Be my One

Kapitel 2

Nicht einmal eine Woche später war es dann auch schon soweit. Heute Abend würde ich Phil und seinen Sohn Adrian kennenlernen. Um es mir etwas angenehmer zu gestalten fand das Treffen in meinem liebsten Chinesen statt.

Doch bevor es dorthin gehen konnte musste erstmal ein wichtiges Problem gelöst werden...was sollte ich bloß anziehen? Ich meine ich weiß ja gar nicht wie die drauf sind. Also kämpfte ich mich auf der Suche nach etwas passendem durch meinen viel zu großen Kleiderschrank.

Es fuhr ein Lichstrahl durch mein Zimmer und stoppte genau auf meinem flieder farbenem Kleid mit der weißen Spitze am Oberkörper. Ich nahm es heraus und wusste direkt das es perfekt sein würde.

Mit den Schuhen und dem Make-up hatte ich wesentlich weniger Probleme, da ich das Kleid bereits getragen hatte und mich wieder so stylen konnte.

Nach etwas mehr als einer Stunde war ich dann auch fertig, jetzt musste ich nur noch auf meine Mutter warten. Als sie ins Wohnzimmer kam verschlug es mir doch glatt den Atem. So aufgetakelt hatte ich sie noch nie gesehen. Sie trug ein rotes Schulterfreies Kleid das ihr bis zu den Knien reichte. Meine Reaktion machte sie sehr glücklich.

,,Dieses Kleid und auch die Ohrringe hat mir Phil geschenkt."

Die Ohrringe waren mir bis jetzt noch gar nicht aufgefallen, aber wow die sind auch der hammer!

Langsam wurde ich immer nervöser aber irgendwie freute ich mich auch total. Trotzdem erkannte meine Mutter die Zweifel in meinem Gesicht und legte aufmunternd ihre Hand auf meine Schulter.

,,Du siehst wunderschön aus! Sie werden dich bestimmt lieben."

Diese Worte konnten mir aber auch nicht meine Zweifel nehmen, sondern verschlimmerte das ganze nur noch.

Wir fuhren denselben Weg wie immer zum Restaurant, doch heute kam mir alles total fremd vor. In meinem Kopf spielten sich die verrücktesten Szenarien ab.

Wieso machte ich mir eigentlich so einen stress? Hatte ich eher angst das sie mich nicht mögen würde oder ich sie? Vielleicht aber auch, weil ich wollte das meine Mutter endlich glücklich wurde, da sie nach meinem Vater nur noch an Arschlöcher geraten war. Na gut um ehrlich zu sein war auch schon mein Vater ein Arschloch gewesen und hatte sie verlassen als er erfahren hatte das sie schwanger war.

Plötzlich wurde mir klar wieso ich so aufgeregt war! Ich hatte nie einen Vater gehabt und jetzt bestand doch tatsächlich die Möglichkeit das ich erfahren könnte wie es war einen zu haben. Ganz tief in mir hoffte ich das ich sie mögen würde.

Meine Mutter piekste mir leicht in die Seite und holte mich somit aus meinen Gedanken. Wir stiegen aus und ich blickte direkt auf Phils prolliges Auto, also waren sie schon da.

,,Komm, lass uns reingehen es ist total kalt!"

Nur mit zögerlichen Schritten näherte ich mich der Eingangstür, in der meine Mutter bereits ungeduldig auf mich wartete.

Immer wieder staunte ich über die wunderschöne Eingangshalle. Überall waren vergoldete Muster an den Wänden und es standen prachtvolle Statuen im ganzen Raum verteilt. Sogar ein Brunnen stand mitten in der Eingangshalle! Besonders toll fand ich aber auch das alle Wände dunkelrot gestrichen waren, das verlieh dem ganzen eine wärmende Atmosphäre und gab mir das Gefühl in Sicherheit zu sein.

Wir gingen geradewegs auf den am Empfang stehenden Kellner zu und nannten ihm Phils Nachnamen. Sofort führte er uns zu einemTisch an dem bereits 2 Männer saßen. Beide sahen sich sehr ähnlich, der eine sah aber etwas älter aus und hatte graue Haare. Ansonsten hatten beide braune Haare, blaue Augen und ein sehr markantes Gesicht.

Ein weiterer Unterschied war wie sie blickten. Phil blickte gutmütig und liebevoll mit einem strahlenden lächeln. Während Adrian frech blickte und ein unverschämtes lächeln auf den Lippen hatte. Sofort war mir klar das dieser Junge etwas böses im Schilde führte.