au-Pair Jahr. Ich würde auf 4 wenn nicht sogar 5 Kinder aufpassen und am Wochenende, wenn die Eltern zeit für ihre Kinder hatten, dass Doncaster College besuchen. Es war ein ziemlich strenger Wochenend-Kurs der von morgens um 8:00 Uhr bis Abends meistens um 22:00 Uhr ging. Es gab eine Menge Stoff nach zuholen, immerhin hatten wir keine ganze Woche Zeit sondern nur das Wochenende. Trotzdem war das ein unglaublicher Fortschritt denn anstatt drei Jahren College, musste ich nur ein Jahr das College besuchen und hatte danach einen Abschluss in meinen Händen.
‘‘Welcome in Doncaster Ariana Allington‘‘ las ich auf einem großen, schwarzen Plakat auf dem mit einem silbernen Stift genau diese Worte geschrieben waren. Zwei kleine Mädchen, die nicht älter als 10 sein konnten, hielten das Plakat in die Höhe. Ich lächelte und ging auf die Familie zu. Himmel waren das viele Kinder. Kurz ließ ich den Blick über sie schweifen. Ein schlankes Mädchen mit blondem, langen Haar und unglaublichen Augen stand neben einem etwas jüngeren Mädchen, mit braunem, langen Haar. Die ältere der beiden mit ihren großen Augen, war das hübscheste Mädchen das ich je gesehen hatte. Die Jungs mussten bei ihr bestimmt Schlange stehen. Die jüngere war nicht ganz so hübsch wie ihre große Schwester aber auch nicht wirklich hässlich. Neben den beiden Mädchen stand eine Frau mit dem selben Haar wie das jüngere Mädchen. Sie hatte einen liebevollen Gesichtsausdruck und war unglaublich hübsch. Vor den dreien standen zwei weitere kleine Mädchen, beide blond und ziemlich süß. Die Frau schob einen Kinderwagen, der aussah, als würden Zwillinge darin liegen. Himmel…. Ich war doch gerade einmal 18. Wie sollte ich so viele Kinder bewältigen? Ich seufzte leise und beschleunigte meinen Schritt in Richtung der Familie.
‘‘Ariana! Wir sind so froh das du hier bist. Wie war dein Flug?‘‘ fragte die ziemlich jung aussehende Mutter und schloss mich sofort in die Arme. Ich schmunzelte leicht über die Geste und erwiderte die Umarmung ein wenig verwirrt. ‘‘Besser als ich erwartet hätte.‘‘ murmelte ich und löste mich von ihr. ‘‘Hört sich gut an. Ich bin Johannah Tomlinson, dass sind Charlotte, Felicite, Pehobe und Daisy und die beiden Babys sind Ernest und Doris.‘‘ ich ging die Namen im Kopf durch und versuchte mir die Namen schnellst möglich einzuprägen….hoffnungslos. ‘‘Nenn mich Lottie.‘‘ grinste die blonde Schönheit und schloss mich ebenfalls in die Arme. Ich nickte lächelnd und sah zu der kleinen braunhaarigen. ‘‘Ich mag es viel mehr wenn man mich Fizzy nennt.‘‘ lächelte sie und reichte mir die Hand. Die beiden kleinen Blondinen umarmten mich zusammen und stießen mich dabei wortwörtlich um. Ich lachte als ich mitten im Flughafen auf dem Boden lag und die beiden kleinen Mädchen auf mir. Sie selbst lachten genau wie ihre Mutter. Plötzlich räusperte sich hinter uns jemand und ich sah auf. Ein Junge mit braunem Haar und einem gut gebauten Körper mit drei Tage Bart grinste auf mich herab und streckte mir die Hand hin. Ich wurde rot und ergriff seine Hand. ‘‘Ich bin Louis.‘‘ stellte er sich vor während ich mir den Dreck von meiner Hose klopfte. ‘‘Freut mich, ich bin Ariana.‘‘